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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Pro­blem, wie wir un­se­re Da­ten an das Ob­ser­va­to­ri­um wei­ter­ga­ben. Das hät­ten wir am ein­fachs­ten da­durch be­werk­stel­li­gen kön­nen, in­dem wir un­se­re Fo­tos an Bord des nächs­ten Ul­tra­raum-Schif­fes, das auf Hig­by V Zwi­schen­sta­ti­on mach­te, nach Lu­na brach­ten. Ei­ner der re­gu­lär ver­keh­ren­den Mul­ti­sprin­ger wur­de für Mit­te Sep­tem­ber er­war­tet und wür­de das Sol­sys­tem auf sei­nem weit her­um­füh­ren­den Kurs ei­ni­ge Wo­chen nach Weih­nach­ten er­rei­chen. Lu­na Ci­ty hät­te das Ma­te­ri­al un­ter­su­chen, über TP ant­wor­ten und uns un­se­re In­for­ma­tio­nen bis et­wa En­de Ja­nu­ar lie­fern kön­nen.
    Doch es er­schi­en uns un­er­träg­lich, so lan­ge war­ten zu müs­sen. Des­halb be­rie­ten sich un­se­re drei Chefs und ent­schie­den dann, die Da­ten via TP an Lu­na Ci­ty zu über­mit­teln. Du hast rich­tig ge­hört: ei­ne TP-Über­tra­gung von Fo­to­gra­fi­en. Ich kann dein Schau­dern bis hier­her spü­ren.
    Ron San­tan­ge­lo wur­de noch blas­ser als sonst, als wir ihm sag­ten, was er für uns be­werk­stel­li­gen sol­le. An­de­rer­seits aber muß man ihm auch zu­gu­te hal­ten, daß er nicht laut krei­schend in die Nacht hin­aus­floh. Statt des­sen fun­gier­te er als un­ser tech­ni­scher Rat­ge­ber. Nach sei­nen An­wei­sun­gen führ­ten wir fol­gen­de Ar­bei­ten aus:
    Wir be­gan­nen da­mit, ein Stan­dard-Ste­reo­fo­to von der Tau­sen­de von Par­sek um­fas­sen­den Sze­ne an­zu­fer­ti­gen, mit der die Ro­bo­ter-Se­quenz ein­ge­lei­tet wird. Die meis­ten Ar­bei­ten in der Dun­kel­kam­mer er­le­dig­te Jan, und schließ­lich leg­te sie ei­ne ta­del­lo­se Ver­grö­ße­rung vor: zwei Me­ter lang, einen Me­ter breit und mit ei­ner schein­ba­ren op­ti­schen Tie­fe von eben­falls ei­nem Me­ter. Die­ses Bild fo­to­gra­fier­ten wir er­neut und be­nutz­ten da­bei ei­ne Trick­ka­me­ra des Mi­li­tär­stütz­punkts, die da­zu in der La­ge ist, ein Ste­reo-Ho­lo­gramm in ein ganz ge­wöhn­li­ches und alt­mo­di­sches zwei­di­men­sio­na­les Fo­to um­zu­for­men. Sie lie­fer­te uns ein Bün­del von Ab­zü­gen, wo­bei je­der ein­zel­ne ei­ne fla­che Sek­ti­on des Ste­reo­bil­des dar­stell­te. Es war so, als hät­ten wir ein Mes­ser ge­nom­men und den drei­di­men­sio­na­len Ab­zug in ein Pa­ket aus ein­zel­nen Schich­ten zer­schnit­ten.
    Es dau­er­te gut ei­ne Wo­che, all die­se Ar­bei­ten aus­zu­füh­ren, bei de­nen uns Dr. Horkkks klei­ner Com­pu­ter un­ter­stütz­te. Wir muß­ten ihn da­zu völ­lig neu pro­gram­mie­ren. (Dr. Horkkk ist jetzt da­mit be­schäf­tigt, das ur­sprüng­li­che Pro­gramm für lin­guis­ti­sche Ana­ly­se neu zu ent­wi­ckeln, und er flucht da­bei hin­ge­bungs­voll in Th­h­hia­nisch und vie­len an­de­ren Spra­chen.) Jetzt ver­füg­ten wir über die ers­te astro­no­mi­sche Auf­nah­me, die in ei­ne zur TP-Über­tra­gung ge­eig­ne­te Form ge­bracht wor­den war.
    Ar­mer Ron.
    Für die Über­mitt­lung ver­kroch er sich in ei­ner stil­len Ecke des La­bo­ra­to­ri­ums. Er kenn­zeich­ne­te je­des Fo­to und ord­ne­te ihm so sei­nen Platz im um­fas­sen­den Bild zu, so daß die Mon­ta­ge am an­de­ren En­de wie­der zu­sam­men­ge­setzt wer­den konn­te. Dann teil­te er je­des ein­zel­ne Bild in ei­ne Rei­he von zehn Qua­drat­zen­ti­me­ter große Git­ter auf. Und dann be­gann er da­mit, den In­for­ma­ti­ons­ge­halt je­des Git­ters an die an­de­ren Mit­glie­der des TP-Ver­bin­dungs­net­zes zu über­tra­gen.
    Ich ha­be mir nie viel Ge­dan­ken dar­über ge­macht, wie man Bil­der mit­tels Te­le­pa­thie über­trägt. In mei­ner nai­ven und ein­fäl­ti­gen Art nahm ich an, daß Ron ir­gend­wie Be­schrei­bun­gen je­des ein­zel­nen Ab­schnitts ei­nes Fo­tos wei­ter­gab (weißt du, so et­wa: „Hier oben, zwei Kom­ma acht fünf Zen­ti­me­ter von der obe­ren lin­ken Ecke ent­fernt, ha­ben wir einen null Kom­ma neun Mil­li­me­ter großen Stern, der auf der rech­ten Sei­te ein we­nig ver­schwom­men ist …“). Aber das hät­te na­tür­lich nie funk­tio­niert. Bes­ten­falls hät­te das ei­ne va­ge An­nä­he­rung an die

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