Nachschubbasis Godapol
die Hand hingehalten.
Früher hatte ich wegen seines Gebarens oft darum gebeten, ihn nicht als Mitarbeiter zu erhalten. Diesmal war es anders – ganz anders! Wir waren ein aufeinander eingespieltes Zweimann-Team, dem noch die Mutantin Kiny Edwards zur Seite stand.
Sie befand sich nach wie vor auf der Raumstation Terra I, denn von dort aus konnte sie uns jederzeit auf telepathischer Ebene ansprechen und Antworten erhalten. Der Robotbefehlshaber der marsianischen Nachschubbasis GODAPOL mußte ausgeschaltet werden, egal wie.
Unsere Maskenbildner, die bei der ersten Besprechung so zurückhaltend gewesen waren, standen nun Rede und Antwort.
Wir erhielten maßgerechte Kombinationen, die eher Arbeitsanzügen als Uniformen glichen. Die Rangabzeichen waren klein und bewußt unauffällig gehalten. Dafür besaßen die aus kräftigem Material bestehenden Kombis zahlreiche Außen- und Innentaschen zur Aufnahme von Werkzeugen und Meßgeräten.
Für unsere Ausrüstungsspezialisten war es nicht schwierig gewesen, die Mikro-Einsatzwaffen darin zu verstauen. Die Anzüge waren weit und unförmig genug. In ihnen konnte man wesentlich mehr unterbringen als in einer anliegenden Uniformkombi oder in zivilen Kleidungsstücken.
Die Gegenstände aus der irdischen Fabrikation sollten möglichst nicht gezeigt werden, die Waffen auf keinen Fall. Wenn Kontrollgeräte noch unbekannter Art terranische Werkzeuge beanstanden oder gar beargwöhnen sollten, so war dafür eine fundierte Erklärung zu finden.
Die Einsatzplanung war im Grunde einfach; einfach deshalb, weil uns keine andere Wahl blieb! Wir durften unsere Herkunft vom Planeten Erde auf keinen Fall bestreiten. Es war anzunehmen, daß der Befehlshaber GODAPOL mit Hilfe seiner sicherlich existierenden Überwachungseinheiten längst festgestellt hatte, wie die Menschen und ihre Gehirnimpulse aussahen.
Wir hatten als Erben des Mars aufzutreten und vorzugeben, vom Befehlshaber »Mars« und dem Zentralrechner ZONTA abgestellt zu sein.
Unsere angebliche Aufgabe: Die defekten Schaltungen im Steuergerät des irdischen Großtransmitters reparieren. Dazu lag der offizielle Auftrag des Marsgehirns vor, das seinerseits ZON TA angewiesen hatte, uns auf der Erde einzuschleusen.
In dem Vorhaben steckten einige Gefahrenquellen. Wenn der GODAPOL-Roboter nicht wie errechnet nach organisch lebenden Ingenieuren gerufen hatte, mußten wir viel Glück haben, um nicht auf der Stelle getötet zu werden.
Selbst NEWTON und ZONTA waren über die Sicherheitseinrichtungen des Erdgehirns nicht informiert, vor allem nicht über seine militärischen Abwehrmöglichkeiten.
Wir konnten uns aber recht gut vorstellen, daß sie nicht schlechter waren als jene auf dem Mars oder der Mondfestung.
Wir hatten nur einen echten Trumpf auszuspielen: Hannibals und meinen hohen Intelligenzquotienten, der sogar NEWTON zum Gehorsam bewogen hatte. Unsere Neu-Orbton-Werte lagen noch über der geforderten Norm.
Wenn wir uns allerdings vorgestellt hatten, wir könnten infolge dieser Aufstockung in wenigen Wochen ein Wissensgut in uns aufnehmen, das unsere Spitzenwissenschaftler im Verlauf vieler Jahre erworben hatten, so hatten wir uns getäuscht. Ein Intelligenzquotient ist nicht identisch mit praktisch verwertbarem Wissen.
Immerhin gelang es uns viel leichter und schneller als anderen, gewiß nicht dummen Kollegen, neue Erkenntnisse zu speichern und sie zu verwerten. Vordringlich die Begriffe aus der marsianischen Hyperphysik und ihrer
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