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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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Anhang B zum
Herrn der Ringe:
»… vor der Erbauung von Barad-dûr gingen viele der Sindar nach Osten, und einige gründeten Reiche in den weit entfernten Wäldern, und ihr Volk bestand vor allem aus Wald-Elben. Thranduil, König im Norden des Großen Grünwalds, war einer von ihnen.«
    Ein wenig mehr über die Geschichte dieser Sindarin-Fürsten der Wald-Elben findet sich in den späten philologischen Schriften meines Vaters. So wird in einem Aufsatz gesagt, Thranduils Reich habe sich
     
    »in der Zeit vor der Ankunft der aus Moria vertriebenen Zwerge und der Ankunft des Drachen bis in die Wälder ausgedehnt, die den Einsamen Berg umgaben und sich entlang der Westufer des Langen Sees erhoben. Das elbische Volk dieses Reiches war aus dem Süden hergezogen, wo es Verwandter und Nachbar der Elben von Lórien war; doch es hatte im Großen Grünwald östlich des Anduin gewohnt. Im Zweiten Zeitalter hatte sich sein König Oropher [der Vater Thranduils und Großvater Legolas’] nach Norden hinter die Schwertelfelder zurückgezogen. Er tat dies, um von der Macht und der Anmaßung der Zwerge von Moria frei zu sein, das zur größten Wohnstätte der Zwerge geworden war, die in der Geschichte verzeichnet ist; er verübelte auch Celeborn und Galadriel ihre Einmischung in Lórien. Doch bis jetzt war zwischen dem Grünwald und den Bergen wenig zu fürchten, und es gab bis zum Krieg des Letzten Bundes einen festen Verkehr zwischen seinem Volk und dessen Verwandtschaft jenseits des Flusses.
    Trotz des Bestrebens der Wald-Elben, sich so wenig wie möglich in die Angelegenheiten der Noldor, Sindar oder irgendeines anderen Volkes einzumischen, seien es Zwerge, Menschen oder Orks, war Oropher klug genug, um vorherzusagen, dass der Friede nicht zurückkehren würde, ehe Sauron nicht besiegt war. Deshalb zog er nun eine große Armee seines jetzt zahlreichen Volkes zusammen, vereinigtesie mit der kleineren Armee Malgalads aus Lórien und führte die Wald-Elben in die Schlacht. Diese waren verwegen und tapfer, doch verglichen mit den Eldar des Westens war ihre Ausrüstung mit Harnischen und Waffen schlecht; überdies waren sie unabhängig und nicht geneigt, sich dem obersten Befehl Gil-galads zu unterstellen. Ihre Verluste waren folglich schmerzlicher, als sie es hätten zu sein brauchen, sogar in diesem schrecklichen Krieg. Malgalad und mehr als die Hälfte seines Gefolges kamen in der Schlacht von Dagorlad ums Leben, wo sie vom Hauptheer abgeschnitten und in die Totensümpfe getrieben wurden. Oropher wurde beim ersten Angriff auf Mordor getötet, als er an der Spitze seiner mannhaften Krieger vorstürmte, ehe Gil-galad das Signal zum Vorrücken gegeben hatte. Sein Sohn Thranduil überlebte, doch als der Krieg beendet und Sauron tot war (wie es schien), führte er kaum ein Drittel der Armee, die in den Krieg marschiert war, nach Hause zurück.«
     
    Malgalad aus Lórien erscheint sonst nirgends, und es heißt hier nicht, er sei der Vater Amroths gewesen. Andererseits wird von Amdír, dem Vater Amroths, zweimal gesagt (oben Seite 387 und 391), er sei in der Schlacht von Dagorlad gefallen; daher scheint es, als könne Malgalad einfach mit Amdír gleichgesetzt werden. Doch welcher Name den anderen ersetzte, kann ich nicht sagen. In diesem Aufsatz heißt es weiter:
     
    »Es folgte ein langer Frieden, in dem die Zahl der Wald-Elben wieder wuchs; doch sie waren unruhig und ängstlich und spürten die Veränderung der Welt, die das Dritte Zeitalter bringen würde. Auch die Menschen nahmen an Zahl und Macht zu. Das Herrschaftsgebiet der númenórischen Könige von Gondor reichte im Norden bis an die Grenzen Lóriens und den Grünwald heran. Die Freien Menschen des Nordens (von den Elben so genannt, weil sie nicht unter der Herrschaft der Dúnedain standen und zum größten Teil von Sauron und seinen Dienern nicht unterworfen worden waren) breiteten sich nach Süden aus: meistens östlich des Grünwaldes, obwohl einige sich an den Säumen des Waldes und in den Grasländern im Tal des Anduin niederließen. Verhängnisvoller waren Gerüchte aus dem fernen Osten: Die Wilden Menschen waren unruhig. Früher Knechte und Verehrer Saurons, waren sie jetzt von seiner Tyrannei befreit, doch nicht von der Finsternis und dem Bösen, das er in ihre Herzengepflanzt hatte. Unter ihnen wüteten grausame Kriege, bei denen einige von ihnen sich nach Westen zurückzogen, die Herzen voller Hass, und sie betrachteten alle, die im Westen wohnten, als Feinde, die

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