Nachschubbasis Godapol
die Handhabung der unbedingt notwendigen Grund- oder Anlauf Schaltungen einigermaßen geläufig war.
Wie also sollte ich dem Rat des Roboters folgen und die Flotte vorsichtshalber starten lassen? Wir waren schon glücklich gewe sen, daß wir bei der Ankunft der Hypnos wenigstens zwei Porcu pa- Titanen, nämlich die BAPURA und ihr Schwesterschiff TORN TO, in den freien Raum gebracht hatten. Fragen Sie aber nicht, wieviel Angstschweiß wir dabei vergossen hatten!
»Befehl unverständlich und der Situation entsprechend falsch«, meldete sich NEWTON mit seiner modulationslosen Stimme. »Ich gehorche jedoch. MUTOOC sieht auf jeden Fall die Errichtung des äußeren Abwehrriegels vor. Transmitterüberfälle waren immer die Vorbereitung für den Einflug fremder Flotten. Ich versuche den Ursprungsort der Transmitterabstrahlung durch Einpeilung der Aufriß-Flutwellen zu lokalisieren. Sind Sie einverstanden, General Konnat?«
»Einverstanden!« bejahte ich erleichtert. »Zusatzfrage: Ist dei ne planetarische Abwehr angelaufen?«
»In höchster Potenz«, antwortete NEWTON. »Ziehen Sie Ihre Truppen aus den energetischen Todeszonen der Hafenabwehr zurück. Gefahr! Ende, General Konnat.«
Die einige Quadratkilometer bedeckende Riesenanlage des positronischen Zentralroboters schaltete ab.
Ich fluchte unbeherrscht. Die hautenge Uniformkombination des GWA-Raumkorps konnte ich in meiner Nervosität kaum anlegen.
Hannibal meldete sich auf telepathischer Ebene. Natürlich, wie hätte es anders sein können!
»Ruhe, Großer«, klang seine »Stimme« in meinem Extrahirn auf. »Ich wurde durch deine Hektik geweckt. Außerdem habe ich die Roboterdurchsage verstanden. Du hast sie zu intensiv aufgenommen! Sonst hat sie niemand gehört.«
»Was?« zweifelte ich.
»Ich wette, niemand! NEWTON hat lediglich die Kommunikationsanlage deiner prachtvollen Ruhegemächer eingeschaltet. So ganz nebenbei, Großer – im Fuchsbau von Topthar herrscht seit zehn Minuten ›Zustand‹, wie unsere Soldaten so treffend sagen. Jedermann spürt das Beben. Ist dir schon bewußt geworden, daß der Mars zu zerplatzen droht?«
»Mach mich nicht wahnsinnig!« gab ich telepathisch zurück.
»Nicht meine Absicht. Tatsache ist, daß die von uns installierten und daher verständlichen Meßgeräte überall Vulkanausbrüche und schwere tektonische Beben registrieren. Energetische Gewalten, die wir Urmenschen von Terra wohl nie begreifen oder gar beherrschen werden, greifen diese Welt an. Sie wird gewissermaßen durchgeschüttelt. Jetzt wird es aber allmählich besser. Ist das vielleicht iden tisch mit der sogenannten ›Aufrißflut‹? Wäre denkbar, oder?«
Ich antwortete nicht mehr, da in diesem Moment die Panzertüren meiner Privaträume geöffnet wurden. Nein – sie wurden aufgerissen!
Zuerst erschienen einige Abwehrspezialisten der GWA-Garde. Hinter ihnen folgten der nur mit einer Schlafanzughose bekleide te Hüne Boris Petronko. Ihm dicht auf den Fersen drang General Reling in meine »Gemächer« ein.
Ich mußte gegen meinen Willen laut auflachen. Die Szene entbehrte nicht einer gewissen Komik. Die marsianischen Energiestrahler in den Händen der diensthabenden Soldaten waren eine selbstverständliche Folgeerscheinung der ungewissen Sachlage.
Das dicke Kabelende, das der halbnackte Boris ergriffen hatte, konnte ich auch noch akzeptieren; nicht aber Relings sextötendes Nachthemd, über dem er in Hüfthöhe seinen Waffengürtel trug.
Die schwere Thermo-Rak-Pistole schlug bei jedem Schritt gegen die rechte
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