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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Wo­chen ver­gan­gen. Wir ha­ben jetzt den 8. Fe­bru­ar und ge­ra­de einen zwei­tä­gi­gen Zwi­schen­auf­ent­halt auf Al­de­ba­ran IX hin­ter uns ge­bracht. Al­de­ba­ran ist ei­ne große, ro­te, ziem­lich statt­li­che Son­ne, und sie ver­fügt über einen gan­zen Hau­fen Pla­ne­ten, von de­nen ei­ni­ge be­sie­delt sind. Wir sind nicht auf ei­ne Rund­rei­se ge­gan­gen, um Se­hens­wür­dig­kei­ten zu be­su­chen. Tat­säch­lich sind wir nicht ein­mal ge­lan­det. Dr. Schein hat die gan­ze Sa­che per Funk er­le­digt und uns einen Platz an Bord ei­nes in Kür­ze star­ten­den Ul­tra­raum-Kreu­zers be­schafft, der uns nach Mc­Bur­neys Stern brin­gen wird. Zur Zeit be­fin­den wir uns in Nick Lud­wigs Fäh­re, die in ei­nem Or­bit um Al­de­ba­ran IX hängt, und war­ten dar­auf, daß der Kreu­zer zu uns her­auf­kommt und uns auf­nimmt. Nick wird sei­ne klei­ne Fäh­re er­neut im Hucke­pack­ver­fah­ren an den Kreu­zer an­flan­schen, und dann geht’s ab.
    Dies ist das ers­te­mal seit un­se­rem Auf­bruch von Hig­by V, daß wir in Reich­wei­te des TP-Kom­mu­ni­ka­ti­ons­net­zes sind. Des­halb hat Dr. Schein einen voll­stän­di­gen Be­richt über un­se­re Ent­de­ckun­gen an Zen­tral­ga­la­xis ge­schickt. Ich hof­fe, al­le sind ge­büh­rend be­ein­druckt von den er­staun­li­chen Neu­ig­kei­ten.
    Ich wünsch­te, ich hät­te ir­gend­ei­nen Vor­wand fin­den kön­nen, um ei­ne Kopf-zu-Kopf-Ver­bin­dung mit dir her­zu­stel­len, Lo­rie. Ich möch­te dir so gern ein Hal­lo durch­ge­ben und dir sa­gen, was für ei­ne groß­ar­ti­ge Zeit ich hier ver­brin­ge und wie gut es uns al­len geht. Aber du weißt ja, daß pri­va­tes Ge­plau­der via TP un­er­schwing­lich teu­er ist, ganz be­son­ders, wenn man die Er­de von Al­de­ba­ran aus an­ruft. Mei­ne größ­te Hoff­nung ist, daß du bei dei­ner Wei­ter­lei­tungs­ar­beit ei­ni­ge un­se­rer Nach­rich­ten mit­ge­hört und so ein biß­chen da­von mit­be­kom­men hast, was wir so ma­chen.
    Heu­te abend bre­chen wir nach Mc­Bur­neys Stern auf. Nach den Be­rech­nun­gen müß­ten wir un­ser Ziel ge­gen En­de des Mo­nats er­rei­chen.
     
    29. Fe­bru­ar
     
    Men­schens­kind, haar­ge­nau pünkt­lich! Dies ist der letz­te Tag des Mo­nats, und hier sind wir, in der Um­lauf­bahn um den vier­ten Pla­ne­ten des Mc­Bur­ney-Sys­tems. Die Be­sat­zung des Ul­tra­raum-Kreu­zers läßt sich wie üb­lich nicht se­hen und kommt nicht ein­mal her­vor, um einen kur­z­en Blick hin­aus­zu­wer­fen. Das sind wirk­lich Idio­ten.
    Die Aus­sicht ist phan­tas­tisch. Es wird ei­nem ganz schwin­de­lig da­bei, von hier aus auf den Pla­ne­ten hin­un­ter­zu­bli­cken, aus ei­ner Hö­he von rund zehn­tau­send Ki­lo­me­tern. Man soll­te das Un­ter­su­chungs­team, das im Jah­re 2280 durch die­ses Sys­tem ge­zischt ist und da­bei über­se­hen hat, was sich dort un­ten auf Mc­Bur­ney IV be­fin­det, wie­der­er­we­cken und al­len das Fell über die Oh­ren zie­hen.
    Es ist ei­ne voll­stän­di­ge, pla­ne­ten­wei­te Stadt der Er­ha­be­nen. Kei­ne zer­fal­le­nen, ur­al­ten Über­bleib­sel, son­dern ei­ne präch­ti­ge, voll­kom­men er­hal­te­ne und le­ben­di­ge Stadt. Wir kön­nen sich be­we­gen­de Fahr­zeu­ge aus­ma­chen, den Bau neu­er Ge­bäu­de be­ob­ach­ten, Lich­ter, die an- und wie­der aus­ge­hen.
    Doch ir­gend­ei­nen Er­ha­be­nen kön­nen wir nicht ent­de­cken. Seit wir hier sind, ha­ben wir den Pla­ne­ten gründ­lich ab­ge­tas­tet, und Dihn Ru­uu hat da­bei sei­ne ei­ge­nen Ab­tast­ge­rä­te ein­ge­setzt, die un­se­ren über­le­gen sind. Zu­sam­men mit dem Ro­bo­ter sind wir zu dem Schluß ge­kom­men, daß Mc­Bur­ney IV von ei­ner Men­ge Ro­bo­ter be­wohnt ist. Aber wenn sich dort un­ten ir­gend­wel­che Mirt Korp Ahm auf­hal­ten, dann sind sie von hier aus nicht zu se­hen.
    Dihn Ru­uu, ganz der treue Die­ner, be­harrt hart­nä­ckig auf der Be­haup­tung, daß wir hier Er­ha­be­ne fin­den wer­den. Zum ers­ten­mal sind wir al­le da­von über­zeugt, daß sich der Ro­bo­ter irrt. Bei Mc­Bur­ney IV, das scheint völ­lig klar zu sein, han­delt es sich um die rie­si­ge Aus­ga­be ei­nes Per­pe­tu­ums mo­bi­les: ein von

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