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Nach zwei Tagen Regen folgt Montag

Nach zwei Tagen Regen folgt Montag

Titel: Nach zwei Tagen Regen folgt Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bojanowski
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einem gespenstischen Wummern, berichten Forscher um Jeffrey Johnson von der Universität von New Hampshire. Auch für die legendären Mistpouffers an der belgischen Küste und die Bansal-Pistolen am Golf von Bengalen gibt es mittlerweile eine Erklärung: Vermutlich brächen Wellen, die von fernen Stürmen an die Küste getrieben würden, auf Sandbänken weit draußen, schreibt David Hill in Seismology Research Letters. Indes: Es fehle der Beweis. Auch die Eruption untermeerischer Gasblasen komme infrage. Oder etwas anderes.
    Dass Wellen noch in großer Entfernung zu hören sein können, beweisen Tsunamis: Jene vom Dezember 2004 vor Indonesien waren als unheilvolles Grollen Hunderte Kilometer weit zu vernehmen. Erstaunlicher noch erscheinen Berichte über knallende Feuerbälle, die gleichzeitig mit verschiedenen Riesenwellen in Japan gesichtet wurden. Zeugen der Tsunamis von 1896 in Sanriku im Nordosten Japans etwa glaubten, russische Kriegsschiffe hätten das Feuer eröffnet – doch dann krachten leuchtende Riesenwellen an die Küste. Die sogenannten Tsunami-Blitze hingen wohl mit den Geräuschen zusammen, glaubt David Hill: Womöglich katapultieren Tsunamis Methan aus dem Meeresboden, das sich entzündet und lautstark explodiert.
    Am besten erforscht sind die Seneca-Pistolen am Seneca-See im US -Bundesstaat New York. Dort wie auch in anderen Gegenden im Nordosten der USA schreckt Anwohner immer wieder dumpfes Knallen. Sind Erdbeben die Ursache, wie jüngst in Burlington? Offenbar nicht: Seismologen haben ihre Messungen mit den Zeiten verglichen, in denen von Seneca-Pistolen berichtet wurde, und es gebe keine Übereinstimmung.
    In South Carolina indes könnten Erdbeben die Quelle mysteriöser Geräusche sein, glaubt Hill. Das Schwingen der Erde bringt die Luft in Wallung – ab einer Frequenz von 20 Hertz können Menschen die Schallwellen hören. Insbesondere kleine Beben mit schnellem Rhythmus scheinen es immer wieder dröhnen zu lassen, berichtet der Geoforscher. Die Ursache bleibe meist unentdeckt, weil die Beben zu schwach sind, um sie zu bemerken. Doch auch katastrophalen Beben, wie etwa jenem von Christchurch in Neuseeland Anfang des Jahres 2011, geht mitunter unheilvolles Brummen voraus. Die Schallwellen eilen dabei dem schlimmsten Ruckeln voran: Sie sind schneller als die zerstörerischen Scherwellen, die den Boden seitwärts schwingen lassen, sodass Häuser ihren Halt verlieren. Den Geschwindigkeitsunterschied nutzen Geoforscher in Japan, Mexiko und den USA für die Erdbebenwarnung: In den Sekunden bis zum Eintreffen der Scherwellen können Bahnen angehalten, Ampeln auf Rot geschaltet oder Gasleitungen abgestellt werden. Allerdings drohen Fehlalarme, weil andere Schallquellen Erdbeben vorgaukeln können. Auf der AGU -Tagung in San Francisco haben Forscher der NASA und anderer Institute deshalb ein Mittel gegen Fehlalarme vorgestellt: Das Dröhnen von Erdbeben verrate sich, weil hohe Frequenzen schwächer ausfielen als etwa bei Militärjets. Nun konzipieren die Wissenschaftler ein »dröhn-resistentes Erdbebenwarnsystem«, das nur anspringen soll, wenn die Erde bebt. Die anderen, teils mysteriösen Geräusche soll das System ignorieren.
    Doch all diesen Messungen zum Trotz, der Ursprung vieler Klänge bleibt unbekannt. Die Forscher müssen weiter spekulieren: Die Seneca-Pistolen beispielsweise könnten auch von Erdgasexplosionen, Stürmen, Seewellen oder etwas ganz anderem verursacht werden, resümiert David Hill. Die Erde sei »ein komplexer Ort«, ergänzt Rus Wheeler vom USGS ratlos: »Vielleicht«, sagt er, »vielleicht werden wir ja eines Tages hinter das Geheimnis kommen.«
    Sicher scheint, der Planet gibt seit Urzeiten Geräusche von sich. Man könnte meinen, sein Dröhnen sei die unverständliche Erzählung von früheren Lebewesen, die ihn einst besiedelt haben. Aber so ist es wohl leider nicht. Die Geschichte der Erde müssen Wissenschaftler schon selbst erkunden: Dafür bergen sie beispielsweise alte Felsen, in denen sich untergegangene Landschaften abzeichnen. Wie Tagebücher haben Gesteine das Leben der Urzeit bewahrt. Im nächsten Kapitel entdeckt ein Reiter in Kanada zufällig den größten Schatz der Erdgeschichte – der Fund sollte die Wissenschaft und das Schicksal des Entdeckers dramatisch verändern.

17 Tagebuch der Urzeit
    Ein Pferd brachte die Wissenschaft auf die Spur einer ihrer größten Entdeckungen. Es war vor etwa 100 Jahren, am 31. August 1909. Der Naturforscher Charles

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