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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Ro­bo­ter im In­nern. Dar­auf­hin keh­ren al­le zum Schiff zu­rück. Sie stei­gen ein: Die Ro­bo­ter klet­tern über die Ram­pe, die Er­ha­be­nen zie­hen sich an den Ka­beln hoch.
    Das Schiff star­tet. En­de der Se­quenz.
    Warum ha­ben die Er­ha­be­nen den Ro­bo­ter in der Höh­le auf dem scheuß­li­chen As­te­roi­den zu­rück­ge­las­sen? Zur Stra­fe? Da­für schei­nen Auf­wand und Mü­he zu groß zu sein. Um Fein­de zu be­ob­ach­ten? Warum?
    Und warum wird die­se Sze­ne so oft ge­zeigt, wenn wir die Ku­gel ein­schal­ten? Al­lein das macht deut­lich, daß die Er­rich­tung der Fels­gruft und das Zu­rück­las­sen des Ro­bo­ters von be­son­de­rer Be­deu­tung ge­we­sen sind. Aber von wel­cher?
    In der Zwi­schen­zeit ha­ben wir zu ei­ner täg­li­chen Rou­ti­ne ge­fun­den und gra­ben wei­ter. Seit mei­ner Ent­de­ckung der Ku­gel ist nichts be­son­ders In­ter­essan­tes zum Vor­schein ge­kom­men. Doch Mir­rik und Kel­ly sind un­er­müd­lich. Sie gra­ben und boh­ren an der Fund­stel­le, wir räu­men bei­sei­te, und Saul da­tiert Tau­sen­de von Ar­te­fak­ten. Auf der Grund­la­ge der Art der Hie­ro­gly­phen, Ka­li­um-Ar­gon-Tests und an­de­ren Hin­wei­sen hat er das Al­ter un­se­rer Fund­stel­le auf 925 Mil­lio­nen Jah­re be­stimmt, mit ei­ner mög­li­chen Feh­ler­quo­te von 50 Mil­lio­nen Jah­ren nach oben oder un­ten. Das ist ein ziem­lich großer Ab­wei­chungs­spiel­raum. Wenn ich an die Fund­stel­le den­ke, dann stel­le ich mir auch wei­ter­hin gern vor, daß die Er­ha­be­nen vor ei­ner run­den Mil­li­ar­de von Jah­ren hier ge­we­sen sind. An dem Wort „Mil­li­ar­de“ ist et­was Be­ein­dru­cken­des und Ma­je­stä­ti­sches. Ich las­se mir das M im Mun­de zer­ge­hen. Mir tun die ar­men In­nungs­ge­nos­sen leid, die für ih­re Fund­stel­len nur ein Al­ter von ein paar jäm­mer­li­chen tau­send Jah­ren gel­tend ma­chen kön­nen.
    Ei­ne Mil­li­ar­de. Ei­ne Mil­li­ar­de. Vor tau­send Mil­lio­nen und sie­ben Jah­ren ka­men die Er­ha­be­nen zu die­sem Pla­ne­ten …
    Ich möch­te noch im­mer zu gern wis­sen, was es mit die­ser Fels­gruft-Sze­ne auf sich hat.
    Dein Bru­der hat sich er­neut mit Ruhm be­kle­ckert, dies­mal durch einen ver­rück­ten Ein­fall. Als mir die Idee in den Sinn kam, hielt ich sie für voll­kom­men idio­tisch, aber ich brach­te den Mut auf, sie Jan zu schil­dern, die dar­auf­hin ganz auf­ge­regt war und dar­auf be­stand, ich sol­le es bei der abend­li­chen Dis­kus­si­ons­run­de al­len er­zäh­len. Was ich auch tat. Doch als ich den Klang mei­ner ei­ge­nen Stim­me hör­te, wäh­rend sie die ers­ten Wor­te mei­ner aben­teu­er­li­chen Vor­stel­lung her­vor­brach­te, fühl­te ich mich wie ein Draht­seil­tän­zer mit de­fek­tem An­ti­grav­gür­tel, der tap­fer mit­ten im Nichts hängt und na­he dar­an ist, in einen un­ter ihm gäh­nen­den Ab­grund zu stür­zen.
    Doch es gab kein Zu­rück mehr.
    Al­le sa­hen mich fest an, als ich sag­te: „Neh­men wir ein­mal an – nur als Aus­gangs­punkt ei­ner Ar­gu­men­ta­ti­on –, die Er­ha­be­nen lie­ßen je­nen Ro­bo­ter in der ver­sie­gel­ten Gruft und kehr­ten nie zu­rück, um ihn wie­der her­aus­zu­ho­len. Auf ei­nem luft- und was­ser­lo­sen As­te­roi­den kann ein Me­tal­l­ob­jekt wie die­ser Ro­bo­ter, der mit der Tech­nik der Er­ha­be­nen kon­stru­iert wur­de, oh­ne wei­te­res ei­ne Mil­li­ar­de Jah­re über­dau­ern, oh­ne zu kor­ro­die­ren oder an­de­ren Scha­den zu er­lei­den. Die­se Ku­gel hier ist un­ser Be­weis da­für, daß so et­was mög­lich ist. Des­halb ist es zu­min­dest theo­re­tisch denk­bar, daß der Ro­bo­ter noch im­mer hin­ter die­ser di­cken Tür sitzt, in al­ler­bes­tem Zu­stand.“
    Mei­ne Zu­hö­rer be­gan­nen die Stirn zu run­zeln, zu ni­cken oder un­ru­hig hin und her zu rut­schen. Ich spür­te, wie ich in den Ab­grund stürz­te. Was ich von mir gab, war wirk­lich aus­ge­mach­ter Un­sinn! Und das in Ge­gen­wart von Dr. Schein und Dr. Horkkk, von all die­sen er­fah­re­nen Ar­chäo­lo­gen!
    Hilf­los fuhr ich fort:
    „Es stellt sich fol­gen­de Fra­ge: Kön­nen wir den As­te­roi­den lo­ka­li­sie­ren, auf dem sich die Gruft

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