Nachrichten aus Mittelerde
Thráin und Thorin Eichenschild in den Ered Luin, doch im Jahr 2841 brach Thráin von dort auf, um zum Einsamen Berg zurückzukehren. Als er die Länder östlich des Anduin durchwanderte, wurde er gefangen genommen und in Dol Guldur eingekerkert, wo ihm der Ring fortgenommen wurde. Im Jahr 2850 begab Gandalf sich nach Dol Guldur und entdeckte, dass Sauron in der Tat Herr dieses Landes war; und dort fand er Thráin, bevor dieser starb.
Es gibt mehr als eine Version von »Die Fahrt zum Erebor«, wie im Anhang, der auf den Text folgt, erläutert wird; dort finden sich auch wesentliche Auszüge aus einer früheren Version.
Ich habe keinen Text gefunden, der den Anfangsworten der vorliegenden Erzählung vorangeht (»An diesem Tag wollte er nicht mehr sagen«). Das »Er« des ersten Satzes ist Gandalf, »Wir« sind Frodo, Peregrin, Meriadoc und Gimli, und »Ich« ist Frodo, der Aufzeichner der Unterhaltung; die Szene ist in Minas Tirith nach der Krönung von König Elessar (siehe Seite 517).
An diesem Tag wollte er nicht mehr sagen. Doch später brachten wir die Dinge wieder zur Sprache, und er erzählte uns die ganze merkwürdige Geschichte; wie er dazu kam, die Reise zum Erebor zu planen, weil er an Bilbo dachte, und wie er den stolzen Thorin Eichenschild überredete, Bilbo in sein Gefolge aufzunehmen. Ich kann mich an die ganze Geschichte jetzt nicht mehr erinnern, doch wir kamen zu der Ansicht, dass Gandalf anfangs nur an die Verteidigung des Westens gegen den Schatten dachte.
»Zu jener Zeit war ich sehr beunruhigt«, sagte er, »denn Saruman war allen meinen Plänen im Wege. Ich wusste, dass Sauron sich aufs Neue erhoben hatte und sich bald im wahren Licht zeigen würde, und ich wusste, dass er sich auf einen großen Krieg vorbereitete. Wie würde er ihn beginnen? Würde er zuerst versuchen, Mordor zurückzuerobern, oder würde er zuerst die wichtigsten Festungen seiner Feinde angreifen? Damals dachte ich, und heute bin ich sicher, dass es sein ursprünglicher Plan war, Lórien und Bruchtal anzugreifen, sobald er dazu stark genug war. Für ihn wäre dies ein viel besserer Plan gewesen und für uns ein schlimmerer.
Ihr könntet denken, dass Bruchtal außerhalb seiner Reichweite war, doch ich denke nicht so. Der Stand der Dinge im Norden war ein sehr schlechter. Das Königreich unter dem Berg und die starken Menschen von Thal gab es nicht mehr. Um einer Streitmacht zu widerstehen, die Sauron aussandte, um die nördlichen Pässe in den Bergen und die alten Lande von Angmar zurückzugewinnen, gab es nur die Zwerge von den Eisenbergen, und hinter ihnen lagen eine Wüstenei und ein Drache. Den Drachen konnte Sauron mit furchtbarer Wirkung einsetzen. Oft sagte ich zu mir selbst: ›Ich muss irgendwelche Mittel finden, um mit Smaug fertig zu werden. Doch ein unmittelbarer Schlag gegen Dol Guldur ist noch viel notwendiger. Wir müssen Saurons Pläne stören. Ich muss den Rat dazu bringen, dies einzusehen.‹Dies waren meine trüben Gedanken, als ich die Straße entlangtrottete. Ich war müde, und ich ging für eine kurze Zeit ins Auenland, nachdem ich mehr als zwanzig Jahre nicht mehr dort gewesen war. Ich dachte, wenn ich meine Sorgen für eine Weile aus meinen Gedanken verbannen könnte, dann würde sich ein Weg finden, mit ihnen fertig zu werden. So verfuhr ich wirklich, obgleich es mir nicht vergönnt war, meine Sorgen auf die Seite zu schieben.
Denn gerade als ich mich Bree näherte, wurde ich von Thorin Eichenschild 1 eingeholt, der damals im Exil jenseits der nordwestlichen Grenzen des Auenlandes lebte. Zu meiner Überraschung sprach er mich an; und in diesem Augenblick begann das Blatt sich zu wenden.
Auch er war beunruhigt und so besorgt, dass er mich sogar um meinen Rat bat. So ging ich mit ihm zu seinen Hallen in den Blauen Bergen, und ich hörte seiner langen Geschichte zu. Rasch verstand ich, dass sein Herz brannte, wenn er über seine Kränkungen nachsann und über den Verlust des Schatzes seiner Vorväter, zudem noch unter der Bürde der Pflicht, an Smaug Rache zu nehmen, die er übernommen hatte. Zwerge nehmen solche Pflichten sehr ernst.
Ich versprach, ihm zu helfen, wenn ich könnte. Ich war ebenso begierig wie er, das Ende Smaugs zu erleben, aber Thorin war gänzlich von Schlachtplänen erfüllt, als sei er wirklich König Thorin II., und darin konnte ich keine Hoffnung erblicken. Also verließ ich ihn, ging fort ins Auenland und schnappte Fetzen von Nachrichten auf. Es war ein merkwürdiges
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