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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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nur wol­le. Man glaubt, es sei ein Kin­der­spiel, wie­der her­aus­zu­kom­men, wenn man nur zu dem Ent­schluß kommt, die­sen be­stimm­ten Sumpf ei­gent­lich nicht durch­que­ren zu wol­len. Plötz­lich steckt man bis zu den Schien­bei­nen drin, und man ist ein biß­chen be­un­ru­higt, und man be­wegt sich schnel­ler, weil man an­nimmt, das könn­te ei­nem hel­fen. Aber da­durch sinkt man nur noch tiefer ein, doch man bleibt kühl und zu­ver­sicht­lich. Und all­mäh­lich, wenn man bis zur Hüf­te drin­steckt und lang­sam noch tiefer sinkt, be­ginnt man sich ein­zu­ge­ste­hen, daß man es nur noch schlim­mer macht, wenn man da­ge­gen an­kämpft, und daß man wirk­lich ganz schön in der Pat­sche sitzt.
    Erst fand ich die Ku­gel. Dann be­trach­te­ten wir die­se fas­zi­nie­ren­den Bil­der. Be­son­ders die Se­quenz mit dem As­te­roi­den und der Fels­gruft. Wor­auf­hin ich vor­schlug, die Gruft zu fin­den. Wor­auf­hin sich Pi­la­zi­nool mit sei­nem großen Pres­ti­ge für die Su­che aus­sprach. Wor­auf­hin wir die Idee ernst­haft in Er­wä­gung zo­gen und sie bis­her so weit ver­wirk­lich­ten, daß wir uns die Com­pu­ter­si­mu­la­tio­nen be­sorgt ha­ben, die ich er­wähnt hat­te. Und dann … und dann …
    Ei­ner der ers­ten Schrit­te auf dem Weg, uns selbst die Schlin­ge um den Hals zu le­gen, be­stand dar­in, uns einen Te­le­pa­then vom Mi­li­tär­stütz­punkt zu ent­lei­hen, so daß wir un­se­re astro­no­mi­schen Da­ten an das Ob­ser­va­to­ri­um über­mit­teln konn­ten. Wir grif­fen nicht auf Mar­ge Hot­ch­kiss zu­rück. Ich ha­be Dr. Schein klar­ge­macht, daß ihr Ver­hal­ten nicht son­der­lich ko­ope­ra­tiv ist. Dr. Schein sprach dar­auf­hin mit dem Stütz­punkt­kom­man­dan­ten, und wir be­ka­men einen der an­de­ren auf Hig­by V sta­tio­nier­ten Te­le­pa­then. Viel­leicht kennst du ihn: Ron San­tan­ge­lo.
    In na­tu­ra ist er ein blas­ser jun­ger Mann von höchs­tens neun­zehn Jah­ren, mit wäß­rig-blau­en Au­gen, sand­far­be­nem Haar und ei­nem all­ge­mein fra­gil wir­ken­den Kör­per­bau. Er macht den Ein­druck, poe­tisch ver­an­lagt zu sein. Viel­leicht ist er das. Frü­her muß er ein­mal ei­ne vi­ran­go­nia­ni­sche Tä­to­wie­rung auf bei­den Wan­gen ge­habt ha­ben, doch of­fen­bar hat er sich das noch ein­mal über­legt und sie dann ent­fer­nen las­sen – al­ler­dings nicht von ei­nem sehr tüch­ti­gen Chir­ur­gen, denn die Um­riß­nar­ben sind noch zu se­hen. Ich möch­te wet­ten, er ver­ab­scheut die­sen Pla­ne­ten.
    Sei­ne ers­te Auf­ga­be be­stand dar­in, TP-Kon­takt mit dem Ob­ser­va­to­ri­um von Lu­na Ci­ty auf­zu­neh­men und fest­zu­stel­len, ob man dort die Si­mu­la­tio­nen an­fer­ti­gen konn­te, die wir brauch­ten. Wir ent­schie­den uns für Lu­na Ci­ty nach ei­ner lan­gen De­bat­te, in de­ren Ver­lauf ein hal­b­es Dut­zend Ob­ser­va­to­ri­en zum Vor­schlag ka­men, ein­schließ­lich ei­nem auf Th­hh, dem von Mar­sport und so­gar des fast ver­ges­se­nen Mount Pa­lo­mar. Wir ent­schlos­sen uns aber da­zu, es mit dem größ­ten und bes­ten zu ver­su­chen. Schließ­lich war ei­ne TP-Ver­bin­dung nach Lu­na nicht teu­rer als nach Mar­sport oder Mount Pa­lo­mar, und auch der Zeit­fak­tor war gleich. Und un­ge­ach­tet des Chau­vi­nis­mus von Dr. Horkkk sind we­der th­h­hia­ni­sche Astro­no­men noch th­h­hia­ni­sche Com­pu­ter auch nur an­nä­hernd so na­he wie die der Er­de oder der ir­di­schen Ko­lo­ni­en; je­der weiß das.
    San­tan­ge­lo tas­te­te sich hilfs­be­reit durch einen gan­zen Hau­fen Re­lais­sta­tio­nen hin­durch und über­mit­tel­te un­se­re An­fra­ge nach Lu­na Ci­ty, ei­ne Auf­ga­be, die rund ei­ne Stun­de in An­spruch nahm. Die Jungs am an­de­ren En­de wuß­ten be­reits über un­se­re Ku­gel Be­scheid – von der Pres­se­mit­tei­lung, die wir her­aus­ge­ge­ben hat­ten –, und sie wa­ren na­tür­lich ziem­lich auf­ge­regt dar­über, an der Su­che nach dem ver­bor­ge­nen As­te­roi­den der Er­ha­be­nen teil­neh­men zu kön­nen.
    Ich glau­be, sie wuß­ten nicht, welch un­si­che­res Ter­rain sie be­tra­ten. Wir auch nicht. Treib­sand. Tiefer Treib­sand.
    Jetzt stan­den wir vor dem

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