Nachrichten aus Mittelerde

Heimlichkeit. 3* Smaug liegt nicht auf seinem kostbaren Bett ohne Träume, Thorin Eichenschild. Er träumt von Zwergen! Du kannst davon ausgehen, dass er seine Halle Tag für Tag, Nacht für Nacht durchsucht, bis er sicher ist, dass nicht der geringste Hauch eines Zwerges in der Nähe ist, bevor er sich schlafen legt: Es ein Halbschlaf, in dem er wachsam bleibt für das Geräusch von – Zwergenfüßen.‹
    ›Es klingt so, als wäre deine Heimlichkeit ebenso schwierig und hoffnungslos wie ein offener Angriff‹, sagte Balin. ›Undurchführbar schwierig!‹
    ›Ja, es ist schwierig‹, gab ich zur Antwort. ›Doch nicht undurchführbar schwierig, sonst würde ich hier meine Zeit nicht verschwenden. Ich würde sagen: widersinnig schwierig. Also schlage ich eine widersinnige Lösung für die Schwierigkeit vor: Nimm einen Hobbit mit! Smaug hat vermutlich niemals von Hobbits gehört, und er hat sie mit Sicherheit niemals gewittert.‹
    ›Was?‹, schrie Glóin. ›Einen von diesen Einfaltspinseln von drunten aus dem Auenland? Von welchem Nutzen, ob über oder unter der Erde, könnte er möglicherweise sein? Lass ihn riechen, wie er will, er würde es niemals wagen, dem wehrlosesten kleinen Drachen, der gerade ausschlüpft, so nahe zu kommen, dass dieser ihn riechen kann!‹
    ›Nun, nun!‹, sagte ich, ›das ist ganz ungerecht. Du weißt nicht viel über das Auenlandvolk, Glóin. Ich vermute, du hältst sie für einfältig, weil sie großzügig sind und nicht herumzanken; und du hältst sie für furchtsam, weil du ihnen niemals Waffen verkauft hast. Du irrst dich. Wie auch immer, es gibt einen, den ich als Gefährten für dich im Auge habe, Thorin. Er ist geschickt und gewandt und dabei gescheit und alles andere als unbesonnen. Und ich denke, dass er Mut hat. Viel Mut, schätze ich, entsprechend der Art seines Volkes. Sie sind, könntest du sagen, ›tapfer in der Not‹. Du musst diese Hobbits in eine Klemme bringen, bevor du herausfinden kannst, was in ihnen steckt.‹
    ›Diesen Versuch kann man nicht machen‹, antwortete Thorin. ›Soweit ich beobachtet habe, tun sie alles, was sie können, um eine solche Lage zu vermeiden.‹
    ›Durchaus richtig‹, sagte ich. ›Sie sind ein sehr kluges Volk. Doch dieser Hobbit ist ziemlich ungewöhnlich. Ich glaube, dass er überredet werden könnte, sich in eine Klemme zu begeben. Ich bin davon überzeugt, dass es ihn in seinem Herzen wirklich danach verlangt, ein, wie er es auffassen würde, Abenteuer zu erleben.‹
    ›Nicht auf meine Kosten!‹, sagte Thorin, indem er aufstand und zornig auf und ab schritt. ›Dies ist kein Rat, es ist Torheit! Ich kann nicht sehen, was irgendein Hobbit, ob gut oder böse, tun könnte, was mich für die Unterhaltskosten eines Tages entschädigen würde, selbst wenn er überredet werden könnte, aufzubrechen.‹
    ›Du kannst es nicht sehen! Es ist wahrscheinlicher, dass du es nicht hörst‹, erwiderte ich. ›Hobbits bewegen sich ohne Mühe geräuschloser, als jeder Zwerg auf der Welt es fertigbringen könnte, selbst wenn sein Leben davon abhinge. Sie sind, vermute ich, die weichfüßigste aller sterblichen Arten. Auf jeden Fall scheint dir das noch nichtaufgefallen zu sein, Thorin Eichenschild, als du durch das Auenland trampeltest und einen Lärm machtest (möchte ich sagen), den die Einwohner meilenweit hören konnten. Als ich sagte, du würdest Heimlichkeiten brauchen, meinte ich: berufsmäßige Heimlichkeit.‹
    ›Berufsmäßige Heimlichkeit?‹, rief Balin, der meine Worte ein wenig anders auffasste, als ich sie gemeint hatte. ›Meinst du einen ausgebildeten Schatzsucher? Kann man sie noch finden?‹
    Ich zögerte. Dies war eine unerwartete Wendung, und ich war nicht sicher, wie ich sie aufnehmen sollte.
    ›Ich denke schon‹, sagte ich schließlich. ›Für eine Belohnung werden sie dort hingehen, wohin ihr euch nicht wagt oder zumindest nicht gehen könnt, und holen, was ihr begehrt.‹
    Thorins Augen glitzerten, als die Erinnerung an die verlorenen Schätze sich in ihm regte. ›Du meinst einen bezahlten Dieb‹, sagte er spöttisch. ›Das könnte man erwägen, wenn die Belohnung nicht zu hoch wäre. Aber was hat dies alles mit einem von diesen Dörflern zu tun? Sie trinken aus Tongefäßen, und sie können einen Edelstein nicht von einer Glasperle unterscheiden.‹
    ›Ich wünschte, du würdest nicht immer so selbstsicher über Dinge sprechen, von denen du nichts verstehst‹, sagte ich scharf. ›Diese Dörfler haben gut