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Nach Norden, Strolch

Nach Norden, Strolch

Titel: Nach Norden, Strolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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geworfen. - Du Teufelskerl, saufen mußt du …!‹«
    Der Staubmantel schritt an ihnen vorbei, und die Sprechenden verstummten, um über die Persönlichkeit des Fremden nachzudenken.
    »Engländer. Hat einen großen Wagen. Joe Prideaux in der Garage taxiert den Wagen auf zehntausend Dollar …«
    Der Wagen stand ein Stück weiter auf der Straße. Mr. Alan Loamer sprang auf den Führersitz und fuhr mit ständig zunehmender Geschwindigkeit in Richtung Littleberg. Durch die Stadt fuhr er etwas vorsichtiger, weil er es sich nicht leisten konnte, von einem verständnislosen Polizisten aufgehalten zu werden. Hinter der Stadt ließ er den Wagen summen und knipste seine mächtigen Scheinwerfer an. Er beobachtete vorsichtig den Weg. Schließlich sah er jemanden von der Landstraße über ein Gitter springen und hielt an.
    »Byrne!« rief er.
    Eine Gestalt kam aus der Dunkelheit und dann eine zweite.
    »Habt ihr ihn gesehen?«
    »Nein, Lenny und ich sind die ganze Zeit hier in der Gegend gewesen. Er muß hier durchkommen, wenn er nicht zurück will. Lenny meint, er wäre vielleicht im Wald auf der anderen Seite der Stadt.«
    Der Mann am Volant murmelte etwas vor sich hin, was ,Rotbart’ nicht hören konnte.
    »Ich wollte euch erst finden«, sagte er dann, »bleibt hier, ich werde zurückfahren und auskundschaften. Er hat ein Mädchen bei sich.«
    »Was Sie nicht sagen?« Rotbart war sichtlich erstaunt.
    »Ja, das wird die Sache für euch vielleicht schwieriger machen.« Mr. Loamer war aufgeregt. Seine Zuhörer wußten nicht, daß er hinter seiner Ruhe bereit war zu platzen.
    »Gibt es hier einen Seitenweg? Ich muß wenden.«
    Er sprach, das Wort mit englischem Akzent, der seinen Zuhörern komisch vorkam.
    »Will den Wagen wenden, wie?« sagte ›Rotbart‹, während er aus einer gewissen Entfernung die Manöver des Autos beobachtete. »Gustl ist richtiggehend durchgedreht, Lenny.«
    »Was ist das mit dem Mädchen? Hab’ von ihr überhaupt noch nichts gehört«, sagte der Dicke.
    Das Auto hatte jetzt gewendet und sauste zurück … Es donnerte an ihnen vorbei auf der Straße nach Littleberg.
    »Du hast ihn doch gehört! Hat er mir was weiteres gesagt? Das erste, was ich von einem Mädchen höre. Der Kerl da hat ’nen Vogel. Das sag’ ich dir ja immerzu, Lenny.«
    Mr. Loamer fand Littleberg bei seiner Rückkehr sehr belebt. Gruppen standen an den Straßenecken, und einmal fuhr er an zwei Männern vorbei, die Pistolen trugen und laut miteinander sprachen. An der Kreuzung der Haupt- und Unionstraße sah er einen Schutzmann.
    Der Schutzmann wußte von nichts, außer, daß auf Mr. Elmers Gut etwas geschehen war. Der Chef sei im Begriff, sich um die Sache zu kümmern. Er fragte Mr. Loamer, ob er zwei Männer gesehen habe, der eine mit rotem Bart, der andere ziemlich dick und klein. Mr. Loamer sagte, er habe sie nicht gesehen.
    »Sie sind wahrscheinlich in der Stadt«, sagte der Schutzmann und gab seiner Meinung Ausdruck, daß das Gewitter, das im Anzug war, wohl an Littleberg vorbeigehen würde.
    Es war eine Stunde nach Mitternacht, als der Späher auf der Landstraße die unverkennbaren Scheinwerfer des großen Wagens wieder sah und seinen Begleiter, der mit dem Rücken gegen die Latten des Zaunes gelehnt schlief, weckte.
    »Sie haben eine Gruppe zusammengestellt, um die beiden ausfindig zu machen«, sagte Mr. Loamer und kurz darauf, »und jetzt durchsuchen sie den Wald auf der anderen Seite der Stadt, aber jemand meinte, er wolle zum Haus des Schweden gehen. Man sagt, es spukt dort. Wo ist es denn?«
    »Haus des Schweden - kennst du es, Lenny?«
    Der schläfrige Lenny meinte, er habe schon von einem solchen Haus gehört, es aber nie gesehen.
    »Irgendwo hinter Elmers Hof«, sagte er, »bin nie dagewesen, aber die Wälder sind ja nicht groß …«
    Er zeigte den Weg, den sie einschlagen mußten. Mr. Loamer sagte, er würde in die Stadt zurückkehren, um die letzten Nachrichten zu erfahren, und sich dann wieder mit ihnen treffen.
    »Dieses Mal - schnappt ihn!« sagte er heftig. »Das Mädchen…?« Er glättete den Schnurrbart mit seiner behandschuhten Hand. »Ich weiß nicht, was man mit ihr machen soll.« Er schwieg lange. Anscheinend dachte er über das Mädchen nach, denn als er wieder sprach, meinte er nur: »Sie ist ja nicht so wichtig. Nein - eigentlich nicht.«
    Als er sich wieder hinter das Steuer setzte, sagte er nebenbei: »Ein Polizist hat mich gefragt, ob ich euch Kerls gesehen hätte. Ich habe natürlich nein

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