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Nachhaltig tot (German Edition)

Nachhaltig tot (German Edition)

Titel: Nachhaltig tot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Brabänder , Karin Mayer
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Brennstoffzellen verwiesen hat, die vor mehr als zwanzig Jahren als die Zukunft der Energiebranche verkauft worden sind, man aber bis heute kein System kenne, das in großtechnischem Maßstab eingesetzt werden kann.“
    „Wie es die Betreiber von Großkraftwerken benötigen“, fügte Jan an. „Die brauchen Speicher mit einer riesigen Leistungsaufnahme, aber am besten so klein, dass man die Teile in einem Wohnhaus unterbringen kann.“
    „Ganz so schlimm wird es nicht sein. Das habe ich noch nachlesen können. Aber tendenziell hast du recht“, stimmte Tamara zu.
    „Dann stand Dr. Harpens also kurz vor der Kündigung“, schlussfolgerte Jan. „Was habt ihr über die Leitung der Energeto herausbekommen?“
    Tamara erläuterte, dass der Bereich Speichersysteme zusammen mit den Transportsystemen Herrn Dr. Rückert unterstand. Die Energeto als Ganzes werde von einem gewissen Dr. Philip DiMateo geleitet, der in der Branche ein hohes Ansehen genieße.
    „Ob das wirklich ein richtiges Prädikat sein kann?“, fragte Jan sich selbst. Sie hatten inzwischen eine große Tafel passiert, anhand der die Energeto dem interessierten Ankömmling die Vorteile der regenerativen Energien erläuterte, und strebten Richtung Eingang. Tamara wollte Jan noch einige Details über Dr. DiMateo näherbringen, wurde dabei aber unterbrochen, weil Jans Handy klingelte.
    Kollege Brummer war am Apparat, wie sie dem Telefonat schnell entnahm.
    „Wie, der Vogel ist ausgeflogen?“, fragte Jan kopfschüttelnd, während Frank weitersprach.
    „Aha, seine Frau kann uns also nicht sagen, wo er steckt“, wiederholte Jan kurz seine Worte, um auch Tamara zu informieren.
    „Und er hat ihr beim Kinobesuch ein Gläschen Sekt spendiert. Sehr nett. Und sie ist dann im Kino eingeschlafen. Clever gemacht, das hat sich unser Herr Doktor wahrscheinlich so ausgedacht.“
    „Frank, Frank“, unterbrach Jan seinen Kollegen. „Hör mir mal zu. Du fährst jetzt wieder zurück ins Präsidium und veranlasst, dass nach unserem Herrn Rückert bundesweit gefahndet wird. Auch an Flughäfen und Bahnhöfen. So einfach wollen wir es dem sauberen Herrn nicht machen. Ja, Tamara hat mich schon erwischt. Wir gehen jetzt rein. Mal sehen, ob man hier mehr über die leitenden Angestellten weiß. Wir melden uns.“
    Jan beendete das Gespräch und trat in die Drehtür, die ihn und seine Kollegin ins Foyer der Energeto AG spülte, das ihnen diesmal nicht mehr den Atem stocken ließ – so wie beim ersten Betreten heute Morgen, obwohl sie auch jetzt kurz den Kopf reckten.
    Die Energeto nutzte offenbar zwei Gebäude, die man nicht wie sonst üblich in luftiger Höhe mit einem gläsernen Gang verbunden hat, in diesem Fall wurde die Freifläche zwischen den Bauten einfach mit einer großzügigen Glasfront überbaut. Wodurch ein riesiger Luftraum entstanden ist, der nur den Empfang und die Treppenanlage aufnimmt. Und eine gewaltige Stahlskulptur, die sich vom Boden ausgehend nach oben hin immer weiter verzweigt, bis die letzten Äste die Pfosten der Glasfassade erreichen. Heute Morgen hatten sie erfahren, dass diese filigrane Konstruktion nicht nur verdammt gut aussah, sondern vom Statiker sogar mit in die Berechnung der Fassade eingeflossen war.
    „Einen schönen guten Tag“, begrüßte Jan die Dame am Empfang - Sabine Kenner verriet ein Schild auf dem Tresen - und hielt ihr dabei seinen Dienstausweis entgegen. „Meine Kollegin Frau Schneiders und ich würden gerne mit Herrn DiMateo sprechen, wenn es möglich ist. Wo finden wir ihn?“
    Tamara glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu können, verzog aber keine Miene. DiMateo galt also dieser Besuch. Dem Vorstandsvorsitzenden. Sie hatte sich schon überlegt, was genau und vor allem mit wem Jan hier etwas bei der Energeto klären wollte. Die Frage ‚Mit wem?‘ war beantwortet. Blieb nur noch offen, was zu klären war.
    „Ich weiß nicht, ob Herr DiMateo im Hause ist. Ich schelle eben durch“, antwortete Frau Kenner ganz professionell und griff zum Hörer.
    „Hallo Linda“, begann sie das Gespräch mit DiMateos Vorzimmerdame, ohne deren Wissen kaum jemand Herrn DiMateo zu Gesicht bekommen konnte.
    „In sein Büro. Gerne“, beendete sie das Telefonat wenig später, legte den Hörer wieder auf und wandte sich den beiden zu.
    „Herr DiMateo freut sich, Ihnen helfen zu können und bittet Sie, in sein Büro zu kommen. Es befindet sich in der sechsten Etage des Altbaus.
    Den Aufzug finden Sie dort hinten. Oben treten Sie dann einfach

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