Nach all den Jahrmilliarden
Ausgrabung zu tun. Die Kugel aber halte ich für das erste Glied in einer Kette aus Hinweisen, die sich vielleicht über die ganze Galaxis erstreckt. Möglicherweise stellt die Gruft das zweite Glied dar. Sollen wir hierbleiben und uns weiterhin mit unseren unbedeutenden Arbeiten herumschlagen, oder machen wir uns auf, um woanders nach wichtigeren Erkenntnissen zu suchen?“
Sofort zerfielen wir wieder in einzelne Fraktionen. Die Konservativen – Saul, Mirrik und Kelly – waren dafür, hierzubleiben und die gegenwärtige Fundstelle völlig auszuschöpfen, bevor man etwas anderes in Angriff nahm. Die Romantischen – Jan, Leroy, Steen und ich – sprachen uns für Pilazinools Standpunkt aus und meinten, es sei besser, zu einer aufregenden Alles-oder-nichts-Suche quer durch die Galaxis aufzubrechen, als hier weitere zehntausend Inschriftsknoten auszugraben. 408b neigte unserer Auffassung zu, nicht aus einem romantischen Verlangen nach Abenteuer, sondern nur deswegen, weil es einen Roboter der Erhabenen in näheren Augenschein nehmen wollte. Dr. Schein schien zwischen zwei widerstrebenden Empfindungen hin und her gerissen zu sein: Er betrachtete es als unsere Pflicht, diese vielversprechende Fundstätte von Erhabenen-Artefakten bis zur letzten Schicht freizulegen, aber er sah auch die Chance, auf dem Asteroiden etwas von eminenter Bedeutung zu entdecken. Dr. Horkkk, der zuvor für die Beendigung der laufenden Arbeiten eingetreten war, schien nun aus reinem Eigensinn ganz erpicht darauf zu sein, hier weiterzumachen, aber ich spürte, daß auch er zumindest teilweise von der Möglichkeit fasziniert war, die Asteroidengruft ausfindig zu machen.
Wir versuchten nicht, zu einer Entscheidung zu gelangen. Warum einen Entschluß fassen, solange wir noch nicht einmal wissen, ob wir den Asteroiden wirklich finden können? Morgen konsultieren wir eins der großen Observatorien, und dann sehen wir weiter.
Doch als die Unterredung beendet wurde, teilten wir uns in verschiedene Gruppen auf und führten die Diskussion sofort weiter. Jan und ich sprachen mit Pilazinool, und der Shilamakka war nicht geneigt, sich verbale Bescheidenheit aufzuerlegen. Mit dieser weichen und gedrechselten und mechanischen Stimme sagte Pilazinool ganz ruhig und zuversichtlich: „Wir werden den Asteroiden finden, Tom. Und der Roboter wird noch dort sein. Und mit seiner Hilfe werden wir andere und noch erstaunlichere Dinge entdecken.“
Ein Shilamakka benutzt nur dann das Futur auf genau diese Weise, wenn er Die Offenbarung vorträgt. Wenn Pilazinool recht hat, werden wir nicht mehr lange auf Higby V bleiben.
Und Pilazinool ist darauf spezialisiert, recht zu haben.
8
1. Oktober 2375
Higby V
Ein paar sehr geschäftige Wochen. Wir alle haben zwei- oder dreimal so hart wie sonst gearbeitet und viele Überstunden gemacht, und aus diesem Grund habe ich in der Zwischenzeit keine Eintragung in diese für dich bestimmte Aufzeichnung gesprochen, Lorie. Mal sehen, ob ich dich mit einem einzigen, atemlosen Wortschwall auf den neuesten Stand bringen kann.
Die wichtigste Sache ist, daß wir uns inzwischen mit Haut und Haaren meiner völlig verrückten Idee verschrieben haben, die Gruft im Asteroiden zu finden.
Es geschah langsam und schrittweise, so, wie es oftmals zu umwälzenden Ereignissen kommt. Wenn man in Treibsand einsinkt, dann wird man nicht mit einem einzigen, raschen Schluck – glubb! – bis zum Grund des Sumpfes gesaugt. Nein, man sinkt langsam tiefer und glaubt zuerst, bei dem Treibsand handele es sich nur um gewöhnlichen Morast, aus dem man sich jederzeit befreien könne, wenn man
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