Nachschubbasis Godapol
Reaktoren mit nur einer Thermowandelbank. Darf ich Ihnen verraten, großer Meister, daß wir damit nie zum Mond zurückkommen. Zum Empfang war die Leistung gerade ausreichend. Die Sendekapazität ist jedoch viel zu gering. Dieser Transmitter ist bestenfalls für kontinentale Nahverbindungen zu benutzen. Die Strecke bis Zonta schafft er nicht einmal mit einem Mann. Sie wissen doch, daß der Energieaufwand proportional zu befördernden Masse plus zu überwindender Distanz …«
»Weiß ich«, unterbrach ich ihn. »Framus, Sie reden zuviel. Haben Sie Kontrollorgane entdeckt? Oder Speicherbänke?«
»Nichts. Das sieht alles ziemlich primitiv aus.«
Er kniff die Augen zusammen und schaute sich nachdenklich um. Hannibal war wieder in die Konzentrationsphase abgesunken. Seine Hauptaufgabe bestand darin, ständigen Kontakt mit Kiny zu halten.
»Verbindung besser, viel besser«, sagte er wie im Traum. »Ki ny hat Terra I verlassen und ist auf einen Atombomber umgestiegen. Sie steht in knapp hundert Kilometer Höhe über der Antarktis. Ich habe die Situation geschildert Moment – Kiny erhält eine Funkmeldung aus dem GWA-Hauptquartier. Reling fragt an, ob du unter diesen Umständen nicht doch funken willst. Wir können schnell eine saubere Standortpeilung erhalten.«
Ich überlegte nicht länger. Das so aufwendig begonnene Unternehmen schien ein Schlag ins Wasser zu sein.
»Genehmigt. Sie sollen sich auf drei Kurzimpulse vorbereiten. Petronko, aufpassen! Nehmen Sie Ihren großen Sender.«
Kiny teilte die Bereitschaft der Peiler mit. Die Spezialgeräte waren in über vierzig großen Maschinen des strategischen Bomberkommandos installiert.
Ich nickte Petronko zu. Er strahlte die Peilzeichen ab. Dann warteten wir.
Kiny meldete sich nach einer Minute. Diesmal hörte ich mit. Sie war wirklich gut zu verstehen.
»HC-9 spricht, Kleines«, sprach ich sie an. »Wie ist die Peilung?«
»Freut mich, Sir«, lachte sie auf telepathischer Ebene. »Oh, Sie sind aber wesentlich besser zu hören als MA-23. Kaum Störungen. Ja, der Captain hebt die Hand. Erstklassiges Peilergebnis, Sir.«
»Wo sind wir herausgekommen?«
»In der Antarktis. Hier lese ich die Position: Süd-Victoria-Land, direkt an der Küste des Ross-Meeres. Genau hundertsechzig Grad östliche Länge, sechsundsiebzig Grad südliche Breite. Dort ist viel Material niedergegangen. Vorsicht, Sir, in dem Sektor müssen Abwehrgeschütze stehen. Wir sind von dort aus beschossen worden.«
Ich unterbrach die Verbindung und gab Kiny an Hannibal ab. Allison, der Marinespezialist, hatte bereits die Klappkarte in der Hand.
»Hier, das ist der Punkt. Genau nördlich von uns liegt die Balleny-Inselgruppe. In gerader Verlängerung der australische Kontinent. Wir stecken dick unter dem Eis. Die Treibeisgrenze liegt auch im Südsommer weit nördlich der Balleny-Gruppe. Ich erwähne das für den Fall, daß Sie auf ein U-Boot zurückgreifen wollen. Im Ross-Meer können wir notfalls bis zur Franklin-Insel vorstoßen.«
Die Information nützte uns wenig. Wir waren nicht gekommen, um sofort wieder zu verschwinden.
Boris Petronko stand draußen. Er inspizierte den vor dem Transmitterraum liegenden Stollen. Er schien endlos lang zu sein und war sehr dunkel. An einigen Stellen waren Beleuchtungseinheiten ausgefallen.
Meine Begleiter sahen mich auffordernd an. Es wurde Zeit, etwas zu unternehmen.
»Ich rufe GODAPOL an«, entschied ich. »Sind Sie ebenfalls der Auffassung, daß uns der Zonta-Transmitter in einen unbedeutenden Nebensektor abgestrahlt hat?«
»Völlig einer Meinung«, nickte Kalare. »Dies ist ein Ausweichpunkt, nicht
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