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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Grund woll­te ich kei­ne Ali­ens um Gna­de bit­ten, des­halb frag­te ich: „Ist Dr. Schein da?“
    „Zur Stadt zu­rück­ge­fah­ren“, ant­wor­te­te Dr. Horkkk scharf. „Worum geht’s?“
    „Pi­la­zi­nool viel­leicht …?“
    „Be­glei­tet Dr. Schein.“ Noch schär­fer dies­mal.
    „Nun“, sag­te ich schwach, „ich woll­te nur ei­ne Fra­ge stel­len. In Hin­sicht auf die drei Per­so­nen, die die Ku­gel nach Zen­tral­ga­la­xis brin­gen sol­len. Falls es mög­lich ist, Dr. Horkkk, dann wä­re ich gern von die­sem Auf­trag ent­bun­den. Ich mei­ne, wenn ich nach Zen­tral­ga­la­xis flie­gen muß, dann be­deu­tet das doch, daß ich fast ein Jahr lang nicht an der Ex­pe­di­ti­on teil­neh­men kann, und …“
    Dr. Horkkk wink­te mit sei­nen Ar­men barsch ab. „Be­spre­chen Sie das mit je­mand an­ders!“ schnapp­te er. „Die­se Ein­tei­lungs­fra­gen fal­len nicht in mein Res­sort.“
    Ab­ge­blitzt. Ver­schwin­den Sie, Ri­ce, ich ha­be kei­ne Zeit für Sie.
    Dr. Schein und Pi­la­zi­nool kehr­ten erst am spä­ten Abend ins La­ger zu­rück, rund ei­ne Stun­de vor die­sem Dik­tat. Sie gin­gen ge­ra­de­wegs ins La­bo­ra­to­ri­um, und dort hal­ten sie sich im­mer noch auf. Ich weiß nicht, was dies al­les zu be­deu­ten hat, Lo­rie. Aber ich las­se mich nicht ein­fach so ab­schie­ben, oh­ne mich da­ge­gen zu weh­ren. Ich ha­be mir einen Platz in die­ser Ex­pe­di­ti­on ver­dient !
     
    16. Ok­to­ber
     
    Ich war­te­te die hal­be Nacht dar­auf, daß Dr. Schein zu un­se­rer Un­ter­kunft kam, aber er zeig­te sich nicht, und schließ­lich schlief ich ein. Wäh­rend des Früh­stücks am nächs­ten Mor­gen ging ich zu ihm hin­über und sag­te ver­suchs­wei­se: „Dr. Schein, wenn ich Sie in Hin­sicht auf einen be­stimm­ten Aspekt der ges­tern aus­ge­häng­ten No­tiz stö­ren dürf­te …“
    „Spä­ter, Tom, spä­ter. Im Au­gen­blick ha­be ich nicht die Zeit, Ne­ben­säch­lich­kei­ten zu dis­ku­tie­ren.“
    Wie­der ei­ne Ab­fuhr. Al­le zu be­schäf­tigt für den klei­nen, ar­men Tom. Ich ging zur Fund­stel­le und trat zu den an­de­ren, die da­bei wa­ren, die Gru­be wie­der zu­zu­schüt­ten. Mir­rik ver­such­te, mich mit pa­ra­do­xis­ti­schen Sprich­wör­tern zu trös­ten. „Wer Schmä­hung und Zu­rück­wei­sung er­lei­det“, sag­te Mir­rik, „lernt die Wur­zeln des Mee­res zu er­fas­sen.“ Und wei­ter: „Die Ho­hen Mäch­te be­loh­nen uns äu­ßerst lie­be­voll, in­dem sie sich nicht um uns küm­mern.“ Und au­ßer­dem: „Er al­lein übt Gna­de dem ge­gen­über, dem nie­mand gnä­dig ist.“
    „Sehr tröst­lich, Mir­rik.“
    „Me­di­ta­ti­on und Kon­zen­tra­ti­on füh­ren zu Ver­ständ­nis, mein Freund. Viel­leicht er­weist sich die­ser Kum­mer als hilf­reich für dich.“
    „Da­von bin ich über­zeugt“, gab ich zu­rück.
    Dann kam Jan zu mir: ein Vul­kan kurz vor dem Aus­bruch, ei­ne über­kri­ti­sche Mas­se un­mit­tel­bar vor der Ex­plo­si­on. „Weißt du, was ich ge­ra­de her­aus­ge­fun­den ha­be?“ frag­te sie mich her­aus­for­dernd.
    „Na­tür­lich“, sag­te ich bit­ter. „Da ich ein TP bin, macht es mir über­haupt kei­ne Schwie­rig­kei­ten, dei­ne Ge­dan­ken zu le­sen und …“
    „Sei still, Tom. Ich ha­be ge­ra­de er­fah­ren, wer die Lis­te auf­ge­stellt und fest­ge­legt hat, wer nach 1145591 und wer nach Zen­tral­ga­la­xis fliegt. Es war Leroy Chang.“
    „Leroy Chang“, sag­te ich. „Das ist ei­gen­ar­tig. Warum hat er sie an­ge­fer­tigt?“
    „Dr. Schein hat ihn dar­um ge­be­ten“, ant­wor­te­te Jan. „Un­se­re drei Chefs wa­ren zu be­schäf­tigt. Er hat die No­tiz run­ter­ge­tippt und dann ver­viel­fäl­tigt. Aber be­greifst du denn nicht, Tom? Leroy Chang! Leroy Chang!“
    „Leroy Chang“, sag­te ich noch ein­mal. „Ja, ich ha­be dich ver­stan­den.“
    „Aber du denkst nicht nach! Die Lis­te legt fest, daß du nach Zen­tral­ga­la­xis fliegst und ich nach 1145591 … und daß Pro­fes­sor Chang eben­falls nach 1145591 fliegt! Leroy hat das mit Ab­sicht so ar­ran­giert …“
    „Jetzt funk­tio­niert die Über­tra­gung, Jan. Ich ha­be al­les emp­fan­gen!“
    „Ist das nicht wirk­lich al­les?“
    „Wo hält sich Leroy jetzt auf?“
    „Im

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