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Nachhaltig tot (German Edition)

Nachhaltig tot (German Edition)

Titel: Nachhaltig tot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Brabänder , Karin Mayer
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Aufmerksamkeit einiger unliebsamer Zeitgenossen auf sich zu ziehen. Und denken Sie daran: Wenn Sie von unserem Gespräch oder dessen Inhalt vor dem Abdruck in der Zeitung etwas preisgeben, kann ich für Ihre Sicherheit nicht garantieren. Ich wünsche Ihnen viel Glück, machen Sie es gut.“
    „Auf Wiedersehen“, entgegnete Beatrice.
    „Das ist äußerst unwahrscheinlich“, antwortete der Russe und verließ das Café.
    „Hammerhart“, sagte Beatrice, nachdem der Mann gegangen war. „Und wie geht es jetzt weiter?“
    „Hm, entweder wir gehen an der Geschichte kaputt oder wir kommen groß raus. Ich habe keine Zweifel, dass der Russe die Wahrheit gesagt hat, warum hätte er sonst so viel Geld investiert?“
    „Wer sagt uns, dass sie uns nicht umlegen, wenn die Story erst mal veröffentlicht ist?“, gab Beatrice zu bedenken.
    „Warum sollten sie? Wenn es die Öffentlichkeit weiß, sind wir keine Geheimnisträger mehr. Nein, Trixie, gefährlich werden nur die nächsten sieben Tage. Wir machen das folgendermaßen: Heute ist Donnerstag, unser Ziel muss es sein, den Artikel über das Wochenende fertig zu kriegen, redaktionell meine ich. Während der Woche im laufenden Betrieb geht das nicht, jedenfalls nicht bei mir, solange der Boss krank ist. Wir schreiben unabhängig voneinander die Fakten stichwortartig zusammen. Handschriftlich! Wer weiß, ob die sich nicht auf ein Stichwort hin, wie Gaspol oder so, in unsere Rechner einloggen können. Die handschriftlichen Aufzeichnungen tauschen wir morgen aus, dann haben wir beide die Gesamtheit unserer Ideen und Erinnerungen. Übers Wochenende schreibt jeder seinen Artikel fertig. Am Sonntagabend treffen wir uns und bringen die Endfassung zusammen. Einverstanden?“
    „Okay, Freddie. Was machen wir mit der Kohle?“, fragte Beatrice und zeigte auf den Umschlag.
    „Ich schlage vor, wir legen das Zeug in mein Bankschließfach, oder hast du ein eigenes?“
    „Ich? Wozu? Das Wertvollste, was ich habe, sind meine Goldinlays, und die kann ich nicht deponieren.“ Sie grinste schief.
    „Gut, wenn du mir vertraust, bringe ich das Geld gleich zur Bank.“
    „Das geht in Ordnung, schließlich sitzen wir im gleichen Boot.“
    „Noch was, Trixie: In dieser Angelegenheit telefonieren wir nicht miteinander, alle Gespräche bitte persönlich.“
    „Mir geht der Arsch auf Grundeis, Freddie. Wenn es wirklich stimmt, dass sich Politik und Wirtschaft auf unsere Kosten in diesen Größenordnungen bereichern, werden die alles tun, damit das nicht bekannt wird. Gnade uns Gott, wenn sie uns erwischen.“
    „Oder andersrum: Wenn wir das veröffentlichen, dann Gnade Gott den Verantwortlichen. Wir sind Journalisten, es ist unsere verdammte Pflicht, diesen Scheiß publik zu machen. Also an die Arbeit!“
    Als sich Beatrice Bernstein und Alfred Kronwitter am Sonntagabend in Trixies Wohnung trafen, waren beide übernächtigt und mit den Nerven am Ende. Es war weniger die journalistische Arbeit, die sie fertig machte, sondern die Angst, die immer größer wurde, je länger sie sich mit der Thematik beschäftigten, und je näher der Tag der Veröffentlichung rückte.
    Am Dienstagabend fand Beatrice in ihrem Briefkasten einen Zettel mit der Internetadresse.
    Am Mittwochnachmittag saßen Beatrice und ihr Chef in dessen Büro zum letzten Mal zusammen, bevor der Artikel zum Druck freigegeben werden sollte. Die Anspannung war fast unerträglich.
    „Freddie, wenn nun einer in der Druckerei auf deren Lohnliste steht, könnte er den Artikel in letzter Minute sabotieren. Haben wir dort nicht einen Russen beschäftigt? Ich erinnere mich dunkel.“
    „Hör auf, Trixie! Du siehst schon hinter jedem Busch einen Feind. Sergej ist in Deutschland geboren, der hat Russland noch nie gesehen. Wir haben getan, was wir konnten. Ich bin gespannt, wie morgen das Echo ausfallen wird.“
    Am nächsten Morgen erschien der Artikel in der Berliner Lupe. In Windeseile verbreitete sich die Meldung weit über die Berliner Stadtgrenzen hinaus. Gegen Mittag berichteten die Nachrichten- und Fernsehsender. Er wurde zum Tagesgespräch in der gesamten Republik.
    Erdgas-Skandal
    Berlin/Russland
    Die Berliner Lupe ist bei ihren Recherchen über die Gaslieferverträge zwischen Deutschland und dem russischen Gaspol-Konzern auf einen gigantischen Betrugsfall gestoßen. Demzufolge werden Messungen des russischen Gasexports in der Nord-Strom-Pipeline manipuliert. Mit Wissen deutscher Vertragspartner haben die Russen Messstellen

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