Nachschubbasis Godapol
phantastischen Ultraenergie-Technik waren uns geläufig, allerdings auch nur so viel und so wenig, wie unsere Spezialisten herausgefunden hatten.
Wir schrieben den 22. Dezember 2009. Dieses Weihnachtsfest würde nicht sehr geruhsam werden.
Die beiden Naturwissenschaftler Professor Scheuning und Teichburg fungierten als Chefberater. Sie konnten uns wertvolle Tips geben, denn auch sie hatten sich wie Josua Aich intensiv mit der Mars-Hinterlassenschaft beschäftigt. Aich stand leider nicht zur Verfügung. Er mußte auf dem Mars bleiben, um NEWTON Hilfeleistungen aller Art abzuringen.
Beide Wissenschaftler verfügten über ein eingespieltes Assistententeam von ausgesuchten Könnern aus allen Völkern der Erde. Wir hatten Tausende von Ratschlägen erhalten. Viele waren gut, andere klangen zu gewagt.
Wir waren bis zur Grenze unserer physischen und psychischen Aufnahmekapazität unterrichtet worden. Was man über das marsianische Erbe jemals erfahren hatte, war uns im Schnellverfahren gewissermaßen »eingetrichtert« worden.
Aich hatte dabei unschätzbare Hilfsdienste geleistet. Es gelang ihm immer wieder, dem zwischen seiner Grundprogrammierung und den neuzeitlichen Erfordernissen hin und her schwankenden NEWTON Geheimnisse abzuhandeln.
Vor zwei Tagen, wir waren noch auf der Erde gewesen, hatte Aich mit der »1418« marsianische Werkzeuge und Meßgeräte geschickt, die aus dem Geheimdepot des dortigen Robotbefehlshabers stammten.
Genaue Betriebsanleitungen hatte er beigefügt. Es war uns erstmals gelungen, marsianische Kabelverbindungen zu lösen und sie auch wieder zusammenzufügen.
Selbst MA-Metall konnten wir mit einem »Brenner« schneiden, der alles andere, nur keine Hitze entwickelte! Dazu waren uns Werkzeugbehälter überreicht worden, die so groß und so schwer waren, daß sie selbst ein Hüne wie Boris Petronko nicht anheben konnte.
Es hatte einige Zeit gedauert, bis wir die Funktion der eingebauten Antigravitationsanlage erfaßt hatten. Die überwiegend rechteckigen oder walzenförmigen Behälter sollten gar nicht getragen werden! Sie schwebten nach Aufhebung der auf sie einwirkenden Schwerekräfte, und man brauchte sie lediglich zu schieben. Eine Sonderschaltung, die allerdings auf die Individual-Körperfrequenz des betreffenden Ingenieurs abgestimmt sein mußte, ließ sie sogar wie anhängliche Hunde auf dem Fuße folgen.
Das war aber noch nicht alles, was uns Aich übermittelt hatte. Jeder Spezialist des Einsatzkommandos trug neuerdings einen marsianischen Kommando-Kodator, wie ich ihn bereits auf dem Mars für Verständigungszwecke mit NEWTON verwendet hatte.
Die neuen Geräte konnten ebenfalls senden und empfangen, aber sie fungierten gleichzeitig auch als Geber für einen marsianischen Justierungskode.
Wie der zu senden war; welche Symbole oder verschlüsselten Impulsgruppen gewählt werden mußten, konnte uns allerdings niemand sagen.
»Lassen Sie nur die Finger von den Dingern!« hatte der Mathematiker und Kybernetiker Teichburg aufgeregt empfohlen. »Ein falsches Symbol – und Sie sind verloren.«
Das waren schöne Aussichten.
Die letzte Einsatzbesprechung fand im Hauptquartier des Sicherheitsdienstes von Luna Port statt. Hier hatte ich früher einmal gegen die Zellverformer und ihre Meister, die Deneber, gekämpft.
Dienstmasken waren überflüssig geworden. Selbst unser ewig argwöhnischer Alter war nicht auf die Idee gekommen, unter den anwesenden Männern und Frauen könnte es eine mit fremden Weltraummächten sympathisierende
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