Nach all den Jahrmilliarden
ersten Fotos wurde beendet. Von Luna City kam eine Bestätigung zurück: Sie hatten die Übertragung entschlüsselt und versuchten nun, den dargestellten Raumsektor zu lokalisieren.
Zu diesem Zeitpunkt etwa versuchte ich, etwas Zweifelhaftes und Anrüchiges in die Wege zu leiten.
Nachdem er seine Tagesschicht beendet hatte, nahm ich Ben-Dov beiseite und sagte: „Ergab sich während der Übermittlung der Daten ein Anlaß, mit einem auf der Erde als Relaisstation arbeitenden Mädchen namens Lorie Rice Kontakt aufzunehmen?“
„Nein“, gab er zurück. „Wir haben nicht ein Bit über die Erde durchgegeben.“
„Kennen Sie sie? Es ist meine Schwester.“
Er dachte einen Augenblick nach. „Nein, ich glaube nicht. Wissen Sie, der Weltraum ist ziemlich groß, und es gibt eine ganze Menge Mitglieder des Kommunikationsnetzes …“
„Nun, Sie könnten etwas durch sie übertragen, nicht wahr? Indem Sie die anderen Relaisstationen eine Pause machen lassen. Und wenn Sie das tun, dann könnten Sie vielleicht einen oder zwei Extragedanken erübrigen, nur um ihr ein Hallo von Tom zu bestellen und ihr zu sagen, daß es ihm gutgeht und er sie ziemlich vermißt …“
So wie Nachman Ben Dov mich ansah, hätte man glauben können, ich hätte gerade vorgeschlagen, Israel solle Ägypten, Syrien und den Irak an die Araber zurückgeben.
„Völlig ausgeschlossen. Die grundlegende Regel des TP-Dienstes lautet: Keine Schwarz-Übertragungen. Ich würde dadurch meinen Eid brechen. Und ich könnte darüber hinaus in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Es gibt Mithör-Kontrolleure, wissen Sie.“
Ich vergaß den Einfall schnell wieder. Ich kann Ben-Dov für seine Ablehnung keinen Vorwurf machen: Er hatte recht und ich unrecht. Aber es wäre nett gewesen, wenn ich dir eine kurze Nachricht hätte senden können. Ich versuche mir vorzustellen, daß dich diese Hörbriefe eines Tages wirklich erreichen, aber wenn ich mir den ganzen Stapel Nachrichtenwürfel ansehe, die ich bisher für dich besprochen habe, dann kommen mir Zweifel. Seit Juni hast du nichts von mir oder über mich gehört, und ich wünschte, ich könnte es mir leisten, dich anzurufen und dir zu sagen, was ich hier mache.
Nun, wie dem auch sei: Letzten Dienstag waren unsere TPs mit der Übertragung der Daten der ersten Fotografie fertig. Unmittelbar darauf begannen sie mit der Übermittlung der stellaren Nahaufnahme. Damit sind sie noch immer beschäftigt.
In der Zwischenzeit haben wir unsere Ausgrabungen fortgesetzt, doch unsere Funde sind ganz gewöhnlich und somit langweilig. Normalerweise – wenn wir die Kugel nicht hätten – wären wir über die Fülle der Erhabenen-Artefakte entzückt gewesen, die wir bis heute aus dem Hügel herausgeholt haben. Aber jetzt sind wir alle, selbst unsere drei Chefs, wie besessen von dem bohrenden Verlangen, spektakuläre Entdeckungen sofort zu machen, anstatt die Scherben-und-Krümel-Routine der gewöhnlichen Archäologie weiterzuverfolgen. Gute Wissenschaft kennt keine Ungeduld, ich weiß, aber wir brennen darauf, uns auf die Suche nach dem Roboter in der Felsgruft zu machen und den Rest dieser einstmals vielversprechenden Fundstelle unwichtigeren Plackerern zu überlassen.
Und gestern erhielten wir die Bestätigung dafür, daß unsere Erwartung, spektakuläre Entdeckungen zu machen, nicht zu hochgegriffen waren. Gestern war nämlich der letzte Tag des Monats, und das TP-Netz legte uns seine Rechnung vor.
Niemand hatte viel über die Kosten all der harten TP-Arbeit verlauten lassen. Es war nur wichtig gewesen, die Daten zu übertragen – über so schmutzige Dinge wie Geld konnte man
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