Nach Norden, Strolch
Frühstückstisch sitzen würden, ihre Zeitungen lesen und sagen: »Komische Geschichte da in Littleberg - ein Strolch hat eine Studentin geheiratet …«
Außerdem war er der Vorbote einer Horde von Reportern und Fotografen.
»Meine Nichte - nun ja, ihre Mutter war eine Art Schwägerin … Diese junge Dame - sie heißt Oktober Jones - hat sehr komische Ansichten über - na, über alles …«
»Wie seltsam!« murmelte der Fremde. Es war nur Höflichkeit, aber er gab Mr. Elmer die Richtlinie, die er suchte.
»Ganz richtig … seltsam … Sie haben’s gesagt! Nun, diese junge Dame war im Begriff zu heiraten. Alles war in Ordnung. Pfarrer Stevens war da, kurzum, alles in Ordnung!« Er deutete auf den festlich geschmückten Raum. Der Engländer im Staubmantel betrachtete ernst die Blumen.
»Und dann dieser Strolch … Er ist einfach hereingekommen. War plötzlich gerade da, wo Sie stehen.«
»Und Sam war vergiftet. Daran besteht kein Zweifel.« Mr. Water beteiligte sich plötzlich mit lauter Stimme an der Unterhaltung. »Auf alle Fälle hat dieser Lump ihn in diesen Zustand gebracht. Vielleicht hat er ihm etwas zu riechen gegeben. Jedenfalls ist er jetzt bewußtlos.«
Andrew nickte.
»Ungefähr so ist es«, sagte er, »und Oktober war verrückt. Sie sagte: ›Ich werde ihn heiraten.‹ Ich war einfach sprachlos. Ich stand hier oder vielleicht dort«, er deutete mit größter Genauigkeit auf die zu wählenden Stellen. »Ich war einfach nicht imstande zu schreien.«
»Vergiftet«, murmelte Mr. Water hilfsbereit.
Andrew überlegte diese Erklärung und entschied sich, wenn auch mit Bedauern, sie abzulehnen.
»Paralysiert«, korrigierte er. »Ich konnte meinen Augen kaum glauben!«
Der Fremde starrte ihn an. Sein Lächeln war so jäh erloschen, wie Mr. Elmer es noch nie gesehen hatte.
»Geheiratet?« fragte der Fremde scharf. »Wer hat geheiratet?« Mr. Elmer stöhnte über die Dummheit des Mannes.
»Oktober … Ihre verrückte Idee … Sie holte den Ring einfach aus Sams Tasche, hat sich ohne weiteres gebückt und den Ring genommen. ›Hier ist er - hier ist der Ring‹, sagte sie. ›Wie ist Ihr Name?‹ und dieser ›Penner‹ antwortete … Was hat er denn gesagt, Lee?«
Mr. Water hatte es vergessen. Es war ihm auch ganz unwichtig. »Ich verstehe nicht … Dieses Mädchen - Oktober hieß sie, sagen Sie? - wollte einen Strolch heiraten?«
»Er war zudem betrunken«, sagte Mr. Water in einem Ton, als sei das die Erklärung für das sonderbare Benehmen Oktobers. »Sie wollte - und sie hat es auch getan«, sagte Mr. Elmer.
Der Mund des Fremden öffnete sich, sein Monokel fiel herunter. »Verheiratet! Doch nicht wirklich verheiratet?«
Die Herren Elmer und Water nickten, Sam nickte ungewollt. »Großer Gott!«
Andrew Elmer fiel das Herz in die Hosen. Wenn diese einfache Berichterstattung auf einen Fremden eine solche Wirkung hatte, und noch dazu auf einen Fremden, der augenscheinlich wenig empfindlich war, was für ein Aufsehen würde sie dann erst bei der Allgemeinheit erregen!
»Ich muß Ihnen gleich mitteilen, daß Oktober eigenartig ist … sie ist verrückt. Weiter nichts. Sie würde in einen Brunnen hineinspringen. Jawohl! Das hat sie selbst gesagt! ›Rührt mich nicht an, sonst springe ich. einfach hinein‹, sagte sie. Jawohl!«
»Heute nacht? Ist sie tatsächlich in den Brunnen gesprungen?« »Nein, Sir. Ich rede vom vorigen Herbst
»Sie hat einen Strolch geheiratet - tatsächlich geheiratet?« und dann, als die beiden ernst nickten, »mein Gott!« und bevor Mr. Elmer sprechen konnte: »Wo ist er denn?«
»Oktober«, setzte Mr. Elmer an.
»Lassen Sie doch Oktober!« Der Fremde lächelte wieder, aber mißmutig, »die wird wahrscheinlich hier sein. Wo ist der Strolch?« Lee Water deutete dramatisch auf die Tür. »Dort sind sie hinausgegangen, alle beide.«
Der Mann im Staubmantel wandte den Kopf.
»Alle beide?« wiederholte er mit plötzlicher Lebhaftigkeit. »Wie lange ist das her? In welcher Richtung sind sie gegangen?« Mr. Elmer zog seine große Taschenuhr heraus.
»Vor ungefähr einer halben Stunde«, sagte er. »Vor ungefähr einer halben Stunde, dort hinaus.«
Die Tür wurde zum Ausgangspunkt, die schwarze Nacht zum Ziel. Der Fremde schritt aus dem Haus. An der Gartenpforte standen vier Männer und sprachen miteinander.
»… hör mal - der Kerl war zu besoffen, wußte ja nicht, was er tat. Sam und Ed haben ihn im Walde erwischt, Pete hat ihm ein Bein gestellt und ihn auf den Boden
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