Nach all den Jahrmilliarden
fragte ich: „Was sollen wir jetzt machen?“
„Wir fliegen nach GGC 1145591 und suchen die Asteroidengruft.“
„Trotz Zentralgalaxis?“
„Trotz Zentralgalaxis“, antwortete Dr. Schein. „Es gibt jetzt kein Zurück mehr für uns.“
Seine Stimme klang entschlossen.
Während der nächsten paar Tage waren Dr. Schein, Dr. Horkkk und Pilazinool mit fast permanent tagenden Konferenzen ausgelastet, und Dr. Schein unternahm einige weitere Ausflüge zur Stadt, um via TP mit Zentralgalaxis zu diskutieren. Zu uns Handlangern sickerten praktisch keine Informationen über diese Vorgänge durch. Manchmal ließ Dr. Schein seinem Chauffeur gegenüber ein paar Worte fallen, manchmal nicht. In der Zwischenzeit gruben wir tiefer, datierten, sahen uns die Kugelprojektionen an und führten auch all die anderen Arbeiten wie gewöhnlich weiter. Dies war die Mischung aus Tatsachen und Gerüchten, die wir zusammensetzten:
- Pilazinool ist ganz entschieden dafür, nach 1145591 zu fliegen, ungeachtet aller möglichen Konsequenzen.
- Dr. Horkkk furchtet nach reiflicher Überlegung um seine berufliche Reputation und würde es nun vorziehen, so lange auf Higby V zu bleiben, wie es unsere Finanzen zulassen.
- Dr. Schein schwankt zwischen diesen beiden Positionen, ist im allgemeinen aber der Auffassung, wir hätten unserem Ruf bereits irreparablen Schaden zugefügt und könnten die Reise deshalb ebensogut unternehmen.
Und weiter:
- Alle unsere Zuschüsse sind gestrichen, und wir werden zu einer ordentlichen Abreibung nach Zentralgalaxis zurückbeordert. (Dies ist von Dr. Schein dementiert worden.)
Zentralgalaxis besteht darauf, daß wir unsere Ausgrabungen hier fortsetzen, schickt aber eine separate Expedition nach 1145591. (Das macht noch immer die Runde, unbestätigt.)
- Wir sind von unserer finanziellen Unterstützung abgeschnitten, aber Dr. Schein versucht, private Gelder für eine sofortige Expedition nach 1145591 aufzutreiben. (Am gleichen Tag von Dr. Horkkk bestätigt und von Dr. Schein dementiert. Wer von beiden lügt?)
Das einzige, was wir sicher wissen – und dessen wir uns dennoch nicht sicher sind –, ist das, was ich zu Beginn dieses Hörbriefes gesagt habe: Nächste Woche brechen wir von hier aus nach 1145591 auf. Im Laboratorium ist eine offizielle Anordnung mit diesem Inhalt ausgehängt worden. Wir sollen die Ausgrabungsarbeiten morgen beenden, die Fundstelle wieder zuschütten und unsere Sachen packen.
Es ist alles ein einziges Durcheinander.
Einen Tag später: Das Durcheinander hat sich zu einer Katastrophe ausgewachsen. Zumindest für dein liebes Brüderchen.
Nach dem Frühstück sind alle drei Chefs zur Stadt gefahren und haben den ganzen Morgen damit verbracht, via TP mit Zentralgalaxis zu sprechen. Wir anderen begannen in halbherziger und ungewisser Art und Weise damit, die Einstellung aller Arbeiten vorzubereiten. Die meisten von uns rechneten damit, daß man uns einige Stunden später sagte, wir flögen nirgendwohin und sollten die Fundstelle besser wieder ausheben, und aus diesem Grund verwendeten wir nicht viel Mühe auf die Stillegung.
Kurz nach Mittag kehrten unsere Chefs zurück. Zum erstenmal seit Beginn der Krise machten sie einen einigermaßen ruhigen und zufriedenen Eindruck. Dr. Schein lächelte sogar. Als sie aus dem Renner stiegen, sagte Dr. Horkkk: „Es ist alles klar. Wir haben die Genehmigung von Zentralgalaxis, und wir werden planmäßig nach GGC 1145591 abreisen.“
Sie verschwanden im Laboratorium. Und kurz darauf ließen sie Saul Shahmoon und Leroy Chang zu einer Besprechung zu sich
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