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Nachhaltig investieren und gewinnen

Nachhaltig investieren und gewinnen

Titel: Nachhaltig investieren und gewinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Pinner
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Wachstum nachhaltiger Geldanlagen war in den letzten Jahren stark ausgeprägt. In Europa zeigt der Bericht von Eurosif 2010 bereits mehr als 5.000 Mrd. Euro in nachhaltige Fonds investiert, im Vergleich dazu waren es zwei Jahre zuvor 2.700 Mrd. Davon sind 1.200 Mrd. dem nachhaltigen Investment im engeren Sinn (Core SRI), wie es in Deutschland, der Schweiz und Österreich verstanden wird, zuzuordnen. Der Rest basiert oft nur auf Engagement und der Integration von Kriterien im Researchprozess (Broad SRI).
    Für das Wachstum verantwortlich waren vor allem institutionelle Anleger. Die Anzahl der Nachhaltigkeitsfonds im deutschsprachigen Europa stieg bis Mitte 2011 von 313 auf 363 an.
    Am Zertifikatemarkt zeigte sich zuletzt eine Stabilisierung. Nach einem starken Wachstum in den Jahren 2006 und 2007 ist die Zahl entsprechender Zertifikate danach relativ konstant geblieben. Zuletzt (Ende 2010) erreichte der Markt in Deutschland 247 Zertifikate mit einem Emissionsvolumen von knapp 7 Mrd. Euro, 2007 hatte das Volumen noch rund die Hälfte betragen. Zuletzt wurden auch einige Zertifikate von den Emittenten gekündigt, obwohl diese eigentlich als Open-end-Papiere konstruiert waren.
    Beispiel: Zertifikate
    Die den nachhaltigen Zertifikaten zugrunde liegenden Themen sind breit gestreut. Allerdings war zuletzt eine eindeutige Dominanz im Bereich der erneuerbaren Energien zu bemerken. An zweiter Stelle rangierte das Thema Nachhaltigkeit allgemein vor Klimaschutz und dem Bereich Wasser. Relativ neu ist das Thema Holz. Die 245 per Mitte 2009 im Umlauf befindlichen Zertifikate konnten nach folgenden Themen unterteilt werden:
Alternative/regenerative Energien
88
Nachhaltigkeit allgemein
41
Klimaschutz
40
Wasser
30
Ökologie
15
Holz
11
Ethik
7
Sonstige
13
    Die Anteile nachhaltiger Investments weisen gemessen am gesamten Anlagevolumen eine stattliche Größenordnung auf. Die deutsche Nachhaltigkeits-Research Agentur oekom geht in ihrem CSR Review 2011 von 8 Billionen Euro aus, die weltweit in nachhaltigen Investments angelegt sind. Dabei ist Europa mit rund 5 Billionen Euro führend, gefolgt von den USA mit 2,3, Kanada mit 0,4, Australien mit 68 Mrd. Euro und Asien mit 21 Mrd. Euro.
    Von den 5 Billionen Euro, die in Europa nachhaltigen Anlagen zuzurechnen sind, entfallen 3,8 Billionen auf Broad SRI und nur 1,2 Billionen auf Core SRI, den strengen Ansatz. Im Bereich Broad SRI ist die Integration von Nachhaltigkeit dominierend, danach folgen Engagement und bis zu zwei Ausschlusskriterien. Was Core SRI betrifft, so stehen mehr als drei Ausschlusskriterien an erster Stelle.

    Abbildung: „Core SRI“ und „Broad SRI“ in Europa (Eurosif-Studie 2010)
    In den USA wird also fast jeder zehnte US-Dollar in nachhaltige Anlagekonzepte investiert. Dabei sind aber institutionelle Mandate und Vermögensverwaltung/Private Banking nicht berücksichtigt.
    In Europa liegt der Anteil – wenn man „Broad SRI“-Ansätze mitberücksichtigt – sogar noch deutlich höher. Europaweit sind die Niederlande führend, was die Dichte nachhaltiger „Core SRI“-Mandate betrifft. Das absolute Volumen im Bereich „Broad SRI“ ist aktuell in Frankreich am höchsten.
    Gemessen an den Assetklassen dominieren bei Nachhaltigkeitsfonds weiterhin die Aktienmandate. Das jüngste Wachstum bei nachhaltigen Geldanlagen war aber vor allem Geldmarkt- und Bondfonds zu verdanken.
    Im deutschsprachigen Raum hat die Schweiz relativ wie absolut eindeutig die Nase vorn, gefolgt von Österreich (auf relativer Basis, also nachhaltige Investments versus Gesamtinvestments). Deutschland ist noch ein Nachzügler, gilt aber als Markt mit hohem Wachstumspotential.
    Betrachtet man die Marktentwicklung für nachhaltige Publikumsfonds in den deutschsprachigen Ländern in den ersten sechs Monaten 2011, so werden mittlerweile 363 Fonds mit einem Gesamtwert von rund 34 Mrd. Euro angeboten, Ende 2006 waren es noch knapp 30 Mrd. Euro. Die Palette wuchs in den ersten sechs Monaten 2011 um netto 9 Fonds. Interessanterweise war der Großteil der „neuen“ Fonds bereits in anderen Ländern zugelassen. Der Großteil des Volumens im deutschsprachigen Raum, nämlich 22 Mrd. Euro, sind weiterhin Aktienfonds. Etwa 6 Mrd. Euro entfallen auf Anleihefonds und 4,7 Mrd. Euro auf gemischte Fonds.
    Die folgende Abbildung zeigt einen Vergleich der in Nachhaltigkeitsfonds investierten Gelder. Basis des Vergleiches sind Daten von Studien der Nachhaltigkeitsforen USSIF in den USA und Eurosif in Europa. Die

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