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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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man töten und ausplündern musste. Doch in Thranduils Herz nistete noch ein tieferer Schatten. Er hatte die Greuel von Mordor gesehen und konnte sie nicht vergessen. Wann immer er nach Süden blickte, ließ die Erinnerung das Licht der Sonne trüb werden; und obwohl er wusste, dass Mordor jetzt öde und verwüstet war und unter der Wachsamkeit der Könige der Menschen lag, sagte ihm die Furcht in seinem Herzen, dass es nicht auf ewig besiegt war: Es würde sich erneut erheben.«
     
    In einer anderen Passage, um die gleiche Zeit verfasst wie die vorige, heißt es, als tausend Jahre des Dritten Zeitalters vergangen waren und der Schatten auf den Großen Grünwald fiel,
     
    »zogen sich die Wald-Elben unter Thranduil vor dem Schatten zurück, der sich nach Norden ausbreitete, bis Thranduil sein Reich schließlich im Nordosten des Waldes errichtete, wo man eine unterirdische Festung und große Hallen grub. Oropher war sindarischer Herkunft, und ohne Zweifel folgte sein Sohn Thranduil dem Beispiel König Thingols, das lange zurücklag; dennoch waren seine unterirdischen Hallen mit denen Menegroths nicht zu vergleichen. Thranduil verfügte weder über die Kunstfertigkeit, die Mittel noch über den Beistand der Zwerge; und verglichen mit den Elben aus Doriath war sein Waldvolk unwissend und ungehobelt. Oropher war mit nur einer Handvoll Sindar zum Waldvolk gestoßen, und diese waren bald in den Wald-Elben aufgegangen, hatten deren Sprache übernommen und sich Namen, waldelbisch in Form und Ausdruck, zugelegt. Sie taten dies aus freien Stücken, denn sie (und andere ähnliche Abenteurer, die aus den Sagen verschwunden sind oder deren Namen nur kurz erwähnt werden) kamen aus Doriath nach seinem Untergang und verspürten weder das Verlangen, Mittelerde zu verlassen noch mit den anderen Sindar aus Beleriand zu verschmelzen, die beherrscht wurden von den Noldor-Emigranten, für die die Leute aus Doriath keine große Liebe empfanden. Sie wollten wirklich Waldleute werden und zum einfachen Leben zurückkehren, das den Elben, wie sie sagten, angeboren war, bevor die Verlockung der Valar es gestört hatte.«
    An keiner Stelle (glaube ich) wird deutlich gemacht, wie die hier beschriebene Übernahme der Wald-Elben-Sprache durch die Sindarin-Herrscher der Wald-Elben des Düsterwaldes sich mit der auf Seite 411f. zitierten Behauptung vereinbaren lässt, dass gegen Ende des Dritten Zeitalters Wald-Elbisch in Thranduils Reich nicht mehr gesprochen wurde.
    Siehe ferner Anmerkung 14 zu »Das Verhängnis auf den Schwertelfelern«, Seite 444f.

C: Die Grenzen von Lórien
    In Anhang A, I, 4 zum
Herrn der Ringe
heißt es, auf dem Gipfel seiner Macht in den Tagen von König Hyarmendacil I. (Drittes Zeitalter 1015–1149) habe sich das Königreich von Gondor »nach Norden bis [zum] Celebrant und bis an die südlichen Säume des Düsterwaldes« erstreckt. Dies hat mein Vater mehrere Male als Irrtum bezeichnet: Korrekt sollte es heißen »bis zur Ebene des Celebrant«. Mit Bezug auf seine späten Schriften über die Wechselbeziehungen der Sprachen in Mittelerde führte mein Vater aus:
     
    »Der Fluss Celebrant (Silberlauf) verlief innerhalb der Grenzen des Reiches von Lórien, und die tatsächliche Grenze des Königreiches Gondor im Norden (westlich des Anduin) war der Fluss Limklar. Die gesamten Grasländer zwischen Silberlauf und Limklar, in welche die Wälder Lóriens früher bis weit in den Süden hineinreichten, waren in Lórien als Parth Celebrant bekannt (d.h. die Ebene oder das umschlossene Grasland des Silberlauf) und wurden als Teil des Reiches betrachtet, obwohl es außerhalb der Waldsäume nicht von Elben bewohnt wurde. In späteren Tagen baute Gondor eine Brücke über den oberen Limklar und nahm den schmalen Landstreifen zwischen dem unteren Limklar und dem Anduin des Öfteren als Teil seiner östlichen Verteidigungslinie in Besitz, weil die großen Schleifen des Anduin (wo er schnell durch Lórien floss und in flaches Land gelangte, bevor er wieder in die Schlucht der Emyn Muil hinabstürzte) viele flache Stellen und ausgedehnte Sandbänke aufwiesen, über die ein entschlossener und gut ausgerüsteter Feind durch Flöße oder Brückenkähne den Übergang bewerkstelligen konnte, besonders an den beiden westlichen Schleifen, bekannt als die Nördliche und dieSüdliche Biegung. Für dieses Land verwendete man in Gondor den Namen Parth Celebrant und benützt ihn seither, um die alte Nordgrenze zu bestimmen. In der Zeit des Krieges

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