Nach all den Jahrmilliarden
Zentralgalaxis beendete, hatte er mehr zustande gebracht, als nur diesen törichten Haftbefehl stornieren zu lassen. Einer sehr hochgestellten Persönlichkeit in der Hierarchie hatte er alles über Dihn Ruuu, die Mirt Korp Ahm und die verborgene Heimatwelt Mirt erzählt. Und da sich Commander Leonidas mit seinem Ultraraum-Kreuzer praktischerweise in einer Umlaufbahn um McBurney IV befand, brauchen wir jetzt nicht mehr viele Wochen auf eine Transportmöglichkeit nach Mirt zu warten.
Commander Leonidas wird uns dort hinbringen.
Morgen starten wir … zum Heimatplaneten der Erhabenen.
16
1. Mai 2376
Mirt
Jetzt weiß ich, daß ich die ganze Zeit über nur zu mir selbst gesprochen habe, als ich diese Nachrichtenwürfel mit Worten füllte. Lorie wird sie nie abspielen. Während der letzten neun Monate war ich in dem Glauben, Hörbriefe für meine Schwester auf der Erde anzufertigen, doch in Wirklichkeit habe ich für mich selbst eine Erinnerung an meine Abenteuer verfaßt, ein Tagebuch zum eigenen Zeitvertreib.
Und ich glaube, ich sollte die Aufzeichnung mit diesem Wissen beenden, indem ich den Ausgang dieses Abschnitts der ganzen Geschichte schildere. Denn die Geschichte ist hiermit nicht zu Ende, im Gegenteil: Sie fängt gerade erst an. Was jetzt auf uns zukommt, ist die eigentliche Forschung, das Aussortieren des gewaltigen Schatzes an neuen Erkenntnissen, den wir entdeckt haben. Das aber verspricht aufregender und gleichzeitig weniger dramatisch zu werden – wenn ich mich damit nicht zu verwirrend ausdrücke. Ich meine folgendes: Das nächste Stadium der Untersuchungen wird sich nicht als solch sprühende Kaskade sich überstürzender Ereignisse darstellen – hoffentlich nicht.
Anfang April brachte uns die Stolz des Alls nach Mirt. Nachdem die verborgene Sonne mittels Infrarotortung ausgemacht worden war, berechneten Dihn Ruuu, Commander Leonidas und Nick Ludwig gemeinsam den Kurs. Zehn Lichtminuten von der dunklen Schale entfernt, in der sich die Welt der Erhabenen befindet, hielten wir vorsichtig an. Niemand wußte zu sagen, welche Abwehrwaffen gegenüber einem Raumschiff zum Einsatz gebracht werden mochten, das sich ohne Genehmigung weiter näherte.
Die Schale, die eigentlich Mirt ist, ist das imponierendste Ding, das ich jemals gesehen habe. Aus einer Entfernung von zehn Lichtminuten betrachtet, füllt sie die Hälfte des Himmels aus – ein gewaltiger, dunkler, gewölbter Schild mit einem Durchmesser, der den der gesamten Umlaufbahn der Erde übertrifft.
Dihn Ruuu setzte die Funkgeräte der Erhabenen ein, die er sich auf McBurney IV besorgt hatte, sendete ein Signal nach Mirt und ersuchte um eine Zugangsgenehmigung für uns. Der Roboter brauchte dreieinhalb Stunden, um die Nachricht durchzugeben. Aufgrund unserer Entfernung von der Sphäre mußte es zu einer zehnminütigen Verzögerung zwischen der Sende- und Empfangszeit eines Signals kommen, doch das allein konnte Dihn Ruuus offensichtliche Schwierigkeiten nicht erklären, Mirt dazu zu überreden, uns Zutritt zu gewähren. Der unverständliche Austausch fremder Worte ging weiter.
Schließlich erhob sich Dihn Ruuu. „Es ist alles erledigt“, teilte er uns mit. „Sie geben uns die Erlaubnis.“
„Hattest du wegen sprachlicher Veränderungen Verständigungsschwierigkeiten mit ihnen?“ fragte ich.
„Die Sprache der Mirt Korp Ahm“, gab der Roboter kühl zurück, „ist keinen Veränderungen unterworfen.“
„Niemals? Nicht einmal über Millionen oder Milliarden von Jahren hinweg?“
„Seit meiner Herstellung hat sich nicht eine einzige Silbe gewandelt.“
„Das
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