Nach all den Jahrmilliarden
befindet? Ich glaube, ja. Wir haben einige bestimmte Anhaltspunkte. Das erste Bild der Sequenz zeigt uns einen umfassenden Ausblick auf zumindest einige tausend Parsek des Weltraums. Natürlich sind die sichtbaren Sternkonstellationen eine Milliarde Jahre alt und weisen heute nicht mehr diese Struktur auf, und außerdem wissen wir nicht, welcher Raumsektor fotografiert wurde. Ich glaube aber, jedes gute Observatorium könnte uns Computersimulationen darüber zur Verfügung stellen, wie bestimmte Regionen unserer Galaxis vor einer Milliarde Jahren ausgesehen haben. Vielleicht könnten wir hundert solcher Simulationen anfertigen lassen, die zeitlich gesehen zwei oder drei Millionen Jahre auseinander liegen, um mögliche Fehler in unserer Datierung der Kugel zu berücksichtigen.
Auf diese Weise können wir vielleicht den Teil der Galaxis bestimmen, der im ersten Bild dargestellt ist. Als nächstes konzentrieren wir uns auf die Nahaufnahme, jene kleine Sterngruppe: den Roten Riesen, den Doppelstern, die gelben Sonnen, die beiden blauweißen. Eine Milliarde Jahre, das ist natürlich selbst für eine Sonnenevolution eine lange Zeit. Vielleicht sind diese beiden Sterne vom O-Typ längst abgekühlt; vielleicht ist der Rote Riese inzwischen zu einem Weißen Zwerg geworden, und vielleicht ist der Weiße Zwerg vollkommen ausgebrannt. Es ist auch möglich, daß diese Sonnen sehr unterschiedliche Eigenbewegungen gehabt und sich inzwischen weit voneinander entfernt haben. Trotzdem: Für einen mit astronomischen Daten programmierten Computer sollte es nicht zu schwierig sein, die auffälligsten Vertreter jener Gruppe ausfindig zu machen, ihren Weg zurückzuverfolgen und so eine Simulation darüber herzustellen, wo sie sich vor einer Milliarde Jahre befunden haben. Mit ein bißchen Glück finden wir den Weißen Zwerg noch immer in der Nähe einer der Sonnen vor, die zur Gruppe gehört haben. Eine Expedition könnte dorthin fliegen, den Asteroiden suchen, und dann kann es kein allzu großes Problem mehr sein, die Gruft und den … Roboter … zu finden …“
Mein Schwung war dahin. Die Idee klang so absurd in meinen Ohren, daß ich nicht weitersprechen konnte. Ermattet sank ich auf meinen Platz zurück und wartete darauf, daß das Hohngelächter begann.
„Brilliant!“ rief Dr. Horkkk. Dr. Horkkk, kein Geringerer.
„Ein hervorragender Plan, Tom!“ sagte Dr. Schein.
„Einmalig!“, „Phantastisch!“, „Ausgezeichnet!“ und andere auserlesene Adjektive kamen von den anderen.
Mirrik schnaubte und brüllte enthusiastisch.
Jan strahlte mich stolz an.
Pilazinool rutschte auf seinem Platz hin und her, spielte an den Befestigungen seines linken Beins herum, als wolle er es abschrauben, überlegte es sich dann aber anders, winkte mit der Hand und bat um Aufmerksamkeit. Er sprach sehr langsam und sagte, wie sehr ihn meine Idee beeindruckt habe. Seiner Meinung nach sei es möglich, die Gruft zu finden, und er glaube, wir hätten eine ausgezeichnete Chance, daß sich der Roboter noch immer in ihrem Innern befände.
„Ich schlage vor“, sagte Pilazinool, „wir nehmen sofort Kontakt mit dem Computer eines Observatoriums auf und stellen fest, ob die Position des Asteroiden tatsächlich zu errechnen ist. Falls ja, dann spreche ich mich dafür aus, die Arbeiten hier abzubrechen und uns auf die Suche danach zu machen. Bis auf die Kugel haben wir hier überhaupt nichts entdeckt, was nicht auch schon in den anderen Fundstellen von Erhabenen-Artefakten ausgegraben worden wäre. Wir haben es hier mit einer routinemäßigen und gewöhnlichen
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