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Nach zwei Tagen Regen folgt Montag

Nach zwei Tagen Regen folgt Montag

Titel: Nach zwei Tagen Regen folgt Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bojanowski
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nachströmendes Regenwasser und Strömungen, die durch Temperaturunterschiede zwischen den kühlen Gebieten im Schatten der Berge und den sonnenbeheizten Stellen hervorgerufen werden. Diese drei Faktoren sorgen dem Forscher zufolge dafür, dass sich Wasser und Eis in Bewegung setzen. Im Eis eingefroren, könnten sich sogar große Felsen bewegen. Seine Theorie bringt bisher unerklärte Beobachtungen erstmals in Einklang: Die Spuren ohne Steine werden demnach von Dellen im Eis und von Lehmbrocken erzeugt, die am Boden kratzen. Die breiter werdenden Furchen erklären sich dadurch, dass die Felsen allmählich einsinken, wenn das Eis taut. Und breite Spuren hinter schmaleren Steinen entstehen, wenn Eis am Stein haftet.
    Ein großes Rätsel um eine vermeintlich kleine Frage könnte also unmittelbar vor der Aufklärung stehen. Doch noch ist Kletetschka nicht zufrieden, er will die Steine endlich wandern sehen, wenigstens anhand seiner Messungen auf der Rennbahnebene. Zusätzliche Sensoren im Innern eines Steins sollen zeigen, ob sich der Fels in Wasser oder Eis befindet. Einstweilen bewahren die wandernden Felsen also ihr Geheimnis. Und sie locken immer mehr Touristen an. Vielleicht löst ja ein Laie das Rätsel? Jemand, der mit eigenen Augen sieht, wie die Steine rutschen.
    Ebenso geheimnisvoll wie die wandernden Steine ist ein Phänomen, das viele Orte auf dem Globus betrifft: Ein rätselhaftes Dröhnen schreckt die Menschen. Im nächsten Kapitel lauschen Geophysiker dem Grollen des Planeten – und versuchen sich an einer Erklärung.

16
Schüsse aus dem Nebel
    Es knallt, dröhnt und wummert – an vielen Orten weltweit erschrecken mysteriöse Geräusche die Menschen. Manche Klänge künden tatsächlich Unheil an, andere gehen mit einem rätselhaften Glühen einher. Geheime Militäraktionen steckten nicht dahinter, beteuern Experten. Aber was dann?
    Ende November 2011 knallte es in Burlington im US -Bundesstaat Vermont. »Es war so laut, dass unser Haus wackelte«, schrieben besorgte Anwohner in das Blog der lokalen Online-Nachrichten. »Es wäre schön zu wissen, was es war, sodass wir uns nicht mehr sorgen müssen«, ergänzte eine andere. In diesem Fall meinen Wissenschaftler die Ursache zu kennen: Vermutlich habe ein schwaches Erdbeben den Lärm verursacht. Doch oftmals bleibt gerade in den Vereinigten Staaten die Quelle des rätselhaften Dröhnens, Brummens und Knallens unentdeckt.
    Das Phänomen beschäftigt seit Jahrhunderten. Manchmal ist es Gewittern oder Vulkanen geschuldet, neuerdings auch Militärflugzeugen oder Explosionen. Just als die Bewohner von Burlington aufgeschreckt wurden, stellten Forscher der NASA und anderer Institute umfangreiche Schallmessungen vor, die das Rätsel jedoch ebenfalls nicht lösen konnten. »Eine große Herausforderung«, sagt David Hill vom Geologischen Dienst der USA ( USGS ), der das Phänomen seit Jahrzehnten erforscht.
    Das Dröhnen ist universal: Belgier nennen es Mistpouffers, Inder sprechen von Bansal-Pistolen, Italiener sagen Brontidi, US -Amerikaner Seneca-Pistolen und Japaner Yan. Alle Sprachen helfen sich mit Metaphern – die lautmalerischen Begriffe können etwa mit »Nebeldonner« oder »dröhnende Gezeiten« übersetzt werden –, weil meist unklar bleibt, was tatsächlich hinter den Geräuschen steckt. Selbst dem angesehenen USGS bleibt nur, zu spekulieren: Vor Jahrhunderten hätten Menschen an magische Ursachen geglaubt, heute würden »hoch geheime Militäraktivitäten« vermutet, schreiben Forscher in einem Resümee zum Thema. Ernsthaft könne diese Spur aber kaum verfolgt werden, schließlich ließen sich Militäroperationen an all den Orten kaum über derart lange Zeit geheim halten.
    Immerhin, manche der mysteriösen Geräusche konnten schon aufgeklärt werden. In der Sahara etwa meiden Beduinen seit jeher Gegenden, in denen der Sand unangenehm dröhnt. Doch erst in den 1990er-Jahren fanden Wissenschaftler heraus, was tatsächlich geschieht: In besonders trockenen Regionen heulen große Sicheldünen, wenn ihre steilen Hänge vom Wind versetzt werden; dabei lassen sie sogar den Boden vibrieren. Im hohen Norden lassen schwindende Gletscher den vom Eis entlasteten Boden zuweilen knarren, andernorts krachen vom Bergbau ausgehöhlte Minen ein. Im Dschungel von Ecuador haben Geophysiker gleich mehrere unheimliche Geräusche enträtselt: Dort rumoren der Vulkan Reventador und der Wasserfall San Rafael, und schließlich erfüllten häufig noch Gewitter die Luft mit

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