Nachhaltig investieren und gewinnen
und Rohstoffverbrauchs, Umweltverträglichkeit als Unternehmenspolitik, ständige und nachhaltige Verbesserung der Umweltleistungen).
Das Unternehmen ist Branchenleader im Hinblick auf die soziale Gestaltung des Produktions- und Absatzprozesses (z.B. Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, überdurchschnittliche Weiterbildungsmöglichkeiten, besondere Sozialleistungen sowie Förderung von Frauen, ethnischen und sozialen Minderheiten).
Zu den Ausschlusskriterien: Im Natur-Aktien-Index sind Unternehmen ausgeschlossen, die gegen eines der folgenden Kriterien verstoßen:
Atomenergie, Waffenproduktion, Diskriminierung von Frauen, sozialen und ethnischen Minderheiten, Betriebe, die gewerkschaftliche Tätigkeiten unterbinden, Kinderarbeit und Zwangsarbeit, Tierversuche, Gentechnologie in der Lebensmittelproduktion, Erzeugung von ausgesprochen umwelt- oder gesundheitsschädigenden Produkten wie Pestiziden, fossilen Kraft- und Brennstoffen oder FCKW.
Chart: Relative Performance Natur-Aktien-Index seit 1997 (Quelle: ERSTE-SPARINVEST, SECURVITA)
Die aktuell 30 Indexmitglieder im Natur-Aktien-Index werden vom unabhängigen NAI-Ausschuss auf der Grundlage der verbindlichen NAI-Kriterien festgelegt. Der NAI-Ausschuss nutzt für seine Entscheidungen die Research- und Ratingergebnisse, die vom Institut Markt-Umwelt-Gesellschaft GmbH (imug) erstellt werden. Auf Gesamtmarktebene vergleicht sich der Natur-Aktien-Index mit dem MSCI-World Index.
Der Natur-Aktien-Index konnte den MSCI World Index in den letzten vierzehn Jahren und acht Monaten um 213 Prozent hinter sich lassen.
Beispiel: Nachhaltigkeitsindex III – VÖNIX-Index
Der VÖNIX ist ein Aktienindex, der sich aus jenen börsennotierten österreichischen Unternehmen zusammensetzt, die hinsichtlich sozialer und ökologischer Leistung führend sind. Im Detail werden bei der Analysearbeit insgesamt sechs Stakeholdergruppen auf den Ebenen Grundsätze und Strategien, Managementsysteme und Organisation, Produkte und Dienstleistungen sowie Programme, Aktivitäten und Ergebnisse durchleuchtet.
Chart: Relative Performance VÖNIX-Index seit Juni 2005 (Quelle: Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung)
Zu den Ausschlusskriterien: Im VÖNIX-Index sind Unternehmen ausgeschlossen, die gegen eines der folgenden Kriterien verstoßen:
Rüstung, Nuklearenergie, Suchtmittel, Gentechnologie, Glücksspiel und sonstige Aktivitäten oder Praktiken, welche stark negative ethische, soziale oder ökologische Effekte bzw. Risiken beinhalten.
Das Researchinstitut RFU (Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung) überprüft die Indexmitglieder im VÖNIX-Index zumindest jährlich in Bezug auf ihre nachhaltige Ausrichtung. Der VÖNIX-Index vergleicht sich auf Gesamtmarktebene mit dem ATX Prime Index.
Seit Juni 2005 konnte der VÖNIX-Index den ATX Prime um 7,63 Prozent outperformen.
Die Politik anerkennt die Bedeutung nachhaltigen Investierens – gesetzliche Rahmenbedingungen
Gesetzliche Rahmenbedingungen haben das Wachstum nachhaltiger Produkte in den letzten Jahrzehnten stark begünstigt. Die Abbildung auf Seite 164 zeigt die Einführung gesetzlicher Berichtspflichten für nachhaltiges Investment in verschiedenen europäischen Ländern in den letzten Jahren.
Die erwähnte EU-Modernisierungsrichtlinie aus 2003 schreibt auch Unternehmen vor, in ihren Abschlüssen über extrafinanzielle Informationen zu berichten. Diese Richtlinie wird seit 2003 laufend von einzelnen EU-Staaten in nationales Recht umgesetzt.
Beispiel: Berichtspflicht statt Investmentpflicht
Die meisten Gesetzgeber in Europa haben in den letzten Jahren im Vorsorgebereich eine Berichtspflicht über den Einsatz nachhaltiger Anlagestrukturen und -produkte eingeführt. So heißt es zum Beispiel im österreichischen Pensionskassengesetz (PKG) seit September 2005, dass Pensionskassen „die allfällige Auswahl der Vermögenswerte nach ethischen, ökologischen und/oder sozialen Kriterien“ in ihre schriftliche Erklärung über die Grundsätze der Anlagepolitik integrieren müssen. Und diese Berichtspflicht ist besser als eine Verpflichtung zur Anlage selbst. Denn Vorsorgeeinrichtungen müssen sich wohl zweimal überlegen, ob sie zugeben wollen, dass ihnen Nachhaltigkeit egal ist. Außerdem sollen die Investoren ja durch die attraktiven Performanceeigenschaften der nachhaltigen Anlagevariante überzeugt werden. Beginnt auch nur ein Pensionsfonds im jeweiligen Land mit
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