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Nachhaltig tot (German Edition)

Nachhaltig tot (German Edition)

Titel: Nachhaltig tot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Brabänder , Karin Mayer
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Jan, der Tamara sofort anrief und mit ihr vereinbarte, sich im Foyer am Ausgang zu treffen.
    Wenig später berichtete Tamara, dass Frau Zampel ihre Aussage von gestern in vollem Umfang bestätigt hatte.
    „Womit es um den Herrn Rückert jetzt auch offiziell nicht mehr so ganz gut bestellt ist“, kommentierte sie ruhig, womit Jan eigentlich nicht gerechnet hatte nach seinem Solo in DiMateos Büro. „Ich frage mal den Kollegen Brummer, wie es denn um die Verhaftung des sauberen Doktors steht.“
    Während sie die Eingangshalle durch die Drehtür verließen, zückte Tamara auch schon ihr Handy.
    „So, so. Ausgeflogen“, hörte Jan Tamaras Bemerkungen zu den knappen Ausführungen ihres Kollegen. „Jan, sollen wir die Bundespolizei informieren? Rückert ist nicht wieder aufgetaucht und niemand weiß, wo er steckt.“
    „Ja natürlich. Der Kerl steht unter Mordverdacht“, antwortete Jan sofort, fast erleichtert, was ihn selbst verwunderte. Im Stillen vermutete er, dass sein Gelassenheit damit zusammenhing, dass er wegen der Geschichte bei DiMateo mit einem Donnerwetter seiner Kollegin gerechnet hatte. Er an seiner Stelle hätte die Angelegenheit jedenfalls nicht unter den Teppich gekehrt.
    „Ein Moloch, diese Konzerne“, suchte Jan nach einem abschließenden Wort und legte Tamara die Hand auf die Schulter, um sie zum Auto zu geleiten.
    „Jetzt klär mich doch mal bitte auf, was diese merkwürdige Nummer gerade eben sollte“, störte Tamara jedoch Jans neu gefundenen inneren Frieden. „Ich dachte, wir sind ein Team. Und dazu gehört, dass man den anderen in seine Vorgehensweise einweiht. Kooperation . Wenn dir das etwas sagt. Und nicht einfach mal eben seine Kollegin aus dem Zimmer schieben. Was hattest du denn so Dringendes mit diesem Hai zu besprechen?“
    Das war genau das Donnerwetter, das er eigentlich nicht haben wollte.
    „Tamara, beruhige dich. Ich habe dem sauberen Vorsitzenden nur kurz aufgezeigt, dass sein Dr. Rückert ziemlich auf verlorenem Posten steht. Alles Sachen, die du schon weißt. Und die Aussage von Frau Zampel war ja nun wirklich der Schlüssel zu Rückerts Überführung“, versuchte Jan die Lage zu beruhigen. „Komm, wir treffen uns im Präsidium treffen, damit wir dort alles Weitere besprechen können.“
    Mit diesen Worten ließ Jan seine Kollegin bei ihrem Auto stehen und ging weiter zu seinem Wagen. Kurz vor der Florianstraße drehte sich Jan noch mal zur Hauptverwaltung der Energeto um, sah aber keine Geschütze auf sich gerichtet oder dass sich die Truppen des Herrn DiMateo versammeln würden. Nur Tamara konnte er noch kopfschüttelnd mit ihrem Handy in der Hand erkennen. Wahrscheinlich schrieb sie gerade eine E-Mail an Brummer und beklagte sich über seinen Leichtsinn. Wobei ihm einfiel, dass auch er noch jemanden benachrichtigen wollte.
    Wäre Jan in größerer Sichtweite gewesen, dann hätte er vielleicht erkannt, dass Tamara keineswegs eine E-Mail in ihr Smartphone eintippte, sondern Gesprächsprotokolle durchblätterte. Mithilfe der kleinen Bauteile, die Kollege Brummer ihnen letzte Woche noch als den letzten Schrei der Überwacherszene vorgestellt hatte. Kleine Mikrofone gekoppelt mit hocheffektiven Sendern, die zusammen kaum größer waren als ein Knopf, bildeten das Herzstück dieses Systems. Mit einer Reichweite von mehr als fünfhundert Metern. Als Empfänger konnte man jedes internetfähige Gerät nutzen. Wenn man den entsprechenden Zugang eingerichtet hatte. Brummer hatte ihr vorgeschlagen, zwei von den Knöpfen einzupacken, nachdem Jan so überraschend das Büro verlassen hatte.
    Er wisse auch, dass so etwas illegal sei. Fragte sie dann aber sofort, ob sie denn ganz sicher sei, dass ihr Chef sich noch völlig normal benehme.
    Zehn Minuten später hatte sie zwei der Sender in der Tasche und ihr Samsung so eingestellt, dass es die gesendeten Sprachdaten dank eines eingebauten Rekorders gleich in ein Textdokument umwandelte.
    Und war erschrocken über das Gespräch zwischen Jan und diesem DiMateo, das der Knopf, den sie auf der Treppe in Jans Jackentasche hatte gleiten lassen, auf das Gerät übertragen hatte.
    Zumal der zweite Knopf, den sie in DiMateos Büro unter den Tisch hatte kleben können, munter weitersendete. DiMateo hatte gerade angewiesen, eine silbergraue Limousine so abzudrängen, dass es zwar nach einem Unfall aussehen würde, der Fahrer das Fahrzeug aber nicht lebend verlassen könne.
    Dieses Schwein, schoss es Tamara durch den Kopf. Sofortschaltete sie

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