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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wer­den zir­ka fünf­zehn Stun­den in der Luft blei­ben. Ver­su­chen Sie, ob Sie beim An­flug der ant­ark­ti­schen Eis­mas­sen fremd­ar­ti­ge Ge­hirn­im­pul­se aus­ma­chen kön­nen.«
    Ich sah dem Al­ten nach­denk­lich nach. Sein Ge­hirn ar­bei­te­te längst auf Hoch­tou­ren. Im HQ wa­ren si­cher­lich Er­kennt­nis­se ge­won­nen und Vor­be­rei­tun­gen ge­trof­fen wor­den, die wir noch nicht kann­ten. Das war auch gut so.
    Der Trans­por­ter er­hob sich mit heu­len­den Star­tro­to­ren. Wir blie­ben an­ge­schnallt sit­zen, bis die Staustrahl­trieb­wer­ke an­spran­gen und die Hub­ro­to­ren ein­ge­fah­ren wur­den.
    Die Be­wir­tung war fürst­lich. Nie­mand er­wähn­te die ver­fah­re­ne Si­tua­ti­on. Die Män­ner und Ste­war­des­sen schie­nen be­son­de­re An­wei­sun­gen zu ha­ben.
    Han­ni­bal schau­te sich iro­nisch um und mein­te schließ­lich:
    »Wenn die großen Stra­te­gen nicht ein be­son­de­res Plän­chen für die ar­men Hun­de HC-9 und MA-23 aus­ar­bei­ten, will ich den letz­ten Rest mei­ner Schön­heit ver­lie­ren.«
    »Nur nicht«, wehr­te ich ent­setzt ab.
    »Sie wer­den uns durch die Müh­le der GWA-Ma­schi­ne­rie dre­hen, ver­laß dich drauf. Die ge­müt­li­chen Zei­ten der mar­sia­ni­schen Thea­ter­auf­füh­rung sind vor­bei, Herr Ge­ne­ral. Jetzt bist du wie­der Schat­ten HC-9 mit be­son­de­ren Ga­ben. Be­rei­te dich dar­auf vor, mich not­falls ein kras­ses Nein sa­gen zu hö­ren.«
     
     

4.
     
    Wir wa­ren nicht fünf­zehn Stun­den in der Luft ge­blie­ben, son­dern fast vier­und­zwan­zig.
    Au­ßer­dem hat­te man uns tücki­scher­wei­se ei­ne Tief­schlaf­the­ra­pie ver­ab­reicht, de­ren Wir­kung wir erst be­merk­ten, als wir be­reits in Mor­pheus’ Ar­me san­ken.
    Wir hat­ten al­les er­dul­det. Nun aber, un­mit­tel­bar nach der An­kunft im Wa­shing­to­ner Haupt­quar­tier der GWA, trat ein Zu­stand ein, wie ich ihn von vie­len frü­he­ren Ein­sät­zen her kann­te.
    Wir be­fan­den uns noch in den Ober­flä­chen­bun­kern des HQ, als be­reits die Wis­sen­schaft­ler der Mas­ken­bild­ne­r­ab­tei­lung er­schie­nen.
    Vor­erst mus­ter­ten sie uns le­dig­lich ein­ge­hend. An­schlie­ßend kon­trol­lier­ten sie un­se­re Kör­per­ma­ße, mach­ten ei­ni­ge va­ge An­deu­tun­gen und zo­gen sich zu­rück.
    Han­ni­bal schimpf­te un­un­ter­bro­chen. Ich be­herrsch­te mich mü­he­voll. Un­se­re Er­fah­run­gen im Um­gang mit GWA-Wis­sen­schaft­lern be­stä­tig­te sich. Sie wa­ren ge­ne­rell un­durch­sich­tig, ver­rie­ten nie et­was und wi­chen boh­ren­den Fra­gen mit dem Hin­weis auf ih­re Schwei­ge­pflicht aus.
    Zwei Stun­den nach un­se­rer An­kunft, wir wa­ren un­ter­des­sen im »Vam­pir­turm«, dem ehe­mals ge­heims­ten Bun­ker­bau der GWA un­ter­ge­bracht wor­den, er­hiel­ten wir den Be­fehl, so­fort im »Zen­trum« zu er­schei­nen.
    Die­ses Zen­trum war ei­ne Rie­sen­an­la­ge tief un­ter den Hö­hen­zü­gen des Al­le­ghe­ny-Ge­bir­ges. Es lag weit nord­west­lich der Haupt­stadt Wa­shing­ton und war noch her­me­ti­scher ab­ge­si­chert als der Re­gie­rungs­sitz selbst.
    Auch im Zen­trum exis­tier­te ein Groß­ro­bo­ter. Er war al­ler­dings von Men­schen er­dacht, kon­stru­iert und mit ir­di­schen Fa­bri­ka­ti­ons­gü­tern er­baut wor­den.
    Zwei­fel­los be­saß die­ses elek­tro­nisch-po­sitro­ni­sche Groß­ge­hirn, wir hat­ten ihm den Ei­gen­na­men PLA­TO ver­lie­hen, nicht die Qua­li­tä­ten ei­nes ro­bo­ti­schen Mars­be­herr­schers, aber auch die Fä­hig­kei­ten un­se­rer Kon­struk­ti­on wa­ren be­ein­dru­ckend.
    Si­cher­lich war PLA­TO für un­se­re Zwe­cke we­sent­lich ge­eig­ne­ter als die mar­sia­ni­schen Su­per­kon­struk­tio­nen, die nur über ei­ne ge­wis­se Not­pro­gram­mie­rung die Exis­tenz der reif­ge­wor­de­nen Mensch­heit über­haupt ak­zep­tiert hat­ten. PLA­TO war un­ter die­sen Aspek­ten durch­aus nicht zu ver­ach­ten.
    »Ge­hen wir, Klei­ner«, ent­schied ich. »Die An­ge­le­gen­heit scheint akut zu wer­den.«
    »Hoch­a­kut«, be­rich­tig­te Han­ni­bal. »Er­in­ne­re dich an mei­ne Wor­te. Ich bin nicht be­reit, zu je­der Zu­mu­tung ›ja‹

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