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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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auf­ge­sperrt.
    „Wir ha­ben die­se Ku­gel ge­fun­den“, er­klär­te ich, „und jetzt ver­su­chen wir, die Sand­stein­schicht bei­sei­te zu schaf­fen, und …“
    „Ihr wer­det al­les zu­grun­de rich­ten! Dumm­köp­fe! Mör­der!“
    „Nur noch einen Au­gen­blick, Dr. Horkkk, dann ha­ben wir’s ge­schafft.“
    Du mußt wis­sen, daß wäh­rend mei­ner Dis­kus­si­on mit Dr. Horkkk Mir­rik und Kel­ly und ich un­se­re Be­mü­hun­gen, die Ku­gel frei­zu­le­gen, fort­setz­ten. Wo­mög­lich noch ei­li­ger und has­ti­ger, als hin­ge das Schick­sal des Uni­ver­sums da­von ab, ob wir die Ku­gel in­ner­halb der nächs­ten zwei Mi­nu­ten aus dem Ge­stein her­aus­hol­ten. Dr. Horkkk kreisch­te und schrie und sprang her­um. Ich hör­te ihn un­deut­lich sa­gen: „… oder ich wer­de Sie al­le drei raus­wer­fen!“
    An­de­re Ge­sich­ter starr­ten nun in die Gru­be hin­ab. Ich warf einen Blick über die Schul­ter und er­kann­te Pi­la­zi­nool, 408b, Saul Shah­moon und Jan. Halb ver­rückt vor Zorn, kon­fis­zier­te Dr. Horkkk Pi­la­zi­nools Bein und zeig­te da­mit auf uns, wäh­rend er sich mit ei­nem Schwall von Wor­ten er­ei­fer­te, bei de­nen es sich, wie ich ver­mu­te, um die th­h­hia­ni­sche Spra­che han­del­te. Pi­la­zi­nool ver­such­te ihn zu be­ru­hi­gen.
    Dr. Schein tauch­te auf, er­faß­te die La­ge und sprang zu uns in die Gru­be her­ab.
    Die selt­sa­me, ber­ser­ker­ar­ti­ge Be­ses­sen­heit, die uns über­wäl­tigt hat­te, lös­te sich in dem Au­gen­blick auf, als er auf der Bild­flä­che er­schi­en. Kel­ly ließ ih­ren Boh­rer sin­ken, Mir­rik kroch von der Ku­gel fort, und ich rich­te­te mich auf und wisch­te mir den Schweiß von der Stirn.
    „Was ha­ben wir denn hier?“ frag­te Dr. Schein freund­lich.
    „Ein … äh, Ar­te­fakt, Sir …“ mur­mel­te ich.
    „Höchst un­ge­wöhn­lich. Höchst un­ge­wöhn­lich. Aber warum des­halb die Ei­le?“
    „Ich weiß nicht, Sir. Wir wur­den ein­fach … mit­ge­ris­sen …“
    „Nun, wir wol­len doch aber nicht mit­ge­ris­sen wer­den, oder? Wir müs­sen nach ei­nem sys­te­ma­ti­schen Ver­fah­ren vor­ge­hen, wie Dr. Horkkk be­reits sag­te. Ich ver­ste­he Ih­re Be­geis­te­rung, aber den­noch …“ Er run­zel­te die Stirn. „Wer führt das Ver­zeich­nis bei die­ser Schicht?“
    „Leroy Chang“, ant­wor­te­te ich.
    „Wo ist er?“
    Ich wuß­te nicht, was ich dar­auf sa­gen soll­te, al­so sag­te ich gar nichts. Ich starr­te zu Jan hin­auf, und sie lä­chel­te grim­mig. Ih­re Klei­dung war ein biß­chen zer­knit­tert, und sie war durch­näßt von ih­rer Flucht durch den Re­gen, aber sie blin­zel­te mir zu. Wie ich be­reits er­wähn­te: Jan kann sehr gut auf sich selbst auf­pas­sen.
    „Wo ist Pro­fes­sor Chang?“ wie­der­hol­te Dr. Schein.
    „Er hat die Fund­stel­le vor et­wa zehn Mi­nu­ten ver­las­sen“, gab ich zu­rück Dr. Schein sah sich ver­wirrt um, dann tat er die­sen Um­stand mit ei­nem Ach­sel­zu­cken ab und hob das Ver­zeich­nis auf. „Dann las­sen Sie uns jetzt wei­ter­ma­chen“, sag­te er. „Ich füh­re die Auf­sicht. Be­en­den Sie die Frei­le­gung der Ku­gel … in al­ler Ru­he.“
    Un­ter den auf­merk­sa­men Bli­cken al­ler an­de­ren und ei­nem Dr. Schein, der das Tem­po be­stimm­te, brach­ten wir die Ar­beit auf fach­ge­rech­te­re Wei­se zu En­de. Ich war ver­le­gen und fühl­te mich schul­dig für die ver­rück­te Hast, und als Dr. Horkkk in die Gru­be hüpf­te, um die Ku­gel nä­her zu be­trach­ten, brach­te ich es nicht fer­tig, ihm in die Au­gen zu se­hen. Es dau­er­te ei­ne wei­te­re hal­be Stun­de, die Ku­gel aus dem Ge­stein her­aus­zu­lö­sen. Pi­la­zi­nool, Dr. Schein und Dr. Horkkk dis­ku­tier­ten an Ort und Stel­le über den Fund. Sie wa­ren sich dar­in ei­nig, es mit ei­ner Art Ma­schi­ne der Er­ha­be­nen zu tun zu ha­ben, aber sie wuß­ten ge­nau­so­we­nig wie ich, wel­chem Zweck sie ge­dient hat­te. Nie­mand be­glück­wünsch­te mich da­für, den seit der Ent­de­ckung der ers­ten La­ger­stät­te von Er­ha­be­nen-Ar­te­fak­ten wich­tigs­ten Fund auf die­sem Ge­biet ge­macht zu ha­ben. Ich selbst bin auch nicht ge­ra­de stolz auf mich, wenn ich an die idio­ti­sche Art und

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