Nachrichten aus Mittelerde
Goldes‹, in
Lórien
»könnte sehr wohl auf Galadriel selbst zurückgehen«, denn »die Ähnlichkeit kann nicht zufällig sein. Sie hatte sich bemüht, Lórien zu einer Zuflucht zu machen, zu einer Insel des Friedens und der Schönheit, zu einer Erinnerungsstätte an alte Tage; doch jetzt war sie erfüllt von Kummer und bösen Ahnungen und wusste, dass der goldene Traum schnell auf ein graues Erwachen zueilte. Es sei angemerkt, dass Baumbart
Lothlórien
als ›Traumblume‹ deutete«.
In »Über Galadriel und Celeborn« habe ich den Namen
Lórinand
durchgehend beibehalten, obwohl zur Zeit der Niederschrift des Textes damit der ursprüngliche und alte Name der Gegend gemeint und die Geschichte von der Einführung der Mallorns durch Galadriel noch nicht erdacht war.
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Dies ist eine spätere Verbesserung. Ursprünglich hieß es im Text, Lórinand sei von einheimischen Fürsten regiert worden.
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In einer einzelnen und undatierbaren Anmerkung heißt es, dass, obwohl der Name Sauron früher benutzt wurde als in der »Aufzählung der Jahre« angegeben, sein Name, der bedeutet, dass er mit dem mächtigen Statthalter Morgoths im
Silmarillion
identisch ist, bis etwa 1600 des Zweiten Zeitalters nicht eigentlich bekannt war, zu der Zeit also, in der der Eine Ring geschmiedet wurde. Die geheimnisvolle Macht der Feindseligkeit gegen Elben und Menschen wurde bald nach dem Jahr 500 bemerkt und bei den Númenórern zuerst von Aldarion gegen Ende des achten Jahrhunderts (etwa zu der Zeit, als er den Hafen von Vinyalonde baute, Seite 289). Doch diese Macht besaß keinen greifbaren Mittelpunkt.Sauron trachtete, die zwei Seiten seines Wesens voneinander getrennt zu halten:
Feind
und
Versucher
. Als er unter den Noldor erschien, nahm er eine trügerisch gefällige Gestalt (eine Art vorgetäuschter Vorwegnahme der späteren Istari) und einen wohlklingenden Namen an:
Artano
, ›Hochschmied‹, der jemanden bezeichnet, der dem Dienst der Vala Aule geweiht ist (in »Von den Ringen der Macht« im
Silmarillion
, Seite 482, ist der Name, den sich Sauron um diese Zeit gibt, Annatar, der Herr der Geschenke; doch dieser Name wird hier nicht erwähnt). In der Anmerkung heißt es weiter, dass Galadriel nicht getäuscht worden sei und gesagt habe, dass dieser
Aulendil
in Valinor nicht im Gefolge Aules gewesen sei; »doch dies ist nicht maßgebend, weil Aule vor der ›Erbauung Ardas‹ existierte und die Möglichkeit besteht, dass Sauron tatsächlich einer der Auleschen Maiar war und ›zu Anbeginn Ardas‹ von Melkor verdorben wurde.« Man vergleiche damit die Anfangssätze des Textes »Von den Ringen der Macht«: »Einst lebte Sauron der Maia … Zu Anbeginn Ardas lockte ihn Melkor in seinen Bund …« (Das Silmarillion, Seite 479)
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In einem Brief vom September 1954 schrieb mein Vater: »Zu Beginn des Zweiten Zeitalters war er [Sauron] noch schön anzusehen oder konnte noch eine schöne sichtbare Gestalt annehmen – und war noch nicht vollkommen böse, es sei denn, man wollte alle ›Reformer‹, die es mit ›Rekonstruktionen‹ und ›Reorganisation‹ eilig haben, völlig böse nennen, noch bevor Hochmut und die Begierde, ihren Willen auszuüben, sie verzehren. Was den besonderen Zweig der Hoch-Elben angeht, die Noldor oder Gelehrten, waren diese immer anfällig für ›Wissenschaft‹ und ›Technologie‹, wie wir es nennen würden. Es verlangte sie nach jenen Kenntnissen, über die Sauron von Natur aus verfügte, und jene aus Eregion schlugen die Warnungen Gil-galads und Elronds in den Wind. Der besondere ›Wissensdurst‹ der Elben in Eregion – eine ›Allegorie‹, wenn man will, für die Liebe zu Maschinen und technischen Erfindungen – wird auch durch ihre besondere Freundschaft mit den Zwergen von Moria versinnbildlicht.«
9
Galadriel kann erst viel später, nach dem Verlust des Herrscherringes, von den Kräften des Ringes Gebrauch gemacht haben; doch man muss einräumen, dass sich im Text an keiner Stelle ein Hinweis darauf findet (obgleich es von ihr, wie zitiert, heißt, sie habe Celebrimbor geraten, die Elbenringe niemals zu gebrauchen).
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Hier wurde der Text verbessert in: »der erste Weiße Rat«. In der »Aufzählung der Jahre« wird für die Gründung des Weißen Rates das Jahr 2463 des Dritten Zeitalters angegeben; doch es kann sein, dass im Namen des Rates aus dem Dritten Zeitalter bewusst der des lange vorher abgehaltenen Rates widerklingt, insbesondere da verschiedene wichtige Mitglieder des einen auch
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