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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Weißen Zwerg, einige gelbe Sonnen der Hauptreihe, zwei O- und B-Fackeln, das ganze Sortiment des Hertzsprung-Russell-Diagramms.
    Wir nähern uns dem Weißen Zwerg, und nun ist es völlig klar, daß die Kamera am Bug eines Raumschiffes angebracht ist, in dem wir die Passagiere sind. Die Musik fügt ein düsteres und unheilvolles und ganz langsames Pochen hinzu. Mystik! Der Weiße Zwerg hat fünf Planeten. Es sieht ganz danach aus, als sei der vierte Planet unser Ziel. Er bewegt sich in einer Umlaufbahn, die von der des dritten Trabanten ziemlich weit entfernt ist. Aber nein: Es kommt zu einer Kurskorrektur, und nun wenden wir uns einer Region zu, die zwischen den Umlaufbahnen des dritten und vierten Planeten liegt.
    Plötzlich taucht ein Asteroid aus dem Nichts auf und schwebt von links nach rechts aus unserem Blickfeld heraus. Ein jäher, überlauter Tusch, um das Unerwartete zu unterstreichen. Das Unbekannte! Wir stellen fest, daß sich zwischen dem dritten und vierten Planeten ein Asteroidengürtel befindet. Im All sind alle Arten kosmischen Schutts verstreut, genau wie zwischen Mars und Jupiter. Vielleicht die Überbleibsel einer zerschmetterten Welt. Wir befinden uns in der Umlaufbahn um einen großen, unregelmäßig geformten Asteroiden, dessen zerklüftete Berge im Licht des fernen Weißen Zwergs in einem trüben, rosafarbenen Licht erglühen. Wir setzen nun zur Landung an, auf einer weiten, pockennarbigen Ebene.
    Veränderung des Blickwinkels. Die Kamera befindet sich nicht mehr im Bug des Schiffes; sie ist jetzt einige hundert Meter entfernt und erfaßtdas Schiff. Das wie alle modernen Raumschiffe aufrecht auf seinem Heck steht, andererseits aber vollkommen fremdartig ist. Keine sichtbaren Triebwerke. Nicht einmal die Andeutung einer stromlinienförmigen Kontur. Das Schiff ist robust, kupferfarben, unattraktiv. Entlang den Flanken sind Inschriften in den großen Hieroglyphen der Erhabenen erkennbar, ähnlich denen auf den Inschriftsknoten, doch hier ist die Beschriftung stabil und verändert sich nicht planlos.
    Hoch oben am Schiff öffnen sich Luken. Kabel werden heruntergelassen und baumeln. Erhabene steigen zum Boden hinab.
    Sie alle tragen gleich aussehende Masken; offenbar bekommt ihnen die Atmosphäre dieses Asteroiden nicht. Wenn er überhaupt eine Atmosphäre aufweist, was eigentlich nicht der Fall zu sein scheint. In ihrer seltsamen, gleitenden Art und Weise schreiten sie umher, und ab und zu geben sie sich mit anmutig winkenden Armen gegenseitig Zeichen. Rund ein Dutzend von ihnen steigen aus dem Schiff. Dann rollt viel weiter unten im Schiff eine Schleuse zur Seite, und eine Rampe ragt heraus. Über diese Rampe kommen sechs große Roboter herab. Sie sind von der gleichen Gestalt wie die Erhabenen – vier Arme, zwei Beine, kuppelförmiger Kopf –, aber über ihre künstliche Beschaffenheit ist jeder Zweifel ausgeschlossen. Anstatt über Augen verfügen sie über ein einzelnes, glühendes Sichtband, das ganz um den oberen Bereich des Kopfes herumläuft. Ihre Arme weisen verschiedene mechanische Zusatzvorrichtungen auf, die sie in die Lage versetzen, Dinge zu ergreifen, zu graben und so weiter und so fort. (408b hat darauf hingewiesen, bei diesen sechs mechanischen Geschöpfen könnte es sich einfach um Erhabene handeln, die auf chirurgischem Wege in Maschinen verwandelt wurden, wie die Shilamakka heute. Aber Pilazinool, der schließlich ein Shilamakka ist, glaubt das nicht. Niemand weiß etwas Genaues. Ich nehme an, es sind Roboter.) Im Gänsemarsch führt die Gruppe der Erhabenen die Roboter über die Ebene, bis heran an einen niedrigen Hügel. Dort gibt einer der Erhabenen ein Zeichen, und der vorderste Roboter hebt plötzlich einen Arm und zeigt damit auf den Hügel. Feuer flammt auf, und der Fels schmilzt und fließt in großen Lachen ab. Der Roboter feuert mit seiner Laser-Zusatzvorrichtung – oder was immer es auch ist – weiter, bis er eine ziemlich große Höhle in den Hügel hineingeschnitten hat. Dann treten die anderen Roboter heran, räumen den Schutt beiseite und erledigen andere Dinge. Als sie damit fertig sind (in der Version der Kugel nach fünf Minuten), befindet sich eine saubere, sechseckige Kammer im Hügel. Die Kamera blickt direkt hinein und zeigt die arbeitenden Roboter, die mit in ihren linken oberen Armen untergebrachten Apparaturen geduldig den Fels der Wände schmelzen, um so eine feine Glasur über die Oberfläche zu ziehen. Dann installieren sie eine schwere

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