Nachschubbasis Godapol
Strahlschutzschleuse erkennbar wurde, erblickte ich darin zwei marsianische Kampfroboter mit schußbereiten Hochenergiewaffen. Ich verhielt im Schritt.
»Woher haben Sie die denn, General?« staunte ich.
»Abgestellt vom Kommando- und Versorgungsbefehlshaber ZONTA, dem Robotbeherrscher des Mondes«, erklärte er sachlich. »Sie sind überrascht, wie?«
»Gar kein Ausdruck dafür.«
Er lachte verlegen und zerrte an seinem linken Zeigefinger. Es knackte laut.
»Das ist ungesund, General«, nörgelte Hannibal.
»Oh, ich weiß. Entschuldigen Sie bitte. Nein, ich wollte eigentlich damit ausdrücken, daß der Robotbefehlshaber ZONTA vom marsianischen Kommandogehirn entsprechende Befehle erhielt. Das geschah bereits während Ihres Rückfluges. Professor Josua Aich arbeitet großartig. Kleine Hilfsleistungen kann er bereits durchsetzen.«
»Ihre Verständigung mit ihm?«
»Ursprünglich über Normalfunk. Kurz vor Ihrer Ankunft im HQ-Washington bereits per überlichtschnellem Hyperfunk. Aich hat NEWTON davon überzeugt, daß es hinsichtlich der ständigen Transmitter-Aufrißfluten bedeutungslos ist, ob innerhalb unseres eigenen Sonnensystems mit Hypersendern gefunkt wird oder nicht. Die Flutwellen sind auf alle Fälle viel deutlicher und genauer einzupeilen.«
»Und wie erfolgt die Übermittlung zu Ihnen?«
»Kiny Edwards, die natürliche Telepathie-Mutantin, befindet sich an Bord der Raumstation Terra I. Dort werden die Hyperfunkmeldungen des Marsroboters empfangen und …«
»Womit empfangen?« unterbrach ich fassungslos. »Mouser, seit wann gibt es auf der Station entsprechende Empfänger?«
»Seit Ihrem Abflug«, unterrichtete er mich mit einem erneuten Lächeln. »Das Zentralgehirn der ehemaligen Mondfestung Zonta reagiert auf die Befehlsgebung des anscheinend übergeordneten Marskommandeurs. Unser Glück, HC-9! ZONTA schickte eine große, würfelartige Maschine nach Terra I. Sie ist ein Hyperfunksender und -empfänger. Kiny kann Aichs Nachrichten entschlüsselt und in Nullzeit akustisch aufnehmen und sie anschließend an Sie und Major MA-23 telepathisch weitergeben. Für unseren Bedarf genügt die normale Bildsprechkommunikation mit dem bemannten Satelliten.«
Ich verstand plötzlich alles, oder fast alles. Nicht nur Aich, sondern auch die GWA-Experten hatten hier ausgezeichnet gearbeitet. Ich ahnte aber auch, daß Hannibal und ich die indirekten Opfer waren. Jede Maßnahme schien auf unsere übersinnlichen Wahrnehmungsfähigkeiten abgestimmt zu sein.
Ich schaute Mouser so abschätzend an, daß er den Blick senkte.
»Verzeihen Sie«, bat er leise und seiner Art entsprechend, »Sie haben die Lage durchschaut. Das war auch meine Absicht. Meine Herren, Sie haben doch bestimmt längst erkannt, daß unsere Schwierigkeiten nur durch die Stillegung des marsianischen Rematerialisators beseitigt werden können? Alles andere hat Zeit, oder muß notgedrungen Zeit haben. Wir sind sicher, daß Ihnen die Mondbastion Zonta volle Unterstützung gewähren wird. Übersehen Sie nicht Ihre Intelligenzquoten-Aufstockung. Damit sind Sie dort automatisch befehlsberechtigt.«
»Ist außer uns noch jemand aufgestockt worden?« fragte Hannibal mit erhobener Stimme.
Mouser senkte erneut den Blick.
»Niemand«, erklärte unser Planungsgenie bedrückt. »Entsprechende Versuche mit freiwilligen GWA-Schatten und fähigen Wissenschaftlern aus Europa, Asien und Afrika sind fehlgeschlagen. Die Frauen und Männer müssen psychiatrisch behandelt werden. Leider sogar in geschlossenen
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