Nach all den Jahrmilliarden
kommen. Es herrschte Verschwiegenheit.
Als es Zeit zum Abendessen war, wurde folgende Mitteilung in unseren Unterkünften ausgehängt:
AN DIE MITGLIEDER DER EXPEDITION!
Wir haben mit Zentralgalaxis die Übereinkunft getroffen, die Arbeiten auf Higby V einzustellen und unsere Aufmerksamkeit unmittelbar darauf dem Sonnensystem des Schwarzen Zwergs GGC1145591 zuzuwenden. Ein Ultraraumkreuzer im Linienverkehr wird uns hier am 21. Oktober aufnehmen. Folgende Mitglieder der Expedition werden dann nach GGC 1145591 abfliegen:
Dr. Schein
Pilazinool
408b
Professor Chang
Kelly Wachmann
Mirrik
Jan Mortenson
Steen Steen
Folgende Mitglieder der Expedition werden auf Higby V bleiben, gehen am 27. Oktober an Bord eines zweiten Ultraraumkreuzers und fliegen nach Zentralgalaxis, wo sie die Kugel und andere Artefakte übergeben und über unsere bisherigen Funde berichten sollen:
Dr. Horkkk
Professor Shahmoon
Tom Rice
Wir geben unserer Hoffnung Ausdruck, daß diese Personen zu einem späteren Zeitpunkt wieder mit der Expedition zusammentreffen.
Ich las die Notiz sechsmal, und ich konnte es immer noch nicht fassen. Wie konnten sie mir das antun? Mich nach Zentralgalaxis zurückschicken? Mich von der Expedition trennen, wenn es am aufregendsten war? Ist das fair? Ich bin derjenige, der die Kugel fand. Ich bin derjenige, der den Weg aufzeigte, wie man den gesuchten Asterioden finden kann. Und jetzt … nach Zentralgalaxis davongejagt, während die anderen dem Unbekannten entgegentreten …
Jan zum Beispiel …
Ich schwankte zur anderen Aufblashütte hinüber und trat zu ihr. „Hast du die Notiz gesehen?“ fragte ich, aber ich brauchte sie nur anzusehen, um mir die Frage selbst beantworten zu können.
Sie nickte. „Ist das nicht furchtbar?“
„Jan, wie konnte das passieren?“
„Es ist eine Gemeinheit, ja, das ist es wirklich!“
„Was ist mit dieser Sache, die Kugel nach Zentralgalaxis zu schicken? Ich dachte, wir hätten uns dagegen entschieden. Und daß ich sie begleiten muß, anstatt … anstatt …“
„Ich habe mit Pilazinool darüber gesprochen“, sagte Jan. „Er meinte, das sei ein Köder für Zentralgalaxis.“
„Da komme ich nicht ganz mit.“
„Zentralgalaxis ist wütend auf uns, weil wir Higby V verlassen, nachdem für die Planung dieser Expedition so viel Mühe aufgewandt wurde.“
„Ich weiß, aber …“
„Die Chefs mußten sie irgendwie beruhigen. Pilazinool sagte, sie hätten alle Verhandlungsmethoden ausprobiert und dann schließlich die Kugel erwähnt. Zentralgalaxis will die Kugel haben. Unsere Unterhändler willigten ein, die Kugel an sie abzuschicken, unter der Bedingung, daß sie uns den Asteroiden suchen lassen.“
„Ach so“, sagte ich. „Politik also. Daran habe ich nicht gedacht. Aber warum ich? Ich habe die Kugel gefunden, oder etwa nicht? Ich habe ein Recht darauf, diese Gruft zu sehen. Ich … ich …“
„Beruhige dich“, murmelte Jan. „Mich brauchst du nicht anzuschreien, verrückter Kerl! Ich bin bereits auf deiner Seite. Du mußt mit Dr. Schein sprechen und ihm deutlich machen, wie unfair dies ist. Vielleicht hat er sich nicht die Mühe gemacht, darüber nachzudenken – vielleicht ist er nur einfach so auf dich gekommen. Geh jetzt zu ihm. Wir werden dir alle den Rücken stärken, Tom. Wir setzen eine Bittschrift auf oder so.“ Sie gab mir einen kleinen Kuß auf die Wange, nichts Leidenschaftliches, eine Art Wir-sind-auf-deiner-Seite-Kuß. Dann drehte sie mich um und schob mich in Richtung Laboratorium.
Steif schritt ich hinüber und spähte hinein. Dr. Horkkk und 408b diskutierten miteinander. Aus irgendeinem
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