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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Aus­gra­bung zu tun. Die Ku­gel aber hal­te ich für das ers­te Glied in ei­ner Ket­te aus Hin­wei­sen, die sich viel­leicht über die gan­ze Ga­la­xis er­streckt. Mög­li­cher­wei­se stellt die Gruft das zwei­te Glied dar. Sol­len wir hier­blei­ben und uns wei­ter­hin mit un­se­ren un­be­deu­ten­den Ar­bei­ten her­um­schla­gen, oder ma­chen wir uns auf, um wo­an­ders nach wich­ti­ge­ren Er­kennt­nis­sen zu su­chen?“
    So­fort zer­fie­len wir wie­der in ein­zel­ne Frak­tio­nen. Die Kon­ser­va­ti­ven – Saul, Mir­rik und Kel­ly – wa­ren da­für, hier­zu­blei­ben und die ge­gen­wär­ti­ge Fund­stel­le völ­lig aus­zu­schöp­fen, be­vor man et­was an­de­res in An­griff nahm. Die Ro­man­ti­schen – Jan, Leroy, Steen und ich – spra­chen uns für Pi­la­zi­nools Stand­punkt aus und mein­ten, es sei bes­ser, zu ei­ner auf­re­gen­den Al­les-oder-nichts-Su­che quer durch die Ga­la­xis auf­zu­bre­chen, als hier wei­te­re zehn­tau­send In­schrifts­kno­ten aus­zu­gra­ben. 408b neig­te un­se­rer Auf­fas­sung zu, nicht aus ei­nem ro­man­ti­schen Ver­lan­gen nach Aben­teu­er, son­dern nur des­we­gen, weil es einen Ro­bo­ter der Er­ha­be­nen in nä­he­ren Au­gen­schein neh­men woll­te. Dr. Schein schi­en zwi­schen zwei wi­der­stre­ben­den Emp­fin­dun­gen hin und her ge­ris­sen zu sein: Er be­trach­te­te es als un­se­re Pflicht, die­se viel­ver­spre­chen­de Fund­stät­te von Er­ha­be­nen-Ar­te­fak­ten bis zur letz­ten Schicht frei­zu­le­gen, aber er sah auch die Chan­ce, auf dem As­te­roi­den et­was von emi­nen­ter Be­deu­tung zu ent­de­cken. Dr. Horkkk, der zu­vor für die Be­en­di­gung der lau­fen­den Ar­bei­ten ein­ge­tre­ten war, schi­en nun aus rei­nem Ei­gen­sinn ganz er­picht dar­auf zu sein, hier wei­terzu­ma­chen, aber ich spür­te, daß auch er zu­min­dest teil­wei­se von der Mög­lich­keit fas­zi­niert war, die As­te­roi­den­gruft aus­fin­dig zu ma­chen.
    Wir ver­such­ten nicht, zu ei­ner Ent­schei­dung zu ge­lan­gen. Warum einen Ent­schluß fas­sen, so­lan­ge wir noch nicht ein­mal wis­sen, ob wir den As­te­roi­den wirk­lich fin­den kön­nen? Mor­gen kon­sul­tie­ren wir eins der großen Ob­ser­va­to­ri­en, und dann se­hen wir wei­ter.
    Doch als die Un­ter­re­dung be­en­det wur­de, teil­ten wir uns in ver­schie­de­ne Grup­pen auf und führ­ten die Dis­kus­si­on so­fort wei­ter. Jan und ich spra­chen mit Pi­la­zi­nool, und der Shil­amak­ka war nicht ge­neigt, sich ver­ba­le Be­schei­den­heit auf­zu­er­le­gen. Mit die­ser wei­chen und gedrech­sel­ten und me­cha­ni­schen Stim­me sag­te Pi­la­zi­nool ganz ru­hig und zu­ver­sicht­lich: „Wir wer­den den As­te­roi­den fin­den, Tom. Und der Ro­bo­ter wird noch dort sein. Und mit sei­ner Hil­fe wer­den wir an­de­re und noch er­staun­li­che­re Din­ge ent­de­cken.“
    Ein Shil­amak­ka be­nutzt nur dann das Fu­tur auf ge­nau die­se Wei­se, wenn er Die Of­fen­ba­rung vor­trägt. Wenn Pi­la­zi­nool recht hat, wer­den wir nicht mehr lan­ge auf Hig­by V blei­ben.
    Und Pi­la­zi­nool ist dar­auf spe­zia­li­siert, recht zu ha­ben.

 
8
     
    1. Ok­to­ber 2375
    Hig­by V
     
    Ein paar sehr ge­schäf­ti­ge Wo­chen. Wir al­le ha­ben zwei- oder drei­mal so hart wie sonst ge­ar­bei­tet und vie­le Über­stun­den ge­macht, und aus die­sem Grund ha­be ich in der Zwi­schen­zeit kei­ne Ein­tra­gung in die­se für dich be­stimm­te Auf­zeich­nung ge­spro­chen, Lo­rie. Mal se­hen, ob ich dich mit ei­nem ein­zi­gen, atem­lo­sen Wort­schwall auf den neues­ten Stand brin­gen kann.
    Die wich­tigs­te Sa­che ist, daß wir uns in­zwi­schen mit Haut und Haa­ren mei­ner völ­lig ver­rück­ten Idee ver­schrie­ben ha­ben, die Gruft im As­te­roi­den zu fin­den.
    Es ge­sch­ah lang­sam und schritt­wei­se, so, wie es oft­mals zu um­wäl­zen­den Er­eig­nis­sen kommt. Wenn man in Treib­sand ein­sinkt, dann wird man nicht mit ei­nem ein­zi­gen, ra­schen Schluck – glubb! – bis zum Grund des Sump­fes ge­saugt. Nein, man sinkt lang­sam tiefer und glaubt zu­erst, bei dem Treib­sand han­de­le es sich nur um ge­wöhn­li­chen Mo­rast, aus dem man sich je­der­zeit be­frei­en kön­ne, wenn man

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