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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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ei­ne Son­ne zer­schmet­tern. Wir ha­ben ihn nicht um ei­ne De­mons­tra­ti­on ge­be­ten. Bei den an­de­ren Ge­rä­ten han­delt es sich um Er­ha­be­nen-Äqui­va­len­te von Com­pu­ter­bän­ken – in ei­nem ein­zi­gen Elek­tron sind mehr Da­ten­bits ge­spei­chert, als wir in ei­ner gan­zen Pro­te­in­ket­te un­ter­brin­gen – und ei­ne Art von Ener­gie-Ak­ku­mu­la­tor, der mit Ster­nen­licht ar­bei­tet und die gan­ze An­ord­nung in Be­trieb hält.
    Doch wir sind ein we­nig be­sorgt über die plötz­li­che Kon­fron­ta­ti­on all die­ser wun­der­ba­ren Din­ge mit der ir­di­schen Tech­no­lo­gie des vier­und­zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts, der von Th­hh, Ca­la­mor, Di­na­mon und Shil­amak. Sind wir auf ein sol­ches Bün­del an Wun­dern der Er­ha­be­nen vor­be­rei­tet? An­ge­nom­men, wir kön­nen ler­nen, auch nur mit ei­nem Tau­sends­tel der Din­ge um­zu­ge­hen, die wir in die­ser Gruft ge­fun­den ha­ben – es wä­re der Be­ginn der Drit­ten In­dus­tri­el­len Re­vo­lu­ti­on. Und die könn­te die Ge­sell­schaft gründ­li­cher ver­än­dern als die Dampf­ma­schi­ne im acht­zehn­ten und der Com­pu­ter im zwan­zigs­ten Jahr­hun­dert.
    Wie ge­sagt, wir sind be­sorgt. Aber uns steht es nicht zu, die Ent­schei­dung zu tref­fen. Als Wis­sen­schaft­ler ha­ben wir nicht das Recht, die­se Ent­de­ckun­gen zu ver­heim­li­chen. Wir sind kei­ne Ver­wal­ter, wir sind Ar­chäo­lo­gen. Wir ha­ben die­se Gruft ge­fun­den, aber wir sind nicht da­für ver­ant­wort­lich, wie ihr In­halt spä­ter ge­braucht oder miß­braucht wird.
    Wenn das nach ei­ner Wi­schi-Wa­schi-Mo­ral klingt, mei­net­we­gen. Lie­ber soll man mich für ober­fläch­lich hal­ten als für einen Feind neu­er Er­kennt­nis­se. Es liegt im­mer ein ge­wis­ses Ri­si­ko dar­in, Ent­de­ckun­gen zu ma­chen. Aber wir wür­den noch im­mer in Höh­len le­ben und un­ser Fleisch roh es­sen, wenn nicht ir­gend­wann wäh­rend un­se­rer Ah­nen­ge­schich­te je­mand das Ri­si­ko ein­ge­gan­gen wä­re, sein Ge­hirn zu be­nut­zen. Der große Un­ter­schied hier be­steht dar­in, daß die­se Ge­rä­te nicht die Pro­duk­te ei­ner lang­sa­men und ge­dul­di­gen Schuf­te­rei von Men­schen sind und nicht im Zu­sam­men­hang mit der Evo­lu­ti­on un­se­rer Kul­tur ent­wi­ckelt wur­den. Sie reg­nen ganz plötz­lich auf uns her­ab, als Kon­fek­ti­ons­wa­re ei­ner weitaus rei­fe­ren und kom­ple­xe­ren Zi­vi­li­sa­ti­on. Ob wir in der La­ge sind, in die­sem Sta­di­um un­se­rer Ent­wick­lung rich­tig mit ih­nen um­zu­ge­hen, wird sich her­aus­stel­len.
    Ich wie­der­ho­le: Wir ha­ben die Ent­schei­dung nicht zu tref­fen. Wie Pon­ti­us Pi­la­tus in die­ser vier­und­zwan­zig Jahr­hun­der­te zu­rück­lie­gen­den Epi­so­de, die sich im Na­hen Os­ten ab­spiel­te, wa­schen wir un­se­re Hän­de in Un­schuld und leh­nen je­de Ver­ant­wor­tung für das Fol­gen­de ab. Es ist un­ser Be­ruf, Din­ge zu fin­den, und es ist nicht un­se­re Sa­che, wenn sie ge­fähr­lich sein kön­nen.
    Doch ob­wohl die Mensch­heit ziem­lich ver­rückt ist, bin ich ei­gent­lich nicht wirk­lich be­sorgt. Wenn wir es bis zum Jah­re 2376 A. D. nicht fer­tig­ge­bracht ha­ben, uns selbst zu ver­nich­ten, dann geht es wahr­schein­lich auch wei­ter­hin berg­auf mit uns.
    Hof­fent­lich.
     
    Heu­te ist der 14. Ja­nu­ar, wir ha­ben Kon­takt mit dem Kreu­zer auf­ge­nom­men. Er wird in Kür­ze lan­den und uns auf­neh­men. Doch wir kön­nen nicht so­fort nach Mc­Bur­neys Stern flie­gen; der Kreu­zer muß sei­ne fest­ge­leg­te Rou­te ein­hal­ten. Aber er wird uns (und Lud­wigs Fäh­re, die im Hucke­pack­ver­fah­ren durch den Ul­tra­raum mit­ge­nom­men wird) zum Al­de­ba­ran­sys­tem brin­gen, wo wir ei­ne Pas­sa­ge auf ei­nem wei­ter nach drau­ßen flie­gen­den Ul­tra­raum-Ster­nen­schiff bu­chen kön­nen, um an un­ser Ziel zu ge­lan­gen.
    Das Geld aus der Queck­sil­ber­mi­ne wird nicht aus­rei­chen, um all die­se Kos­ten ab­zu­de­cken. Wir tä­ten bes­ser dar­an, das nächs­te Mal einen Berg aus Uran zu ent­de­cken.
    Seit ich die­sen Nach­rich­ten­wür­fel zum letz­ten­mal aus der Hand ge­legt ha­be, sind drei wei­te­re

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