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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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be­fin­det? Ich glau­be, ja. Wir ha­ben ei­ni­ge be­stimm­te An­halts­punk­te. Das ers­te Bild der Se­quenz zeigt uns einen um­fas­sen­den Aus­blick auf zu­min­dest ei­ni­ge tau­send Par­sek des Welt­raums. Na­tür­lich sind die sicht­ba­ren Stern­kon­stel­la­tio­nen ei­ne Mil­li­ar­de Jah­re alt und wei­sen heu­te nicht mehr die­se Struk­tur auf, und au­ßer­dem wis­sen wir nicht, wel­cher Raum­sek­tor fo­to­gra­fiert wur­de. Ich glau­be aber, je­des gu­te Ob­ser­va­to­ri­um könn­te uns Com­pu­ter­si­mu­la­tio­nen dar­über zur Ver­fü­gung stel­len, wie be­stimm­te Re­gio­nen un­se­rer Ga­la­xis vor ei­ner Mil­li­ar­de Jah­ren aus­ge­se­hen ha­ben. Viel­leicht könn­ten wir hun­dert sol­cher Si­mu­la­tio­nen an­fer­ti­gen las­sen, die zeit­lich ge­se­hen zwei oder drei Mil­lio­nen Jah­re aus­ein­an­der lie­gen, um mög­li­che Feh­ler in un­se­rer Da­tie­rung der Ku­gel zu be­rück­sich­ti­gen.
    Auf die­se Wei­se kön­nen wir viel­leicht den Teil der Ga­la­xis be­stim­men, der im ers­ten Bild dar­ge­stellt ist. Als nächs­tes kon­zen­trie­ren wir uns auf die Nah­auf­nah­me, je­ne klei­ne Stern­grup­pe: den Ro­ten Rie­sen, den Dop­pels­tern, die gel­ben Son­nen, die bei­den blau­wei­ßen. Ei­ne Mil­li­ar­de Jah­re, das ist na­tür­lich selbst für ei­ne Son­ne­ne­vo­lu­ti­on ei­ne lan­ge Zeit. Viel­leicht sind die­se bei­den Ster­ne vom O-Typ längst ab­ge­kühlt; viel­leicht ist der Ro­te Rie­se in­zwi­schen zu ei­nem Wei­ßen Zwerg ge­wor­den, und viel­leicht ist der Wei­ße Zwerg voll­kom­men aus­ge­brannt. Es ist auch mög­lich, daß die­se Son­nen sehr un­ter­schied­li­che Ei­gen­be­we­gun­gen ge­habt und sich in­zwi­schen weit von­ein­an­der ent­fernt ha­ben. Trotz­dem: Für einen mit astro­no­mi­schen Da­ten pro­gram­mier­ten Com­pu­ter soll­te es nicht zu schwie­rig sein, die auf­fäl­ligs­ten Ver­tre­ter je­ner Grup­pe aus­fin­dig zu ma­chen, ih­ren Weg zu­rück­zu­ver­fol­gen und so ei­ne Si­mu­la­ti­on dar­über her­zu­stel­len, wo sie sich vor ei­ner Mil­li­ar­de Jah­re be­fun­den ha­ben. Mit ein biß­chen Glück fin­den wir den Wei­ßen Zwerg noch im­mer in der Nä­he ei­ner der Son­nen vor, die zur Grup­pe ge­hört ha­ben. Ei­ne Ex­pe­di­ti­on könn­te dort­hin flie­gen, den As­te­roi­den su­chen, und dann kann es kein all­zu großes Pro­blem mehr sein, die Gruft und den … Ro­bo­ter … zu fin­den …“
    Mein Schwung war da­hin. Die Idee klang so ab­surd in mei­nen Oh­ren, daß ich nicht wei­ter­spre­chen konn­te. Er­mat­tet sank ich auf mei­nen Platz zu­rück und war­te­te dar­auf, daß das Hohn­ge­läch­ter be­gann.
    „Bril­li­ant!“ rief Dr. Horkkk. Dr. Horkkk, kein Ge­rin­ge­rer.
    „Ein her­vor­ra­gen­der Plan, Tom!“ sag­te Dr. Schein.
    „Ein­ma­lig!“, „Phan­tas­tisch!“, „Aus­ge­zeich­net!“ und an­de­re aus­er­le­se­ne Ad­jek­ti­ve ka­men von den an­de­ren.
    Mir­rik schnaub­te und brüll­te en­thu­sias­tisch.
    Jan strahl­te mich stolz an.
    Pi­la­zi­nool rutsch­te auf sei­nem Platz hin und her, spiel­te an den Be­fes­ti­gun­gen sei­nes lin­ken Beins her­um, als wol­le er es ab­schrau­ben, über­leg­te es sich dann aber an­ders, wink­te mit der Hand und bat um Auf­merk­sam­keit. Er sprach sehr lang­sam und sag­te, wie sehr ihn mei­ne Idee be­ein­druckt ha­be. Sei­ner Mei­nung nach sei es mög­lich, die Gruft zu fin­den, und er glau­be, wir hät­ten ei­ne aus­ge­zeich­ne­te Chan­ce, daß sich der Ro­bo­ter noch im­mer in ih­rem In­nern be­fän­de.
    „Ich schla­ge vor“, sag­te Pi­la­zi­nool, „wir neh­men so­fort Kon­takt mit dem Com­pu­ter ei­nes Ob­ser­va­to­ri­ums auf und stel­len fest, ob die Po­si­ti­on des As­te­roi­den tat­säch­lich zu er­rech­nen ist. Falls ja, dann spre­che ich mich da­für aus, die Ar­bei­ten hier ab­zu­bre­chen und uns auf die Su­che da­nach zu ma­chen. Bis auf die Ku­gel ha­ben wir hier über­haupt nichts ent­deckt, was nicht auch schon in den an­de­ren Fund­stel­len von Er­ha­be­nen-Ar­te­fak­ten aus­ge­gra­ben wor­den wä­re. Wir ha­ben es hier mit ei­ner rou­ti­ne­mä­ßi­gen und ge­wöhn­li­chen

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