Nach all den Jahrmilliarden
geschaut. „Was machen die da?“ fragte er. „Wollen sie uns in einem Netz fangen? Unsere Geschwindigkeit nimmt mit einem Faktor zu, bei dem es sich offenbar um eine Ein-g-Beschleunigung handelt. Aber wo ist die Beschleunigung? Wo sind die physikalischen Gesetzmäßigkeiten geblieben?“
Außer Kraft gesetzt, vermute ich. Die ganze Masse unserer Fähre war nicht mehr als ein Strohhalm im Wind, ein Eisensplitter in den Wechselwirkungen eines Magnetfeldes. Es war wie in einem Traum: Wir sanken hinab und hinab und hinab und hielten sanft und weich an, genau im Zentrum einer riesigen Zielscheibe, in dem wir von finsteren und spinnenartigen Instrumentenringen umgeben waren, die sich Hunderte von Metern in jede Richtung erstreckten. Wir waren eingeschlossen in goldenen Schlingen und Spiralen und Türmen und gekreuzten Antennen – zweifellos die Geräteanordnung, die uns vom Himmel gepflückt und heruntergebracht hatte. Blaß und benommen starrte Nick Ludwig all dies an. Es war ein Glaubensgrundsatz für den armen Nick, daß Planetenlandungen den von Newton entdeckten und formulierten Gesetzmäßigkeiten entsprechend durchgeführt werden mußten, mit Schub, der der Anziehungskraft entgegenwirkte, einer Abbremsung, die Beschleunigung neutralisierte. Aber diese Landung war reine Magie. Trägheitslose Beschleunigung – das war wirklich allerhand!
Die Atmosphäre von McBurney IV erwies sich als einigermaßen atembar, war aber dennoch gefährlich angesichts der hohen Kohlendioxid-Konzentration und einiger Spuren von Hexafluoriden. Deshalb gingen wir im Schutze unserer Druckanzüge nach draußen, und Dihn Ruuu schritt voran. Die Schwerkraft war ein wenig höher als Erdnorm. Es war heiß.
Ein Dutzend Roboter, die Dihn Ruuu alle sehr ähnlich sahen, begrüßten uns. Wie gewaltige, wandelnde Statuen scharten sie sich um uns. Sie starrten uns an, beschnüffelten und berührten uns. Auf einer Frequenz, auf der wir nicht mithören konnten, unterhielten sie sich über uns.
„Was sagen sie?“ fragte ich Dihn Ruuu. „Leben die Mirt Korp Ahm noch immer auf diesem Planeten?“
„Über dieses Thema habe ich noch keine Informationen erlangen können“, antwortete der Roboter.
„Warum sind sie denn so aufgeregt?“
„Sie haben noch nie zuvor Protoplasma-Leben gesehen“, gab Dihn Ruuu zurück. „Dies hier sind Maschinen, die von anderen Maschinen geschaffen worden sind. Sie sind eingefangen von Ihnen.“
„Eingenommen“, berichtigte ich.
Dihn Ruuu bestätigte die Berichtigung nicht. Unser Roboter hatte sich in die maschinelle Konversation eingeschaltet und nahm nun keine Notiz mehr von uns. Etwa fünf Minuten lang beriet sich die Delegation der Metallgeschöpfe mit hingebungsvollem Ernst. Pilazinool schien mehr als den ihm zustehenden Anteil der Aufmerksamkeit auf sich zu konzentrieren. Ich kam dann zu dem Schluß, die Erhabenen-Roboter glaubten, er sei unser Roboter, da ein so großer Teil seines Körpers nichtorganisch ist, und sie versuchten, ihn in die Diskussion mit einzubeziehen. Dihn Ruuu erklärte ihnen den Sachverhalt, nehme ich an.
Fahrzeuge tauchten auf. Sechs lange, stromlinienförmige Luftwagen aus grünem Plastik pfiffen zu uns herunter, und aus ihren Kunststoffleibern senkten sich Metallstege, die wir auf eine Anweisung von Dihn Ruuu hin betraten. Wir schritten hinauf, stiegen ein in die Luftwagen und flogen ab, in einer Höhe von rund hundert Metern. Zur Stadt.
Die Stadt war überall. Sobald wir die konzentrischen Ringe des Raumhafens mit seiner komplizierten Landevorrichtung hinter uns gebracht hatten, waren wir in
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