Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
Wei­se den­ke, mit der ich die Aus­gra­bungs­ar­beit vor­an­ge­trie­ben ha­be.
    Als die Kon­fe­renz ver­tagt wur­de, hob Mir­rik die Ku­gel ehr­furchts­voll mit sei­nen Stoß­zäh­nen an – sie sei so schwer wie ein Mensch, be­haup­tet er – und trug sie ins La­bo­ra­to­ri­um. Das war vor drei Stun­den. Dr. Schein, Dr. Horkkk und Pi­la­zi­nool sind wäh­rend der gan­zen Zeit drü­ben ge­we­sen. 408b ist eben­falls bei ih­nen. Saul Shah­moon geht ein und aus. Je­des­mal, wenn er wie­der her­aus­kommt, macht er einen auf­ge­reg­te­ren Ein­druck als vor­her, aber er ver­rät über­haupt nichts und sagt nur, bis­her ha­be man noch nichts Be­stimm­tes her­aus­ge­fun­den.
    Mir­rik, Kel­ly, Steen Steen und Leroy Chang sind zur Aus­gra­bungs­stel­le zu­rück­ge­kehrt. Leroys Ge­sicht ist ein biß­chen ver­beult, und er scheint ziem­lich sau­er dar­über zu sein, wie die Din­ge ge­lau­fen sind. Jan und ich sind be­auf­tragt wor­den, bis zum Nach­mit­tag al­les auf­zuräu­men, sie in ih­rer Hüt­te und ich in mei­ner.
    Das ist ei­ne groß­ar­ti­ge Be­loh­nung da­für, einen be­deu­ten­den Fund ge­macht zu ha­ben, nicht wahr?
     
    Zwei Stun­den spä­ter. Die Kon­fe­renz im La­bo­ra­to­ri­um dau­ert noch im­mer an. Ich wür­de zu gern wis­sen, was dort drü­ben vor sich geht, aber wenn sie Lehr­lin­ge da­bei­ha­ben woll­ten, dann hät­ten sie uns ge­ru­fen. Saul ist ei­ne gan­ze Zeit­lang nicht mehr her­aus­ge­kom­men. Die Grä­ber sind noch bei der Ar­beit, aber sie ha­ben nichts Un­ge­wöhn­li­ches mehr ent­deckt. Wenn wir sie lie­ßen, wür­den Kel­ly und Mir­rik die gan­ze Nacht wei­ter­gra­ben. Als ich mit dem Auf­räu­men fer­tig war, ging ich zur an­de­ren Auf­blas­hüt­te, um mit Jan zu spre­chen.
    Sie war we­ni­ger an ei­ner Dis­kus­si­on über die selt­sa­me, ur­al­te Ku­gel in­ter­es­siert als dar­an, über Leroy Chang und sein un­schick­li­ches Ver­hal­ten zu spre­chen. Ich wür­de sa­gen, so sind die Mäd­chen eben, aber da­mit be­lei­dig­te ich dich wahr­schein­lich, und au­ßer­dem bin ich mir des­sen nicht ganz si­cher.
    „Du hast ge­se­hen, wie er an mir her­um­ge­tät­schelt hat“, warf mir Jan vor. „Warum hast du nicht ir­gend et­was un­ter­nom­men?“
    „Mir ist nicht auf­ge­fal­len, daß er dich ernst­haft be­dräng­te.“
    „Ernst­haft? Hät­te es über­haupt noch ernst­haf­ter sein kön­nen? Er hat mir prak­tisch die Klei­dung vom Leib ge­ris­sen!“
    „Der gu­te, al­te Leroy. Er kennt sich wirk­lich da­mit aus, wie man ein Mäd­chen rum­kriegt.“
    „Sehr wit­zig. An­ge­nom­men, er hät­te mich ver­ge­wal­tigt …“
    „Er kam dir nicht na­he ge­nug, um das zu be­werk­stel­li­gen, oder?“
    „Nein. Ich dan­ke dir viel­mals. Wäh­rend ich um Hil­fe ge­schri­en ha­be, warst du un­ten in der Gru­be nur wie ver­rückt am Gra­ben.“
    „Weißt du“, gab ich zu­rück, „man sagt, ei­ne Ver­ge­wal­ti­gung sei ei­gent­lich nicht mög­lich, es sei denn, das Op­fer ko­ope­riert. Ich mei­ne, die Frau muß sich nur ver­tei­di­gen, und wenn sie über nor­ma­le Kör­per­kraft ver­fügt und es sich bei ih­rem An­grei­fer nicht ge­ra­de um ei­ne Art Su­per­mann han­delt, dann soll­te sie in der La­ge sein, ihn ab­zu­weh­ren. Wenn es al­so zu ei­ner Ver­ge­wal­ti­gung kommt, dann des­halb, weil die Frau ent­we­der vor Angst ge­lähmt ist oder sie ins­ge­heim ver­ge­wal­tigt wer­den möch­te. Üb­ri­gens kann ich mich nicht dar­an er­in­nern, dich schrei­en ge­hört zu ha­ben.“
    „Ich fin­de dei­ne Sand­kas­ten-Psy­cho­lo­gie nicht son­der­lich über­zeu­gend“, sag­te Jan. „Ich weiß nicht, wo­her du die­se blö­de Theo­rie hast, aber du kannst mir glau­ben, so ein­fach ist es nicht. Wie die meis­ten Män­ner hast du nicht die blas­ses­te Ah­nung da­von, wie ei­ne Frau sol­che Din­ge sieht.“
    „Ich ver­mu­te, du bist schon ein paar­mal ver­ge­wal­tigt wor­den, so daß du al­les dar­über weißt.“
    „Kön­nen wir das The­ma wech­seln? Ich kann mir ei­ni­ge hun­dert­tau­send Din­ge vor­stel­len, über die ich lie­ber mit dir spre­chen wür­de. Und um dei­ne Fra­ge zu be­ant­wor­ten: Nein, ich bin nicht ver­ge­wal­tigt wor­den, und ich

Weitere Kostenlose Bücher