Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
ir­gend­wann spä­ter re­den. Nun, die­ses Spä­ter hat­te uns ein­ge­holt. Ich weiß nicht ein­mal, wie hoch die Rech­nung wirk­lich war. Aber das kann man sich auch so vor­stel­len: Über et­wa fünf­zehn Ta­ge hin­weg und für acht Über­tra­gungs­stun­den täg­lich be­schäf­tig­ten wir ei­ne gan­ze TP-Grup­pe mit ei­ner per­ma­nen­ten Kopf-zu-Kopf-Ver­bin­dung zur Er­de.
    Es ist schlicht und ein­fach so, daß wir das gan­ze für das zwei­te Jahr vor­ge­se­he­ne Bud­get für die zwei­wö­chi­ge TP-Kom­mu­ni­ka­ti­on aus­ge­ge­ben ha­ben.
    Wie es mit den Fi­nan­zen ei­ner Ex­pe­di­ti­on in der Re­gel der Fall ist, so hat auch die­se einen ziem­lich großen Dau­men. Die Ein­zel­hei­ten ken­ne ich nicht, aber wir er­hal­ten Zu­schüs­se von ei­nem hal­b­en Dut­zend Uni­ver­si­tä­ten, von ei­ni­gen pri­va­ten Stif­tun­gen und den Re­gie­run­gen von sechs Pla­ne­ten. Das gan­ze Geld war da­für vor­ge­se­hen, den Flug nach Hig­by V und zu­rück mög­lich zu ma­chen, (be­schei­de­ne) Ge­häl­ter an das Ex­pe­di­ti­ons­per­so­nal aus­zu­zah­len und die Kos­ten der Aus­gra­bungs­ar­bei­ten selbst und die der Ver­öf­fent­li­chung un­se­rer Re­sul­ta­te ab­zu­de­cken. All die Gel­der zu­sam­men soll­ten es uns er­mög­li­chen, die Fund­stel­le zwei Jah­re lang zu un­ter­su­chen. Rück­la­gen für die Be­glei­chung hor­ren­der TP-Rech­nun­gen wa­ren nicht ge­bil­det wor­den.
    Des­halb wa­ren wir nun in Schwie­rig­kei­ten.
    Ges­tern abend kam Dr. Schein spät zur mir und frag­te: „Tom, sind Sie si­cher, daß Sie kei­ne la­ten­ten TP-Ga­ben be­sit­zen?“
    „Ganz si­cher, Sir.“
    „Mit ei­ner Zwil­lings­schwes­ter als Ope­ra­teu­rin?“
    „Ich bin durch und durch ge­tes­tet wor­den“, er­klär­te ich. „Ich be­sit­ze nicht ein­mal die Spur ei­ner TP-Ver­an­la­gung. Mei­ne Schwes­ter hat das Fa­mi­li­en­mo­no­pol.“
    „Sehr be­dau­er­lich. Wenn wir einen ei­ge­nen TP hät­ten und nicht die of­fi­zi­el­len Wu­cher­prei­se zah­len müß­ten …“ Kopf­schüt­telnd ging er wie­der fort. Ei­ne hal­be Stun­de spä­ter trat auch Dr. Horkkk an mich her­an und be­frag­te mich über mei­ne mög­li­chen TP-Fä­hig­kei­ten. Ver­su­chen Sie es, fleh­te er mich an. Ver­su­chen Sie, Kon­takt zu ei­nem TP auf­zu­neh­men. Ich war ge­neigt, ihm zu sa­gen, daß ich ge­nau­so­gut hät­te ver­su­chen kön­nen zu flie­gen. Manch­mal reicht ein Ver­such al­lein nicht aus.
    Und au­ßer­dem: Glaub­ten sie wirk­lich, ein un­ab­hän­gi­ger Te­le­path könn­te sich über die Ge­mein­nüt­zig­keits­ge­set­ze hin­weg­set­zen und das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­netz be­nut­zen, oh­ne da­für zu be­zah­len?
    Heu­te mor­gen stell­te sich un­se­re Si­tua­ti­on wie folgt dar: Wir müs­sen den As­te­roi­den fin­den, denn wir ha­ben ganz ein­fach nicht ge­nug Geld, die Ar­bei­ten hier auf Hig­by V über die ge­plan­ten zwei Jah­re wei­ter­zu­füh­ren. Da wir jetzt al­les ver­pul­vert ha­ben, müs­sen wir in­ner­halb re­la­tiv kur­z­er Zeit mit au­ßer­ge­wöhn­li­chen Re­sul­ta­ten auf­war­ten. Der ers­te Hap­pen ei­ner er­mu­ti­gen­den Nach­richt kam ges­tern abend von Lu­na Ci­ty. Sie ha­ben die Com­pu­ter­si­mu­la­ti­on an­ge­fer­tigt und den Raum­sek­tor tat­säch­lich lo­ka­li­siert, der auf un­se­rem Fo­to dar­ge­stellt ist. Sie ha­ben Ri­gel, Pro­ky­on, Al­de­ba­ran, Ark­tu­rus und ei­ni­ge an­de­re uns be­kann­te Ster­ne iden­ti­fi­ziert.
    Das ist nicht ge­ra­de der große Durch­bruch für uns. Das Fo­to zeigt einen Raum­ku­bus mit ei­nem Vo­lu­men von ei­ni­gen tau­send Ku­bik­licht­jah­ren, und dar­in einen ein­zel­nen Wei­ßen Zwerg (der mög­li­cher­wei­se aus­ge­brannt ist) und einen ein­zel­nen As­te­roi­den zu fin­den, ist ein na­he­zu un­mög­li­ches Un­ter­fan­gen. Doch Lu­na Ci­ty hat uns da­mit zu­min­dest be­stä­tigt, daß die Ro­bo­ter-und-Gruft-Se­quenz in un­se­rer Ga­la­xis auf­ge­nom­men wor­den ist, und das mun­tert uns ein biß­chen auf. Wenn es ih­nen mit Hil­fe der Nah­auf­nah­me tat­säch­lich ge­lingt, das be­tref­fen­de Son­nen­sys­tem zu fin­den, dann kön­nen wir es

Weitere Kostenlose Bücher