Nach all den Jahrmilliarden
weites Gewölbe, das vollgestopft war mit den verblüffenden Geräten der Erhabenen, und als wir hindurchschritten, erkannte ich vertraute Objekte in den Regalen.
„Seht nur“, sagte ich. „Gedenkplaketten.“
Ein halbes Dutzend der glänzenden Metallscheiben waren dort aufgestapelt, identisch mit denen, die in den uralten Fundstätten von Artefakten der Erhabenen so häufig ausgegraben worden waren. Von den anderen zeigte niemand sonderlich viel Interesse an meiner Entdeckung. Sie eilten weiter zu einer Art Skulptur, die aus dünnen Speichen bestand, die gebogen und miteinander verflochten waren und dadurch eigenartige Muster bildeten. Ich kümmerte mich nicht darum, rief Dihn Ruuu herbei und fragte den Roboter nach dem Zweck der Plaketten. Er ergriff einige von ihnen, breitete sie auf einer seiner riesigen Hände aus und sagte: „Es sind Aktivatoren.“
„Aktivatoren wovon?“
Um es mir zu verdeutlichen, tastete der Roboter im Regal umher und zog ein kreisförmiges Band aus einem weißen und glatten Metall hervor. Der Ring wies drei Schlitze auf.
„Für den Gedanken Verstärker“, sagte Dihn Ruuu. „Ein Gerät, das die Kommunikation von Bewußtsein zu Bewußtsein möglich macht.“
„Kannst du mir zeigen, wie es funktioniert?“
„Die Aktivatoren müssen in die Schlitze hineingeschoben werden. Dann setzt man den Verstärker auf den Kopf …“
Ich entriß Dihn Ruuu sowohl die Scheiben als auch das Band und schob die Aktivatoren mit zitternden Fingern in die Aussparungen hinein. Dihn Ruuu enthielt sich jeder Stellungnahme. Am gegenüberliegenden Ende der Halle drehte sich Dr. Schein um, sah zu mir zurück und rief: „Was machen Sie da, Tom?“
„Nichts“, gab ich zurück und hob den Gedankenverstärker zum Kopf hinauf.
Ich ließ den Gedankenverstärker sinken, bis er meine Schläfen berührte.
Ich hatte das Gefühl, als würde mir ein Nagel durch die Schädeldecke gehämmert. Ich taumelte. Möglicherweise stürzte ich zu Boden. Ich konnte nichts mehr sehen. Zungen aus Feuer leckten in meinem Hirn. Mein Bewußtsein tropfte aus dem Körper heraus, durchstreifte die weite Halle, nur vom Willen gelenkt …
… und begegnete einem anderen Bewußtseinsinhalt …
Kontakt!
Eine leise Stimme sagte …
Wer ist da? Wer ruft mich an?
Tom Rice, entgegnete ich.
Aber Sie sind kein TP!
Jetzt bin ich es.
Ich wußte, mein Geist berührte den von Davis, den des Telepathen der Stolz des Alls. Ich fühlte mich diesem Fremden näher und enger verbunden als jemals irgendeinem anderen Menschen. Unsere Egosphären trafen sich und hätten miteinander verschmelzen können. Doch ich gab angesichts meiner neuen Kraft einen solch intensiven ätherischen Jubelruf von mir, daß sich Davis benommen und schmerzerfüllt von mir zurückzog und seinen Geist vor mir verschloß. Aber das spielte keine Rolle. Ich konnte keinen Schmerz mehr wahrnehmen, weder fremden noch eigenen. Ich entfernte mich von Davis … trieb weiter fort …
Ins All hinaus.
Wie einfach es war, die Lichtjahre zu überspringen! Mit Staunen und Ehrfurcht durchstreifte mein Bewußtsein die Galaxis. Ich spürte, wie mir hier und dort Gedankenimpulse entgegensickerten, strahlende Lichtspuren, die die Dunkelheit durchteilten, als sich andere TPs fragten, wer dieser Fremde sein mochte.
Und dann empfing ich die Stimme, die ich die ganze Zeit über gesucht hatte.
Tom, wie wunderbar! Das hätte ich nie für möglich gehalten!
Ich auch nicht, Lorie. Ich auch nicht.
Mein Geist konzentrierte sich nur noch auf den meiner Schwester und der ihre auf meinen, die anderen Telepathen zogen sich zurück und umgaben uns mit einer Sphäre des
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