Nach all den Jahrmilliarden
irgendwann später reden. Nun, dieses Später hatte uns eingeholt. Ich weiß nicht einmal, wie hoch die Rechnung wirklich war. Aber das kann man sich auch so vorstellen: Über etwa fünfzehn Tage hinweg und für acht Übertragungsstunden täglich beschäftigten wir eine ganze TP-Gruppe mit einer permanenten Kopf-zu-Kopf-Verbindung zur Erde.
Es ist schlicht und einfach so, daß wir das ganze für das zweite Jahr vorgesehene Budget für die zweiwöchige TP-Kommunikation ausgegeben haben.
Wie es mit den Finanzen einer Expedition in der Regel der Fall ist, so hat auch diese einen ziemlich großen Daumen. Die Einzelheiten kenne ich nicht, aber wir erhalten Zuschüsse von einem halben Dutzend Universitäten, von einigen privaten Stiftungen und den Regierungen von sechs Planeten. Das ganze Geld war dafür vorgesehen, den Flug nach Higby V und zurück möglich zu machen, (bescheidene) Gehälter an das Expeditionspersonal auszuzahlen und die Kosten der Ausgrabungsarbeiten selbst und die der Veröffentlichung unserer Resultate abzudecken. All die Gelder zusammen sollten es uns ermöglichen, die Fundstelle zwei Jahre lang zu untersuchen. Rücklagen für die Begleichung horrender TP-Rechnungen waren nicht gebildet worden.
Deshalb waren wir nun in Schwierigkeiten.
Gestern abend kam Dr. Schein spät zur mir und fragte: „Tom, sind Sie sicher, daß Sie keine latenten TP-Gaben besitzen?“
„Ganz sicher, Sir.“
„Mit einer Zwillingsschwester als Operateurin?“
„Ich bin durch und durch getestet worden“, erklärte ich. „Ich besitze nicht einmal die Spur einer TP-Veranlagung. Meine Schwester hat das Familienmonopol.“
„Sehr bedauerlich. Wenn wir einen eigenen TP hätten und nicht die offiziellen Wucherpreise zahlen müßten …“ Kopfschüttelnd ging er wieder fort. Eine halbe Stunde später trat auch Dr. Horkkk an mich heran und befragte mich über meine möglichen TP-Fähigkeiten. Versuchen Sie es, flehte er mich an. Versuchen Sie, Kontakt zu einem TP aufzunehmen. Ich war geneigt, ihm zu sagen, daß ich genausogut hätte versuchen können zu fliegen. Manchmal reicht ein Versuch allein nicht aus.
Und außerdem: Glaubten sie wirklich, ein unabhängiger Telepath könnte sich über die Gemeinnützigkeitsgesetze hinwegsetzen und das Kommunikationsnetz benutzen, ohne dafür zu bezahlen?
Heute morgen stellte sich unsere Situation wie folgt dar: Wir müssen den Asteroiden finden, denn wir haben ganz einfach nicht genug Geld, die Arbeiten hier auf Higby V über die geplanten zwei Jahre weiterzuführen. Da wir jetzt alles verpulvert haben, müssen wir innerhalb relativ kurzer Zeit mit außergewöhnlichen Resultaten aufwarten. Der erste Happen einer ermutigenden Nachricht kam gestern abend von Luna City. Sie haben die Computersimulation angefertigt und den Raumsektor tatsächlich lokalisiert, der auf unserem Foto dargestellt ist. Sie haben Rigel, Prokyon, Aldebaran, Arkturus und einige andere uns bekannte Sterne identifiziert.
Das ist nicht gerade der große Durchbruch für uns. Das Foto zeigt einen Raumkubus mit einem Volumen von einigen tausend Kubiklichtjahren, und darin einen einzelnen Weißen Zwerg (der möglicherweise ausgebrannt ist) und einen einzelnen Asteroiden zu finden, ist ein nahezu unmögliches Unterfangen. Doch Luna City hat uns damit zumindest bestätigt, daß die Roboter-und-Gruft-Sequenz in unserer Galaxis aufgenommen worden ist, und das muntert uns ein bißchen auf. Wenn es ihnen mit Hilfe der Nahaufnahme tatsächlich gelingt, das betreffende Sonnensystem zu finden, dann können wir es
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