Nach all den Jahrmilliarden
Roboter im Innern. Daraufhin kehren alle zum Schiff zurück. Sie steigen ein: Die Roboter klettern über die Rampe, die Erhabenen ziehen sich an den Kabeln hoch.
Das Schiff startet. Ende der Sequenz.
Warum haben die Erhabenen den Roboter in der Höhle auf dem scheußlichen Asteroiden zurückgelassen? Zur Strafe? Dafür scheinen Aufwand und Mühe zu groß zu sein. Um Feinde zu beobachten? Warum?
Und warum wird diese Szene so oft gezeigt, wenn wir die Kugel einschalten? Allein das macht deutlich, daß die Errichtung der Felsgruft und das Zurücklassen des Roboters von besonderer Bedeutung gewesen sind. Aber von welcher?
In der Zwischenzeit haben wir zu einer täglichen Routine gefunden und graben weiter. Seit meiner Entdeckung der Kugel ist nichts besonders Interessantes zum Vorschein gekommen. Doch Mirrik und Kelly sind unermüdlich. Sie graben und bohren an der Fundstelle, wir räumen beiseite, und Saul datiert Tausende von Artefakten. Auf der Grundlage der Art der Hieroglyphen, Kalium-Argon-Tests und anderen Hinweisen hat er das Alter unserer Fundstelle auf 925 Millionen Jahre bestimmt, mit einer möglichen Fehlerquote von 50 Millionen Jahren nach oben oder unten. Das ist ein ziemlich großer Abweichungsspielraum. Wenn ich an die Fundstelle denke, dann stelle ich mir auch weiterhin gern vor, daß die Erhabenen vor einer runden Milliarde von Jahren hier gewesen sind. An dem Wort „Milliarde“ ist etwas Beeindruckendes und Majestätisches. Ich lasse mir das M im Munde zergehen. Mir tun die armen Innungsgenossen leid, die für ihre Fundstellen nur ein Alter von ein paar jämmerlichen tausend Jahren geltend machen können.
Eine Milliarde. Eine Milliarde. Vor tausend Millionen und sieben Jahren kamen die Erhabenen zu diesem Planeten …
Ich möchte noch immer zu gern wissen, was es mit dieser Felsgruft-Szene auf sich hat.
Dein Bruder hat sich erneut mit Ruhm bekleckert, diesmal durch einen verrückten Einfall. Als mir die Idee in den Sinn kam, hielt ich sie für vollkommen idiotisch, aber ich brachte den Mut auf, sie Jan zu schildern, die daraufhin ganz aufgeregt war und darauf bestand, ich solle es bei der abendlichen Diskussionsrunde allen erzählen. Was ich auch tat. Doch als ich den Klang meiner eigenen Stimme hörte, während sie die ersten Worte meiner abenteuerlichen Vorstellung hervorbrachte, fühlte ich mich wie ein Drahtseiltänzer mit defektem Antigravgürtel, der tapfer mitten im Nichts hängt und nahe daran ist, in einen unter ihm gähnenden Abgrund zu stürzen.
Doch es gab kein Zurück mehr.
Alle sahen mich fest an, als ich sagte: „Nehmen wir einmal an – nur als Ausgangspunkt einer Argumentation –, die Erhabenen ließen jenen Roboter in der versiegelten Gruft und kehrten nie zurück, um ihn wieder herauszuholen. Auf einem luft- und wasserlosen Asteroiden kann ein Metallobjekt wie dieser Roboter, der mit der Technik der Erhabenen konstruiert wurde, ohne weiteres eine Milliarde Jahre überdauern, ohne zu korrodieren oder anderen Schaden zu erleiden. Diese Kugel hier ist unser Beweis dafür, daß so etwas möglich ist. Deshalb ist es zumindest theoretisch denkbar, daß der Roboter noch immer hinter dieser dicken Tür sitzt, in allerbestem Zustand.“
Meine Zuhörer begannen die Stirn zu runzeln, zu nicken oder unruhig hin und her zu rutschen. Ich spürte, wie ich in den Abgrund stürzte. Was ich von mir gab, war wirklich ausgemachter Unsinn! Und das in Gegenwart von Dr. Schein und Dr. Horkkk, von all diesen erfahrenen Archäologen!
Hilflos fuhr ich fort:
„Es stellt sich folgende Frage: Können wir den Asteroiden lokalisieren, auf dem sich die Gruft
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