Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
frag­te ich: „Was sol­len wir jetzt ma­chen?“
    „Wir flie­gen nach GGC 1145591 und su­chen die As­te­roi­den­gruft.“
    „Trotz Zen­tral­ga­la­xis?“
    „Trotz Zen­tral­ga­la­xis“, ant­wor­te­te Dr. Schein. „Es gibt jetzt kein Zu­rück mehr für uns.“
    Sei­ne Stim­me klang ent­schlos­sen.
    Wäh­rend der nächs­ten paar Ta­ge wa­ren Dr. Schein, Dr. Horkkk und Pi­la­zi­nool mit fast per­ma­nent ta­gen­den Kon­fe­ren­zen aus­ge­las­tet, und Dr. Schein un­ter­nahm ei­ni­ge wei­te­re Aus­flü­ge zur Stadt, um via TP mit Zen­tral­ga­la­xis zu dis­ku­tie­ren. Zu uns Hand­lan­gern si­cker­ten prak­tisch kei­ne In­for­ma­tio­nen über die­se Vor­gän­ge durch. Manch­mal ließ Dr. Schein sei­nem Chauf­feur ge­gen­über ein paar Wor­te fal­len, manch­mal nicht. In der Zwi­schen­zeit gru­ben wir tiefer, da­tier­ten, sa­hen uns die Ku­gel­pro­jek­tio­nen an und führ­ten auch all die an­de­ren Ar­bei­ten wie ge­wöhn­lich wei­ter. Dies war die Mi­schung aus Tat­sa­chen und Ge­rüch­ten, die wir zu­sam­men­setz­ten:
     
    - Pi­la­zi­nool ist ganz ent­schie­den da­für, nach 1145591 zu flie­gen, un­ge­ach­tet al­ler mög­li­chen Kon­se­quen­zen.
    - Dr. Horkkk furchtet nach reif­li­cher Über­le­gung um sei­ne be­ruf­li­che Re­pu­ta­ti­on und wür­de es nun vor­zie­hen, so lan­ge auf Hig­by V zu blei­ben, wie es un­se­re Fi­nan­zen zu­las­sen.
    - Dr. Schein schwankt zwi­schen die­sen bei­den Po­si­tio­nen, ist im all­ge­mei­nen aber der Auf­fas­sung, wir hät­ten un­se­rem Ruf be­reits ir­re­pa­ra­blen Scha­den zu­ge­fügt und könn­ten die Rei­se des­halb eben­so­gut un­ter­neh­men.
    Und wei­ter:
    - Al­le un­se­re Zu­schüs­se sind ge­stri­chen, und wir wer­den zu ei­ner or­dent­li­chen Ab­rei­bung nach Zen­tral­ga­la­xis zu­rück­be­or­dert. (Dies ist von Dr. Schein de­men­tiert wor­den.)
    Zen­tral­ga­la­xis be­steht dar­auf, daß wir un­se­re Aus­gra­bun­gen hier fort­set­zen, schickt aber ei­ne se­pa­ra­te Ex­pe­di­ti­on nach 1145591. (Das macht noch im­mer die Run­de, un­be­stä­tigt.)
    - Wir sind von un­se­rer fi­nan­zi­el­len Un­ter­stüt­zung ab­ge­schnit­ten, aber Dr. Schein ver­sucht, pri­va­te Gel­der für ei­ne so­for­ti­ge Ex­pe­di­ti­on nach 1145591 auf­zu­trei­ben. (Am glei­chen Tag von Dr. Horkkk be­stä­tigt und von Dr. Schein de­men­tiert. Wer von bei­den lügt?)
     
    Das ein­zi­ge, was wir si­cher wis­sen – und des­sen wir uns den­noch nicht si­cher sind –, ist das, was ich zu Be­ginn die­ses Hör­brie­fes ge­sagt ha­be: Nächs­te Wo­che bre­chen wir von hier aus nach 1145591 auf. Im La­bo­ra­to­ri­um ist ei­ne of­fi­zi­el­le An­ord­nung mit die­sem In­halt aus­ge­hängt wor­den. Wir sol­len die Aus­gra­bungs­ar­bei­ten mor­gen be­en­den, die Fund­stel­le wie­der zu­schüt­ten und un­se­re Sa­chen pa­cken.
    Es ist al­les ein ein­zi­ges Durch­ein­an­der.
     
    Einen Tag spä­ter: Das Durch­ein­an­der hat sich zu ei­ner Ka­ta­stro­phe aus­ge­wach­sen. Zu­min­dest für dein lie­bes Brü­der­chen.
    Nach dem Früh­stück sind al­le drei Chefs zur Stadt ge­fah­ren und ha­ben den gan­zen Mor­gen da­mit ver­bracht, via TP mit Zen­tral­ga­la­xis zu spre­chen. Wir an­de­ren be­gan­nen in halb­her­zi­ger und un­ge­wis­ser Art und Wei­se da­mit, die Ein­stel­lung al­ler Ar­bei­ten vor­zu­be­rei­ten. Die meis­ten von uns rech­ne­ten da­mit, daß man uns ei­ni­ge Stun­den spä­ter sag­te, wir flö­gen nir­gend­wo­hin und soll­ten die Fund­stel­le bes­ser wie­der aus­he­ben, und aus die­sem Grund ver­wen­de­ten wir nicht viel Mü­he auf die Stil­le­gung.
    Kurz nach Mit­tag kehr­ten un­se­re Chefs zu­rück. Zum ers­ten­mal seit Be­ginn der Kri­se mach­ten sie einen ei­ni­ger­ma­ßen ru­hi­gen und zu­frie­de­nen Ein­druck. Dr. Schein lä­chel­te so­gar. Als sie aus dem Ren­ner stie­gen, sag­te Dr. Horkkk: „Es ist al­les klar. Wir ha­ben die Ge­neh­mi­gung von Zen­tral­ga­la­xis, und wir wer­den plan­mä­ßig nach GGC 1145591 ab­rei­sen.“
    Sie ver­schwan­den im La­bo­ra­to­ri­um. Und kurz dar­auf lie­ßen sie Saul Shah­moon und Leroy Chang zu ei­ner Be­spre­chung zu sich

Weitere Kostenlose Bücher