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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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weit ge­öff­net. Er schrie! Gleich­zei­tig schi­en er durch die er­neut ver­rutsch­te An­ti­tron­kap­pe im­mun zu wer­den und die Sach­la­ge au­gen­blick­lich zu er­fas­sen.
    Er lach­te! Aber die­ses La­chen muß­te von tiefs­ter Ver­zweif­lung aus­ge­löst sein.
    Tho­mas­son war ein erst­klas­sig ge­schul­ter Tech­ni­ker und Sol­dat ge­we­sen. Er wuß­te, daß sei­ne nächs­te Be­we­gung die An­ti-Hau­be er­neut ver­rut­schen las­sen konn­te. We­gen des dar­über­lie­gen­den Druck­hel­mes des Raum­an­zu­ges konn­te er ih­ren Sitz auch nicht kor­ri­gie­ren.
    Er sah kei­nen an­de­ren Aus­weg mehr, als blitz­schnell sei­ne Dienst­waf­fe aus dem of­fe­nen Be­reit­schafts­half­ter des Kom­bi­na­ti­ons­gür­tels zu rei­ßen und die Mün­dung des La­sers ge­gen sei­ne Brust zu drücken.
    Un­ter der Wir­kung des Ther­mo­strah­les brach er so­fort zu­sam­men. Die Zünd­knöp­fe der bei­den Bom­ben hat­te er nicht mehr ein­ge­drückt.
    Der Spätauf­zeich­ner­film lief aus. In mei­nem Ar­beits­zim­mer wur­de es wie­der hell.
    Wir sa­hen uns be­drückt an, bis Re­ling sto­ckend sag­te:
    »Ich möch­te nicht den ab­ge­dro­sche­nen Be­griff von Tap­fer­keit und Hel­den­mut ge­brau­chen, mei­ne Her­ren. Ich weiß nicht, wie ich den Op­fer­tod die­ses Man­nes be­zeich­nen soll; ich weiß es nicht! Und Sie, MA-23, spre­chen Sie bit­te nicht aus, was Ih­nen auf der Zun­ge liegt. Ich weiß auch, daß Tho­mas­son groß­ar­tig und ein fei­ner Kerl war, aber das reicht nicht. Es war mehr!«
    »Er wuß­te, worum es ging«, er­klär­te Dr. Ku­lot lei­se.
    Re­ling nick­te zu­stim­mend. Mehr war da­zu nicht zu sa­gen. Tho­mas­son hat­te die Mensch­heit ge­ret­tet, das war es!
     
    Die Aus­wer­tungs­be­spre­chung war wie ein Alp­traum. Je­ne Fest­stel­lung, die ich in Ge­gen­wart zu vie­ler Per­so­nen nicht zur Spra­che ge­bracht hat­te, wur­de bis zur ex­trems­ten Wahr­schein­lich­keits­form dis­ku­tiert und elek­tro­nisch durch­ge­rech­net. Das Er­geb­nis ent­sprach mei­nen Er­war­tun­gen!
    Ein Zu­fall; ein win­zi­ger, un­vor­her­seh­ba­rer Zwi­schen­fall hat­te die groß­ar­ti­ge Pla­nung der Ver­ein­ten Mensch­heit zu­nich­te ge macht. Wir wa­ren un­ter Um­stän­den ge­fähr­de­ter als zu­vor.
    Re­lings ab­schlie­ßen­de Er­klä­rung war ei­gent­lich über­flüs­sig. In mei­nem Prun­kraum gab es nie­mand mehr, der nur ei­ne Se­kun­de ge­zwei­felt hät­te.
    »Mei­ne Da­men und Her­ren, das phan­tas­ti­sche Spiel ist ge­lun­gen und den­noch miß­lun­gen«, stell­te der Al­te fest. Er gab sich be­tont ge­las­sen.
    »Die Fra­ge ist, in­wie­weit die Hyp­nos durch die plötz­li­che Füg­sam­keit des Sol­da­ten Bal­dun Tho­mas­son er­kannt ha­ben, wor­auf sei­ne und auch un­se­re To­ta­lim­mu­ni­tät ge­gen die hyp­no­sug­ge­s­ti­ve Be­ein­flus­sung ba­siert. Ha­ben sie die Wir­kungs­wei­se der An­ti­tron-Schutz­kap­pen fol­ge­rich­tig zur Kennt­nis ge­nom­men oder nicht? Dr. Bur­ner, wie lau­tet die Dia­gno­se der Psy­cho­lo­gen für nicht­mensch­li­che In­tel­li­genz­we­sen?«
    An­ne Bur­ner drück­te ih­re Zi­ga­ret­te aus. Ihr her­bes Ge­sicht war un­be­wegt.
    »Die Hyp­nos ha­ben die Sach­la­ge kor­rekt er­faßt, Sir!« be­haup­te­te sie. »Wir wis­sen durch den Er­fah­rungs­be­richt ei­nes pa­ra­psy­chisch ge­schul­ten GWA-Of­fi­ziers, daß die Or­ghs aus der Ver­hal­tens­wei­se ei­nes Sug­ge­s­ti­vop­fers in je­dem Fal­le die rich­ti­gen Schlüs­se zie­hen. Sie sind na­tur­be­gab­te Ge­schöp­fe, die nur des­halb über­le­ben und in­tel­li­gent wer­den konn­ten, weil sie als ein­zi­ge Exis­tenz­form ih­rer Hei­mat­welt hyp­no­ti­sche und sug­ge­s­ti­ve Para­fä­hig­kei­ten ent­wi­ckel­ten. Sie ha­ben ei­ne hun­dert­tau­send­jäh ri­ge Er­fah­rung in der Aus­wer­tung selbst ge­rings­ter Vor­komm­nis se. Sie ha­ben uns durch­schaut!«
    Pro­fes­sor Dr. Ema­nu­el Scheu­ning, un­ser phy­si­ka­li­sches Ge­nie, warf ner­vös ein:
    »An­ne, Sie über­se­hen, daß wir ei­ni­ge hun­dert Ein­satz­grup­pen auf­ge­bo­ten ha­ben. Durch die ver­schie­den­ar­ti­gen Mas­ken wa­ren vie­le

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