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NachSchlag

NachSchlag

Titel: NachSchlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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Lutschen und dergleichen.« Lässig setzte er sich in einen Korbstuhl.
    Lea knurrte ein wenig in sich hinein, was ihm außerordentlich gefiel, um dann seine Anweisung so einfühlsam auszuführen, dass er höchst angenehm überrascht war.
    Höchste Zeit. Armand benötigte dringend ein wenig Entspannung. Es dauerte nicht lange, bis er sich gewaltig in ihren Mund entlud und abgehackt hervorstieß: »Alles – schlucken!«
    Dies tat sie ebenfalls und lächelte danach wie eine Katze am Sahnetopf. Ah, wie herrlich, sein heißes schäumendes Sperma in sich aufnehmen zu dürfen … wie in den alten Zeiten …
    Der LKA-Beamte bemühte sich, rasch wieder aus seinem eigenen Rauschzustand herauszugelangen, denn noch … noch immer fehlte eine Kleinigkeit.
    Die vielleicht das Größte war. Das Wichtigste.
    Denn: Sie hatte zwar gestanden, was schwer für sie gewesen war, hatte ein umfassendes und klares emotionales Geständnis abgelegt, und er hatte, das spürte er, genau richtig darauf reagiert, indem er sie weiterhin annahm, sie nicht verstieß, und ihr Anerkennung zeigte mit Taten, nicht mit Worten.
    Und doch stand die DIE LETZTE PROBE noch aus.
    Er griff nach ihr, mit beiden Händen.
    Da erzitterte sie, als wüsste sie genau, was ihr bevorstand, obwohl sie das doch allenfalls erahnen konnte.
    Seine brombeerdunklen Augen tauchten tief in die ihren, während er ihr abermals, weich, eine ähnliche Frage stellte wie vor Äonen: »Was genau hast du empfunden, als du dich rächtest?«
    Nein.
    Das nicht, das würde sie NIEMALS sagen! Nein, nein, das nicht, wimmerte es in ihr, und sie schüttelte heftig den Kopf, mobilisierte alle Widerstandsenergien, die noch in ihr waren.
    Ein letztes Mal.
    Und Armand packte sie härter.
    Zog sie hoch und in den Nebenraum, der, wie er wusste, ein Bett sowie einen wunderbaren Deckenhaken enthielt.
    Hier legte er sie in Ketten, so dass ihre Arme hoch über den Kopf gestreckt wurden, und trat dicht an sie heran.
    Womit würde er sie jetzt quälen, auf welche Weise die Folterung fortführen? Dass er es tun würde, daran zweifelte Lea nicht, und doch kam zu allen anderen Ängsten noch die dumpfe, über die Maßen grässliche Furcht, jede weitere Tortur würde sie fortschleudern von allem, was sie geliebt hatte, für immer.
    Er hielt keine Gerte oder Peitsche in der Hand, doch das hatte nichts zu sagen.
    Wehmütig entsann Lea sich längst verflossener Tage.
    Damals hatte er ruhig zu ihr gesagt: »Oh, ich könnte dich ohne Einsatz irgendwelcher Hilfsmittel, nur mit meinen bloßen Händen dazu bringen, den Boden zu küssen. – Und ohne Brutalität, wohlgemerkt.«
    Sie hatte trocken geschluckt und ihm geglaubt … trotzdem weiter stolz das Kinn gereckt, was ihn sehr scharf gemacht hatte, wie ihr sehr wohl bewusst gewesen war …
    Ihre ängstlich-lustvolle Spannung stieg nun bis ins fast nicht mehr Aushaltbare.
    Sie hielt den Atem an.
    Armand tat – nichts.
    Statt dessen drang er nur mit seinem dunklen forschenden Blick so tief in ihre türkisgrünen Augen ein wie nie zuvor; Lea fühlte sich nackter als nackt und ihre Seele öffnete sich.
    So wie ihre Haut aufgesprungen war unter den Schlagwerkzeugen, die er so kundig verwendet hatte, um auf ihrem Körper zu spielen wie auf einem Instrument.
    »Was«, begann er noch einmal samtweich, »fühltest du, als du deine dunkle Seite auslebtest, als DU Herrin deiner Mutter wurdest, rächende Sadistin warst, harte Täterin statt des sanften großäugigen Opfers?«
    Lea hätte sich unter seinen Worten gekrümmt, wenn es ihr möglich gewesen wäre, aber gestrafft wie eine Bogensehne hing sie von der Decke, kaum eine Bewegung erlaubte ihr diese Fesselung.
    Doch auf einmal wusste sie: Das war nur noch ein Reflex.
    Sie konnte diese Worte …
ertragen, in sich aufnehmen … sie wurden ein Teil von ihr
. Es wurde leicht zu gestehen. Unendlich leicht.
    Ihre Lippen taten sich auf und sie flüsterte: »Freude. Wahnwitzige, überschäumende Freude und wilder Triumph. DAS waren meine Gefühle.«
    Da küsste Armand sie abermals, sein Mund presste sich auf ihre wundgebissenen, aufgerissenen Lippen.
    Wie wohl das tat …
    Und doch wurden ihre Augen riesengroß, als er ihren Mund wieder freigab und sie hervorstieß: »Armand … es ist … ich bin – diese dunkle GIFTIGE Seite, sie … sie ist noch immer in mir. Ich denke, ich trage das Muttergift in mir, ich … ich wäre sogar fähig zu töten …«
    »Ich weiß«, nickte er.
    Leicht legten sich seine Hände auf ihre

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