Nach all den Jahrmilliarden
Erde der Sonne Sol geboren. Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt.“
Ich zögerte erneut, als brauchte die Maschine eine Weile, um dieses Paket von Bemerkungen zu verdauen, bevor sie das nächste in Empfang nehmen konnte. Das war nicht notwendig, wie ich jetzt weiß.
„Sprich mehr Worte“, gab der Roboter prompt zurück.
„Die Sprache, die ich benutze“, sagte ich, „heißt Anglik, und sie ist die wichtigste Sprache auf der Erde. Bei der Sprache, die von der letzten Stimme benutzt wurde, handelt es sich um Calamorianisch. Das ist die Sprache einer anderen Welt in einem anderen Sonnensystem.“
Während ich dies sagte, beobachtete ich, wie Kolonnen von Erhabenen-Hieroglyphen über die Oberfläche des Inschriftknotens glitten. Das Gerät verwandelte meine Worte in die Schriftzeichen einer uralten Sprache. Wie hilfreich das in Hinsicht auf eine Verständigung sein mochte, war schwer zu sagen. Wenn ich Dihn ruuu mirt korp schreibe, dann verwandele ich damit die Worte des Roboters in unsere Art von Schriftzeichen, aber ich bin dem Verständnis dessen, was diese Laute bedeuten, nicht einen Schritt näher.
Ich muß dem Roboter dennoch eine Hilfe gewesen sein. Denn seine Sprechweise machte einen von Minute zu Minute zunehmenden Wortschatz deutlich.
„Nenne den Namen des anderen“, sagte er.
„Er/sie ist Steen Steen von Calamor. Wir sind hierhergekommen, um nach Informationen über die Erbauer dieser Gruft zu suchen.“
„Nenne die Namen von Dingen.“
Ich deutete auf bestimmte Gegenstände und benannte die Gruft, die Tür, die Fähre, den Himmel und alles andere, auf das ich deuten konnte. Ich wählte meine Worte vorsichtig aus, als ich der Maschine die Tatsache erklärte, daß wir um die gewaltige Zeitspanne wußten, die seit der Konstruktion der Gruft verstrichen war. Ich versuchte, ihr deutlich zu machen, daß wir Archäologen sind, die viele Überbleibsel der Erhabenen ausgegraben hatten, daß aber noch nie irgendein Angehöriger der heute existierenden Völker auf einen lebenden Erhabenen gestoßen ist, und so weiter.
Mit großem Interesse beobachtete der Roboter die wechselnden Hieroglyphen auf dem Inschriftsknoten, doch er beschränkte seine Bemerkungen auf kurze und knappe Anordnungen weiterzusprechen. Die Übersetzungsmaschine hatte inzwischen einen ganzen Batzen Daten aufgenommen. Und es war mir inzwischen in den Sinn gekommen, daß wir die anderen ebenfalls an dem teilhaben lassen sollten, was hier geschah, und deshalb forderte ich Steen auf: „Schalte auf die Frequenz der Fähre und ruf Dr. Horkkk hierher.“
„Während du den Roboter mit ekelhaften Lügen fütterst?“ gab Steen zurück. „Ruf du ihn doch!“
Ich widerstand der Versuchung, Steen in die Rippen zu boxen – sofern er/sie Rippen hat –, wechselte rasch die Frequenz, rief die anderen aus der Fähre herbei und schaltete dann auf den Vokalausgang zurück. Der Roboter wollte mehr Worte … immer mehr … und noch viel mehr. Er saugte sie regelrecht auf.
Dann erschienen Dr. Horkkk und Pilazinool, und die anderen folgten ihnen dichtauf. Ich erklärte die Situation. Dr. Horkkks Gesicht begann aufgeregt zu glühen. „Sprechen Sie weiter“, sagte er.
Ich sprach weiter.
Ich redete mich heiser, und dann kam Jan an die Reihe und nach ihr Saul Shahmoon. Es spielte keine große Rolle, was wir sagten: Im wesentlichen stopften wir damit nur einen äußerst leistungsfähigen Computer mit Daten voll, und dieser Computer kümmerte sich ganz allein darum, unsere Worte zu sortieren und aus ihnen schlau zu werden. Dr. Horkkk schien vor Verblüffung zu beben – und vielleicht war er auch ein wenig bestürzt, denn eine solche
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