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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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ers­ten Fo­tos wur­de be­en­det. Von Lu­na Ci­ty kam ei­ne Be­stä­ti­gung zu­rück: Sie hat­ten die Über­tra­gung ent­schlüs­selt und ver­such­ten nun, den dar­ge­stell­ten Raum­sek­tor zu lo­ka­li­sie­ren.
    Zu die­sem Zeit­punkt et­wa ver­such­te ich, et­was Zwei­fel­haf­tes und An­rü­chi­ges in die We­ge zu lei­ten.
    Nach­dem er sei­ne Ta­ges­schicht be­en­det hat­te, nahm ich Ben-Dov bei­sei­te und sag­te: „Er­gab sich wäh­rend der Über­mitt­lung der Da­ten ein An­laß, mit ei­nem auf der Er­de als Re­lais­sta­ti­on ar­bei­ten­den Mäd­chen na­mens Lo­rie Ri­ce Kon­takt auf­zu­neh­men?“
    „Nein“, gab er zu­rück. „Wir ha­ben nicht ein Bit über die Er­de durch­ge­ge­ben.“
    „Ken­nen Sie sie? Es ist mei­ne Schwes­ter.“
    Er dach­te einen Au­gen­blick nach. „Nein, ich glau­be nicht. Wis­sen Sie, der Welt­raum ist ziem­lich groß, und es gibt ei­ne gan­ze Men­ge Mit­glie­der des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­net­zes …“
    „Nun, Sie könn­ten et­was durch sie über­tra­gen, nicht wahr? In­dem Sie die an­de­ren Re­lais­sta­tio­nen ei­ne Pau­se ma­chen las­sen. Und wenn Sie das tun, dann könn­ten Sie viel­leicht einen oder zwei Ex­tra­ge­dan­ken er­üb­ri­gen, nur um ihr ein Hal­lo von Tom zu be­stel­len und ihr zu sa­gen, daß es ihm gut­geht und er sie ziem­lich ver­mißt …“
    So wie Nach­man Ben Dov mich an­sah, hät­te man glau­ben kön­nen, ich hät­te ge­ra­de vor­ge­schla­gen, Is­rael sol­le Ägyp­ten, Sy­ri­en und den Irak an die Ara­ber zu­rück­ge­ben.
    „Völ­lig aus­ge­schlos­sen. Die grund­le­gen­de Re­gel des TP-Diens­tes lau­tet: Kei­ne Schwarz-Über­tra­gun­gen. Ich wür­de da­durch mei­nen Eid bre­chen. Und ich könn­te dar­über hin­aus in er­heb­li­che Schwie­rig­kei­ten ge­ra­ten. Es gibt Mit­hör-Kon­trol­leu­re, wis­sen Sie.“
    Ich ver­gaß den Ein­fall schnell wie­der. Ich kann Ben-Dov für sei­ne Ab­leh­nung kei­nen Vor­wurf ma­chen: Er hat­te recht und ich un­recht. Aber es wä­re nett ge­we­sen, wenn ich dir ei­ne kur­ze Nach­richt hät­te sen­den kön­nen. Ich ver­su­che mir vor­zu­stel­len, daß dich die­se Hör­brie­fe ei­nes Ta­ges wirk­lich er­rei­chen, aber wenn ich mir den gan­zen Sta­pel Nach­rich­ten­wür­fel an­se­he, die ich bis­her für dich be­spro­chen ha­be, dann kom­men mir Zwei­fel. Seit Ju­ni hast du nichts von mir oder über mich ge­hört, und ich wünsch­te, ich könn­te es mir leis­ten, dich an­zu­ru­fen und dir zu sa­gen, was ich hier ma­che.
    Nun, wie dem auch sei: Letz­ten Diens­tag wa­ren un­se­re TPs mit der Über­tra­gung der Da­ten der ers­ten Fo­to­gra­fie fer­tig. Un­mit­tel­bar dar­auf be­gan­nen sie mit der Über­mitt­lung der stel­la­ren Nah­auf­nah­me. Da­mit sind sie noch im­mer be­schäf­tigt.
    In der Zwi­schen­zeit ha­ben wir un­se­re Aus­gra­bun­gen fort­ge­setzt, doch un­se­re Fun­de sind ganz ge­wöhn­lich und so­mit lang­wei­lig. Nor­ma­ler­wei­se – wenn wir die Ku­gel nicht hät­ten – wä­ren wir über die Fül­le der Er­ha­be­nen-Ar­te­fak­te ent­zückt ge­we­sen, die wir bis heu­te aus dem Hü­gel her­aus­ge­holt ha­ben. Aber jetzt sind wir al­le, selbst un­se­re drei Chefs, wie be­ses­sen von dem boh­ren­den Ver­lan­gen, spek­ta­ku­lä­re Ent­de­ckun­gen so­fort zu ma­chen, an­statt die Scher­ben-und-Krü­mel-Rou­ti­ne der ge­wöhn­li­chen Ar­chäo­lo­gie wei­ter­zu­ver­fol­gen. Gu­te Wis­sen­schaft kennt kei­ne Un­ge­duld, ich weiß, aber wir bren­nen dar­auf, uns auf die Su­che nach dem Ro­bo­ter in der Fels­gruft zu ma­chen und den Rest die­ser einst­mals viel­ver­spre­chen­den Fund­stel­le un­wich­ti­ge­ren Pla­cke­rern zu über­las­sen.
    Und ges­tern er­hiel­ten wir die Be­stä­ti­gung da­für, daß un­se­re Er­war­tung, spek­ta­ku­lä­re Ent­de­ckun­gen zu ma­chen, nicht zu hoch­ge­grif­fen wa­ren. Ges­tern war näm­lich der letz­te Tag des Mo­nats, und das TP-Netz leg­te uns sei­ne Rech­nung vor.
    Nie­mand hat­te viel über die Kos­ten all der har­ten TP-Ar­beit ver­lau­ten las­sen. Es war nur wich­tig ge­we­sen, die Da­ten zu über­tra­gen – über so schmut­zi­ge Din­ge wie Geld konn­te man

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