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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Er­de der Son­ne Sol ge­bo­ren. Ich bin zwei­und­zwan­zig Jah­re alt.“
    Ich zö­ger­te er­neut, als brauch­te die Ma­schi­ne ei­ne Wei­le, um die­ses Pa­ket von Be­mer­kun­gen zu ver­dau­en, be­vor sie das nächs­te in Emp­fang neh­men konn­te. Das war nicht not­wen­dig, wie ich jetzt weiß.
    „Sprich mehr Wor­te“, gab der Ro­bo­ter prompt zu­rück.
    „Die Spra­che, die ich be­nut­ze“, sag­te ich, „heißt An­glik, und sie ist die wich­tigs­te Spra­che auf der Er­de. Bei der Spra­che, die von der letz­ten Stim­me be­nutzt wur­de, han­delt es sich um Ca­la­mo­ria­nisch. Das ist die Spra­che ei­ner an­de­ren Welt in ei­nem an­de­ren Son­nen­sys­tem.“
    Wäh­rend ich dies sag­te, be­ob­ach­te­te ich, wie Ko­lon­nen von Er­ha­be­nen-Hie­ro­gly­phen über die Ober­flä­che des In­schrift­kno­tens glit­ten. Das Ge­rät ver­wan­del­te mei­ne Wor­te in die Schrift­zei­chen ei­ner ur­al­ten Spra­che. Wie hilf­reich das in Hin­sicht auf ei­ne Ver­stän­di­gung sein moch­te, war schwer zu sa­gen. Wenn ich Dihn ru­uu mirt korp schrei­be, dann ver­wan­de­le ich da­mit die Wor­te des Ro­bo­ters in un­se­re Art von Schrift­zei­chen, aber ich bin dem Ver­ständ­nis des­sen, was die­se Lau­te be­deu­ten, nicht einen Schritt nä­her.
    Ich muß dem Ro­bo­ter den­noch ei­ne Hil­fe ge­we­sen sein. Denn sei­ne Sprech­wei­se mach­te einen von Mi­nu­te zu Mi­nu­te zu­neh­men­den Wort­schatz deut­lich.
    „Nen­ne den Na­men des an­de­ren“, sag­te er.
    „Er/sie ist Steen Steen von Ca­la­mor. Wir sind hier­her­ge­kom­men, um nach In­for­ma­tio­nen über die Er­bau­er die­ser Gruft zu su­chen.“
    „Nen­ne die Na­men von Din­gen.“
    Ich deu­te­te auf be­stimm­te Ge­gen­stän­de und be­nann­te die Gruft, die Tür, die Fäh­re, den Him­mel und al­les an­de­re, auf das ich deu­ten konn­te. Ich wähl­te mei­ne Wor­te vor­sich­tig aus, als ich der Ma­schi­ne die Tat­sa­che er­klär­te, daß wir um die ge­wal­ti­ge Zeit­span­ne wuß­ten, die seit der Kon­struk­ti­on der Gruft ver­stri­chen war. Ich ver­such­te, ihr deut­lich zu ma­chen, daß wir Ar­chäo­lo­gen sind, die vie­le Über­bleib­sel der Er­ha­be­nen aus­ge­gra­ben hat­ten, daß aber noch nie ir­gend­ein An­ge­hö­ri­ger der heu­te exis­tie­ren­den Völ­ker auf einen le­ben­den Er­ha­be­nen ge­sto­ßen ist, und so wei­ter.
    Mit großem In­ter­es­se be­ob­ach­te­te der Ro­bo­ter die wech­seln­den Hie­ro­gly­phen auf dem In­schrifts­kno­ten, doch er be­schränk­te sei­ne Be­mer­kun­gen auf kur­ze und knap­pe An­ord­nun­gen wei­ter­zu­spre­chen. Die Über­set­zungs­ma­schi­ne hat­te in­zwi­schen einen gan­zen Bat­zen Da­ten auf­ge­nom­men. Und es war mir in­zwi­schen in den Sinn ge­kom­men, daß wir die an­de­ren eben­falls an dem teil­ha­ben las­sen soll­ten, was hier ge­sch­ah, und des­halb for­der­te ich Steen auf: „Schal­te auf die Fre­quenz der Fäh­re und ruf Dr. Horkkk hier­her.“
    „Wäh­rend du den Ro­bo­ter mit ekel­haf­ten Lü­gen füt­terst?“ gab Steen zu­rück. „Ruf du ihn doch!“
    Ich wi­der­stand der Ver­su­chung, Steen in die Rip­pen zu bo­xen – so­fern er/sie Rip­pen hat –, wech­sel­te rasch die Fre­quenz, rief die an­de­ren aus der Fäh­re her­bei und schal­te­te dann auf den Vo­ka­l­aus­gang zu­rück. Der Ro­bo­ter woll­te mehr Wor­te … im­mer mehr … und noch viel mehr. Er saug­te sie re­gel­recht auf.
    Dann er­schie­nen Dr. Horkkk und Pi­la­zi­nool, und die an­de­ren folg­ten ih­nen dichtauf. Ich er­klär­te die Si­tua­ti­on. Dr. Horkkks Ge­sicht be­gann auf­ge­regt zu glü­hen. „Spre­chen Sie wei­ter“, sag­te er.
    Ich sprach wei­ter.
    Ich re­de­te mich hei­ser, und dann kam Jan an die Rei­he und nach ihr Saul Shah­moon. Es spiel­te kei­ne große Rol­le, was wir sag­ten: Im we­sent­li­chen stopf­ten wir da­mit nur einen äu­ßerst leis­tungs­fä­hi­gen Com­pu­ter mit Da­ten voll, und die­ser Com­pu­ter küm­mer­te sich ganz al­lein dar­um, un­se­re Wor­te zu sor­tie­ren und aus ih­nen schlau zu wer­den. Dr. Horkkk schi­en vor Ver­blüf­fung zu be­ben – und viel­leicht war er auch ein we­nig be­stürzt, denn ei­ne sol­che

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