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Nachhaltig tot (German Edition)

Nachhaltig tot (German Edition)

Titel: Nachhaltig tot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Brabänder , Karin Mayer
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ihr Smartphone um, damit sie seine Gespräche über ihr Telefon mitverfolgen konnte und schwang sich in ihr Auto, um Jan zu folgen, der seinen Dienstwagen schon am Park und dem Hochhaus der Telekom vorbei in Richtung B1 lenkte. Sie hatte keine Vorstellung davon, was DiMateo genau vorhatte, doch galten seine Anweisungen mit ziemlicher Sicherheit ihrem Chef. Dessen silbergrauer Wagen schon fast wieder aus ihrem Gesichtswinkel verschwand, sodass sie beschleunigte, um dranzubleiben.
    „Das Zielfahrzeug fährt in wenigen Sekunden sicherlich über die B1 zum Präsidium. Nutze deine Chance“, klang es aus dem Handy.
    „Ein dreifaches Hoch auf die moderne Technik“, feuerte Tamara sich selbst an und gab Gas, um Jan dicht auf den Fersen zu bleiben. Er hatte die Ampel am Zubringer auf die B54 bereits passiert und fädelte sich schon dort ein, von hier aus ging es kurz danach auf die B1. Ihr blieb nicht viel Zeit, weshalb sie die auf Rot umschaltende Ampel ignorierte und deutlich schneller als vorgeschrieben Jans Wagen folgte.
    Die Straßen waren so gegen kurz nach drei am Nachmittag zum Glück noch nicht sonderlich belebt, sodass sie knapp hinter Jan auf die B54 einschwenken konnte. Jan schien sie nicht bemerkt zu haben, denn er folgte stoisch der Route, die jeder fährt, wenn er von der B54 kommend auf die B1 möchte und wechselte auf die Abbiegespur. Erst als Tamara laut hupte und dabei dichter auffuhr, erkannte Jan sie und winkte kurz in den Rückspiegel.
    Dicht hinter Jan fuhr sie nun zunächst an der Hauptverwaltung der Signal Iduna vorbei. Nun waren es nur noch ein paar Hundert Meter bis zur Abfahrt ‚Alter Mühlenweg‘, die speziell für die Polizei verblieben war und so überhaupt nicht den Forderungen der Verkehrsplaner entsprach.
    Und nichts war passiert. Außer dass sie in ein paar Tagen den Kollegen von der Verkehrspolizei mal wieder einiges aus dem Kreuz leiern musste, um ihren Führerschein zu behalten.
    Vielleicht hatte der saubere Herr DiMateo ja etwas ganz anderes gemeint, beruhigte sich Tamara schon, während sie Jans Wagen abbiegen sah, ohne dass der silbergrauen Limousine ihres Chefs etwas zugestoßen wäre. Man neigt als Mitarbeiter der polizeilichen Ermittlungsbehörden wahrscheinlich dazu, ständig nur das Schlimmste anzunehmen und Böses zu unterstellen. Eigentlich schrecklich, schoss es Tamara noch durch den Kopf, welches Weltbild man sich so zusammenreimt.
    Kaum bog sie selbst in den Mühlenweg ein, wurde ihr aber klar, dass DiMateo nicht zu Spielchen neigte. Denn der Tanklaster, der mit hoher Geschwindigkeit die Straße hinaufschoss, war eindeutig keine Einbildung und steuerte direkt auf Jans Wagen zu, der vor der Einfahrt auf dem Hof stand und darauf wartete, dass die Schranke sich öffnete.
    Tamara trat instinktiv auf die Bremse und zog ihren Wagen nach rechts, um Abstand zu halten. Jan hatte den anrollenden Lkw anscheinend auch bemerkt und versuchte offenbar noch, den Wagen zurückzusetzen, doch hatte er den Laster entweder doch zu spät gesehen oder in keiner Weise damit gerechnet, dass ihm direkt vor dem Präsidium etwas passieren könnte. Die Schnauze des schweren Fahrzeugs rammte den Pkw mit etwas mehr als siebzig Kilometern pro Stunde, das stellten die Spezialisten der Spurensicherung wenig später fest.
    Jan van Teldern hatte keine Überlebenschance. Wie DiMateo es geschafft hatte, das Fahrzeug so schnell zum Präsidium zu leiten, wollte der Herr später niemandem erläutern, genauso wie auch die Personalien des Lkw-Fahrers nicht zu ermitteln waren.
    Die Geschichte ging in den Medien auch etwas unter, weil die Presse am nächsten Tag vor allem über das neuartige Speichersystem berichtete, das die Dortmunder Energeto entwickelt hatte und im Rahmen der Energiewende allen zur Verfügung stellte. So jedenfalls verbreitete es der Blog eines Theo van Teldern schon kurz nach dem schrecklichen Unfall am Dortmunder Polizeipräsidium.

Traumhochzeit
    Gerda Höck
    Schon während sie aufwachte, begann sie, zu lächeln. Nach zwei Minuten strahlte sie vor Energie und Glück. Heute war es endlich soweit: Der Tag ihrer Hochzeit war gekommen. Schnell sprang sie aus dem Bett und ging auf den Balkon. Es war noch früh am Morgen, aber beim Blick in den Garten ließ der typisch durchsichtig-helle Morgendunst des Rheinlandes erkennen, dass dieser Frühlingstag wunderschön werden würde.
    Der Rasen hinter dem Haus war noch mit kleinsten, glitzernden Tautropfen bedeckt, die Blüten des weißen Flieders

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