Nach all den Jahrmilliarden
ursprünglichen Fotos ergeben. Und auf vagen Annäherungen basierende Computerberechnungen tendieren dazu, noch weitaus vagere Annäherungen zu ergeben. Wie man in der Datenverarbeitungs-Branche sagt: Kommt Mist rein, kommt Mist raus.
Jan hatte eine weitaus phantasievollere Idee, wie Ron das bewerkstelligte. „Ich glaube“, sagte sie, „er blickt jeden kleinen Abschnitt des Gitters genau an, bis er sich ihn fest eingeprägt hat. Dann überträgt er das vollständige Bild an den nächsten TP in der Verbindungskette. Und so geht es weiter und immer weiter, bis das Bild schließlich Luna City erreicht, in allen ursprünglichen Details.“
Das war natürlich weitaus besser, als zu versuchen, das Bild in Worte und Maße zu formen und diese Dinge zu diktieren. Aber Jans Vorstellung haftete ein kleiner Makel an, und Steen Steen entdeckte ihn.
„Wie“, fragte er/sie gemein, „verwandelt der letzte TP in der Kette das übertragene gedankliche Bild in eine Fotografie zurück?“
Jan dachte, es gäbe vielleicht eine Art Gerät, in die der TP das Bild hätte hineindenken können und das es auf maschinelle Weise in ein Foto umformte. Saul Shahmoon hörte das zufällig und klatschte in die Hände. „Eine von Gedanken in Tätigkeit gesetzte Kamera! Herrlich! Einfach herrlich! Wann wird sie erfunden?“
„Dann gibt es so ein Ding also nicht?“ fragte Jan.
„Leider nein“, entgegnete Saul.
Es stellte sich heraus, daß Ron Santangelo die Details dieser Bilder auf die einfachste Art und Weise übermittelte. Er benutzte dazu eine Methode, die vor mehr als dreihundert Jahren erfunden worden war, damit die primitiven Weltraumsatelliten und Sonden Fotografien vom Mond und den anderen Planeten zur Erde übertragen konnten. Wir waren ganz verlegen über unsere Unwissenheit, als wir das herausfanden. Wie du wahrscheinlich weißt, war nur folgendes dazu notwendig: Jedes kleine Foto wurde vor einem optischen Abtaster angebracht, der die entsprechende Verteilung von Schwarz und Weiß in Datenbits verwandelte. Ron nahm dann die Ausdrucke zur Hand und gab sie ins TP-Netz ein. Er übermittelte keine Bilder und auch keine verbalen Beschreibungen. Er übertrug solche Dinge wie:
0000000000000010000000000000 0000000000000110000000000000 0000000000000111000000000000 0000000000000111000000000000 0000000000001111000000000000 0000000000001111000000000000
Und so weiter und so weiter und so weiter, Tausende von Bits für jedes Foto.
Der Computer am anderen Ende der Übertragungskette konnte diese Kombinationen aus Einsen und Nullen ohne die geringste Schwierigkeit in ein nach Hell und Dunkel abgestimmtes Bild verwandeln. Dann erst wurde eine Methode benutzt, die Jans Vermutung nahekam. Dann würde unser TP tatsächlich das ganze mentale Abbild der Fotografie auf einmal an einen speziell geschulten TP im Luna City Observatorium senden, der dieses Bild daraufhin mit der Computerkopie verglich und sorgfältig alle notwendigen Korrekturen ausführte. Schließlich mußte das ganze Durcheinander dann zu einem Duplikat des ursprünglichen dreidimensionalen Fotos zusammengesetzt und an die Astronomen weitergegeben werden, die daraufhin endlich mit der Arbeit beginnen konnten.
Was für ein Riesenumstand!
Noch treffender: Was für ein Riesenaufwand!
Ron sah ein wenig verdrießlich aus, als er seine Aufgabe in Angriff nahm, aber wir anderen, die wir keine Ahnung vom gewaltigen Umfang der Arbeit hatten, waren in bester Stimmung. Wir schlenderten zwischen dem Abtaster und Ron hin und her, reichten ihm die graufarbenen Ausdruckseiten mit ihren endlosen Reihen von Einsen und Nullen, und er saß nur
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