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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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Flusstales« (während andere, wie es heißt, den Anduin stromabwärts zu seinen Mündungen zogen und wiederum andere nach Eriador kamen: von diesen kamen die Grün-Elben aus Ossiriand zuletzt).
    In einer späten etymologischen Untersuchung der Namen Galadriel, Celeborn und Lórien werden die Wald-Elben aus Düsterwald und Lórien ausdrücklich zu Nachkommen der Teleri-Elben erklärt, die im Tal des Anduin geblieben waren:
     
    »Die Wald-Elben (Tawarwaith) waren ursprünglich Teleri und somit entfernt mit den Sindar verwandt, obwohl sie noch länger von ihnen getrennt waren als die Teleri aus Valinor. Sie stammten von jenen Teleri ab, die auf der Großen Reise vor dem Nebelgebirge zurückschreckten, im Tal des Anduin blieben und so niemals Beleriand oder das Meer erreichten. Sie waren also enger mit den Nandor (sonst Grün-Elben genannt) aus Ossiriand verwandt, die schließlich die Berge überquerten und am Ende nach Beleriand kamen.«
     
    Die Wald-Elben verbargen sich in Waldfestungen jenseits des Nebelgebirges und wurden ein kleines, verstreut lebendes Völkchen, das kaum von den Avari zu unterscheiden war,
     
    »doch sie erinnerten sich noch daran, dass sie ursprünglich Eldar waren, Mitglieder des Dritten Stammes, und sie hießen jene willkommen, die nicht übers Meer segelten, sondern ostwärts zogen [d.h. zu Beginn des Zweiten Zeitalters]. Unter deren Führung wurden sie wieder ein geordnetes Volk, dessen Klugheit wuchs. Thranduil, der Vater von Legolas, der zu den Neun Wanderern gehörte, war ein Sindar, und deren Sprache wurde in seinem Hause gesprochen, wenn auch nicht von allen seinen Angehörigen. In Lórien, wo viele aus dem Volk ursprünglich Sindar oder Noldor waren, Überlebende aus Eregion [vgl. Seite 391f.], war Sindarin die Sprache aller Leute geworden. In welcher Weise sich ihr Sindarin von dem in Beleriand unterschied– vgl. »Die Gefährten«, 2, Kapitel 6, wo Frodo berichtet, dass die Sprache des Waldvolkes, die sie untereinander benutzten, der des Westens unähnlich war –, ist nicht mit Sicherheit bekannt. Sie unterschieden sich vermutlich lediglich in dem, was man heute allgemein ›Akzent‹ nennen würde: Unterschiede in der Aussprache der Vokale und im Tonfall, ausreichend, um jemanden wie Frodo irrezuführen, der mit dem reineren Sindarin nicht gut vertraut war. Es dürfte mit Sicherheit auch ortsgebundene Wörter und andere Merkmale gegeben haben, für die letzten Endes der Einfluss der früheren Wald-Sprache verantwortlich war. Lórien war lange Zeit weitgehend von der übrigen Welt getrennt gewesen. Mit Sicherheit können einige aus der Vergangenheit überkommene Namen wie Amroth oder Nimrodel nicht vollständig aus dem Sindarin erklärt werden, wenn sie auch formal mit ihm übereinstimmen.
Caras
scheint ein altes Wort für eine mit einem Graben umgebene Festung zu sein, das sich im Sindarin nicht findet.
Lórien
ist vermutlich eine Umbildung eines älteren, nun ausgestorbenen Namens [obgleich der ursprüngliche Wald-Elben oder Nandorin-Name mit
Lórinand
angegeben wurde; vgl. Seite 405f., Anmerkung 5].«
     
    Man vergleiche mit diesen Bemerkungen zu den Namen der Wald-Elben den Abschnitt »Von den Elben«, Fußnote in Anhang F, I zum
Herrn der Ringe.
    Eine weitere allgemeine Aussage über das Wald-Elbisch findet sich in einer linguistisch-historischen Untersuchung aus der gleichen späten Schaffensperiode wie oben:
     
    »Obwohl die Mundarten der Wald-Elben, als diese ihre Sippe wiedertrafen, von der sie lange getrennt gewesen waren, sich so weit vom Sindarin entfremdet hatten, dass sie kaum als Sindarin erkennbar waren, war wenig Mühe vonnöten, ihre Herkunft als Eldar-Sprachen zu offenbaren. Obwohl der Vergleich der Wald-Elben-Mundarten die Gelehrten überaus interessierte, besonders jene noldorischer Herkunft, weiß man heute wenig über das Wald-Elbische. Die Wald-Elben hatten keine Formen des Schreibens erfunden und diejenigen, die diese Fähigkeit von den Sindar erlernten, schrieben in Sindarin, so gut sie konnten. Gegen Ende des Dritten Zeitalters wurden die waldelbischen Sprachen vermutlich in den beiden Regionen nicht mehr gesprochen, die zur Zeit des Krieges um den Ring von Bedeutungwaren: Lórien und das Reich Thranduils im nördlichen Düsterwald. Alles, was von ihnen in den Aufzeichnungen überlebte, waren wenige Wörter und verschiedene Personen- und Ortsnamen.«

B: Die Sindarin-Fürsten der Wald-Elben
    In der Einleitung zur »Aufzählung der Jahre« heißt es in

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