Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
zu­sa­gen.«
    »Du wirst es tun«, be­haup­te­te ich. »So, wie du es im­mer ge­tan hast.«
    Wir wur­den von drei ak­ti­ven GWA-Agen­ten ab­ge­holt. Von ih­nen er­hiel­ten wir ei­ne über­ra­schen­de In­for­ma­ti­on, mit der wir zu die­sem Zeit­punkt nicht mehr ge­rech­net hat­ten.
    »Ver­zei­hen Sie, Sir, aber die in­ner­be­trieb­li­chen Dienst­mas­ken sind an­zu­le­gen«, wur­de uns mit­ge­teilt.
    Ich schau­te den Kol­le­gen ir­ri­tiert an.
    »Wie war das? Dienst­mas­ken? Hier, im HQ?«
    Der Leut­nant räus­per­te sich. Er schi­en sich nicht wohl zu füh­len.
    »So lau­tet mei­ne An­wei­sung, Sir.«
    »Mann, wis­sen Sie, daß wir auf dem Mars über ein Jahr lang oh­ne je­de Mas­ke ak­tiv wa­ren?« reg­te sich Han­ni­bal auf. »Min­des­tens fünf­zig­tau­send Men­schen ha­ben uns un­ver­hüllt ge­se­hen. Die Tar­nung un­se­rer ech­ten Ge­sichts­zü­ge war wäh­rend des Kal­ten Krie­ges zwi­schen West und Fernost not­wen­dig, zu­ge­ge­ben! Jetzt aber ha­ben wir es mit ei­nem ge­mein­sa­men Geg­ner aus dem Wel­ten­raum zu tun. Was soll al­so der Un­sinn?«
    »Wer gab Ih­nen die An­wei­sung?« warf ich be­sänf­ti­gend ein.
    »Der Ers­te Pla­nungs­chef, Sir, Ge­ne­ral Mou­ser per­sön­lich.«
    Ich griff wort­los nach der Kunst­stoff­mas­ke und streif­te sie über den Kopf.
    »An­le­gen, Klei­ner, na los schon! Mou­ser schi­ka­niert nicht. Er hat sei­ne Grün­de. An­le­gen.«
    Flu­chend tarn­te er sein Ge­sicht.
    »Wir sind in Ei­le, Sir«, dräng­te der Kol­le­ge. »Bit­te, es wird Zeit.«
    Wir gin­gen durch ge­pan­zer­te und tau­send­fäl­tig ab­ge­si­cher­te Gän­ge, de­ren Waf­fen das Ein­drin­gen ei­nes Un­be­fug­ten un­ter al­len Um­stän­den ver­hin­dert hät­ten.
    Es war wie da­mals, als wir noch ge­gen den Ge­heim­dienst des Großasia­ti­schen Staa­ten­bun­des an­zu­tre­ten hat­ten und nie­mand, nicht ein­mal ver­trau­te Mit­ar­bei­ter, un­ser wah­res Ge­sicht ken­nen durf­ten. Das muß­te sei­nen Grund ha­ben.
    Wir fuh­ren um ei­ni­ge tau­send Me­ter nach un­ten, pas­sier­ten die vor­ge­la­ger­ten Si­cher­heits­kon­trol­len und stan­den schließ­lich in dem großen Fels­dom, in dem das kon­trol­lie­ren­de E-Ge­hirn sta­tio­niert war.
    Die Über­ra­schung war per­fekt! Es war ver­schwun­den. Ich schau­te mich fra­gend nach un­se­ren Be­glei­tern um. Der ak­ti­ve Of­fi­zier be­griff so­fort.
    »Aus­ge­baut, Sir, we­nigs­tens auf un­be­stimm­te Zeit. Wir müs­sen neu­er­dings zu vie­le frem­de Per­so­nen in das Zen­trum ein­schleu­sen. Wenn wir je­der­mann auf sei­ne Ge­hirn­fre­quen­zen über­prü­fen woll­ten, käme es nie zu ei­ner Ge­mein­schafts­kon­fe­renz. Die Elek­tro­nik ar­bei­tet nach Vor­schrift, al­so zu lang­sam. Au­ßer­dem ha­ben wir in den letz­ten Wo­chen zwei be­dau­er­li­che Pro­gram­mie­rungs­feh­ler er­lebt. Au­to­ri­sier­te Per­so­nen, de­ren ID-Kar­ten ei­ne win­zi­ge Un­kor­rekt­heit ent­hiel­ten, wur­den im Säu­re­be­schuß des Ein­laß­ro­bo­ters ge­tö­tet.«
    Ein Frös­teln über­lief mich. An die­se Mög­lich­keit hat­te ich im­mer den­ken müs­sen, wenn ich selbst un­ter der Iden­ti­fi­zie­rungs­hau­be der Ma­schi­ne ge­stan­den hat­te. Ich frag­te nicht nach den Na­men der Be­dau­erns­wer­ten.
    »Traue nie ei­ner Ma­schi­ne«, sag­te Han­ni­bal rauh. »Nie! Wie geht’s wei­ter?«
    Wir wur­den so­fort zum Bahn­hof des Rohr­bahn­zu­ges ge­fah­ren. For­ma­li­tä­ten gab es kaum noch. Al­ler­dings ent­deck­te ich über­all Pos­ten der mi­li­tä­ri­schen GWA-Ein­hei­ten.
    Der Zug ras­te im Va­ku­um des Rohr­bahn­sys­tems zum Zen­trum hin­über. Wir ge­brauch­ten die­sen Be­griff, weil die Fahrt so kurz war. Tat­säch­lich war es kein »Hin­über­fah­ren« im Sin­ne des Wor­tes, son­dern die Über­win­dung ei­ner be­acht­li­chen Ent­fer­nung.
    Am Ziel an­ge­kom­men, be­gan­nen er­neut die Kon­trol­len. Es funk­tio­nier­te al­so auch oh­ne den ge­fähr­li­chen Ein­laß­ro­bo­ter vor dem Wa­shing­to­ner End­bahn­hof; ei­ne Maß­nah­me, die man schon frü­her hät­te tref­fen sol­len. Ei­ni­ge Men­schen wa­ren für nichts und wie­der nichts

Weitere Kostenlose Bücher