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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­stor­ben.
    Han­ni­bal und ich ach­te­ten streng auf die To­tal­blo­cka­de un­se­rer Ex­tra­hir­ne. Wenn wir uns da­zu ver­lei­ten lie­ßen, den tau­send­fäl­ti­gen Wirr­warr der Ge­dan­ken­im­pul­se zu be­lau­schen, muß­ten wir »pa­ra­psy­chisch über­las­tet« wer­den. Wir wa­ren von un­se­ren Leh­rern schon auf Hen­der­won-Is­land ge­warnt wor­den. Auch her an­ge­reif­te Te­le­pa­then durf­ten sich nicht zu­viel zu­mu­ten.
    Wir pas­sier­ten ei­ne letz­te Si­cher­heits­schleu­se. Sie be­stand aus Stahl­be­ton­wän­den, in de­nen Or­tungs­ge­rä­te al­ler Art und Ab­wehr­waf­fen ein­ge­baut wa­ren.
    Erst jen­seits der letz­ten Über­wa­chungs­zo­ne nor­ma­li­sier­ten sich die Ver­hält­nis­se ei­ni­ger­ma­ßen. Zwar wa­ren noch über­all Pos­ten und klei­ne­re Iden­ti­fi­zie­rungs­elek­tro­ni­ken zu se­hen, aber sie konn­ten nicht di­rekt le­bens­ge­fähr­lich wer­den. Sie lie­ßen ei­nem Ver­däch­ti­gen we­nigs­tens die Chan­ce der Er­klä­rung.
    Al­le ZBV-Mit­ar­bei­ter wa­ren an ih­ren vor­schrifts­mä­ßi­gen Dienst­mas­ken zu er­ken­nen. Mir wur­de klar, daß der Al­te je­den Kol­le­gen zum An­le­gen der un­be­que­men und un­ter die­sen Ver­hält­nis­sen lä­cher­lich wir­ken­den Tar­nungs­fo­li­en ge­zwun­gen hat­te. Warum aber? Die Zei­ten der in­tern-ir­di­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen wa­ren vor­bei. Wir hat­ten uns be­reits beim Er­schei­nen der De­ne­ber ge­ei­nigt. Nach dem Auf­tau­chen der Hyp­nos war so­gar das Ver­ein­te Großasi­en zu­gäng­lich ge­wor­den.
    Ei­gent­lich war das ei­ne Zu­stands­form, die ich mir im­mer ge­wünscht hat­te.
    Wis­sen Sie – es ist für einen nor­mal emp­fin­den­den Mann nie­mals an­ge­nehm, wenn er we­gen so­ge­nann­ter po­li­ti­scher Grün­de auf einen an­de­ren Men­schen schie­ßen muß; wenn er so­gar Bom­ben zu zün­den hat, die wie­der­um vie­le an­de­re Men­schen, die ty­pi­schen Un­schul­di­gen an all sol­chen ver­rück­ten Wirr­nis­sen, mit ins Ver­der­ben rei­ßen. We­der Han­ni­bal noch mir war es leicht­ge­fal­len, in Aus­übung un­se­rer Ein­satz­be­feh­le mit schmut­zi­gen Mit­teln ar­bei­ten zu müs­sen.
    Ganz an­ders war da­ge­gen un­se­re Ein­stel­lung, wenn es dar­um ging, un­se­ren Pla­ne­ten, al­so die Hei­mat­welt al­ler Men­schen, ge­gen Frem­de aus dem Wel­ten­raum zu ver­tei­di­gen.
    So war es aber nicht nur den GWA-Schat­ten er­gan­gen, son­dern auch den Män­nern und Frau­en des rus­si­schen und großasia­ti­schen Ge­heim­diens­tes. Wir hat­ten uns so­gar un­ter­ein­an­der aus­ge­spro­chen und Ein­drücke aus­ge­tauscht; nicht nur auf dem Mars, son­dern schon vor­her in ei­nem schö­nen und neu­er­bau­ten Er­ho­lungs­zen­trum in der Li­by­schen Wüs­te.
    Nie­mals zu­vor hat­ten wir, die ehe­ma­li­gen Geg­ner, so klar er­faßt, wie sehr die Be­dro­hung al­ler ir­di­schen Völ­ker durch to­tal Frem­de zur Ge­mein­sam­keit füh­ren konn­te. In­so­fern wa­ren wir glück­lich ge­we­sen, daß es au­ßer uns Men­schen weit drau­ßen im All noch an­de­re ver­nunft­be­gab­te Le­be­we­sen gab.
    Die Phi­lo­so­phen un­ter uns »Fach­leu­ten« hat­ten wo­chen­lang dis­ku­tiert. Das Er­geb­nis ent­sprach mei­nen per­sön­li­chen Vor­stel­lun­gen über die ein­zi­ge Mög­lich­keit, die vie­len Er­den­völ­ker über Nacht zu­sam­men­zu­schwei­ßen. Da­zu war le­dig­lich das Auf­tau­chen ei­nes über­mäch­ti­gen, je­doch ab­so­lut fremd­ar­ti­gen Geg­ners not­wen­dig ge­we­sen. Von dem Au­gen­blick an hat­te glück­li­cher­wei­se die Ver­nunft ge­won­nen.
    Dar­an muß­te ich den­ken, als wir das Tun­nel­la­by­rinth des Zen­trums mit ab­gas­frei­en Elek­tro­wa­gen durch­fuh­ren.
    Zahl­rei­che Tü­ren, al­le aus mas­si­vem Edel­stahl und mit druck­fes­ten Durch­gangs­schleu­sen ver­se­hen, ka­men in un­ser Blick­feld. Ich kann­te das Zen­trum recht gut; den­noch wirk­te es im­mer wie­der ver­wir­rend und so­gar be­drückend auf mich. Hier un­ten, drei Ki­lo­me­ter un­ter den Fels­mas­sen des Al­le­ghe­ny-Ge­bir­ges, be­fand sich auch die wis­sen­schaft­li­che

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