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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Indien ziehen müsste, dort wahrscheinlich mit Amerikanern verkehren.
    Ich sagte die Wahrheit. »Da, wo ich herkomme, habe ich nicht viel Auswahl. Aber wenn ich sie hätte, würde ich mich wahrscheinlich an Paranormale halten.«
    »Es ist nicht bloß der ›Muss meine paranormalen Kräfte unter Verschluss halten‹-Aspekt. Bei meinen gäbe es da sowieso nicht viel zu verstecken. Es ist einfach entspannter, weißt du. Wie hier in der Gang. Mit Leuten von der eigenen Sorte rumhängen, einander helfen.« Er sah wieder zu Max hinüber, lächelte dann und kam näher, um mir ins Ohr zu sprechen. »Dabei fällt mir was ein. Was hältst du davon, Guys Test zuvorzukommen?«
    »Hm?«
    »Guy will dich prüfen. Nehmen wir das doch vorweg, helfen Max und zeigen Guy, was du kannst! Je eher er dir vertraut, desto eher lässt er dich bei den großen Sachen mittun. Und da ist im Moment grade was in der Mache.« Seine Lippen streiften mein Ohr. »Glaub mir, das würdest du nicht verpassen wollen.«
    Wir schlossen uns Tony, Max und den drei Frauen an. Ich hatte meine Skrupel – ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie begeistert sein würden, wenn eine jüngere Frau dazustieß –, aber Jaz versicherte mir, es würde in Ordnung sein, und er hatte recht. Ich kam mit einem Typen, war also keine Konkurrenz. Dass Max und Tony sie Freunden vorstellten, schien mögliche Bedenken zu zerstreuen, dass man ihnen etwas vormachte. Und dass ich sie behandelte wie Frauen in meinem Alter bestätigte ihnen, das Geld, das sie ausgegeben hatten, um auszusehen wie zwanzig, war gut investiert.
    Wir blieben ein paar Getränke lang bei der Gruppe stehen. Die Männer hatten diese Phase zu einer schönen Kunst entwickelt. Sie luden abwechselnd zu einer Runde ein, nahmen rundum die Bestellungen auf und kamen mit alkoholfreien Versionen für uns und echten Drinks für die Damen zurück – wahrscheinlich extrastarken echten Drinks.
    Je mehr sich die drei Frauen betranken, desto einfacher wurde es, die negativen Gedanken aufzufangen. Nachdem ich eine kleine Sammlung beisammen hatte, lud ich Jaz auf die Tanzfläche ein. Er führte mich in eine Ecke, in der wir teilweise von einer Säule verdeckt waren und wo es niemandem auffallen würde, dass wir mehr redeten als tanzten.
    »Okay«, sagte er; seine Augen glitzerten. »Und hast du alle ihre schmutzigen kleinen Geheimnisse mitgekriegt?«
    Ich lachte. »Ganz so funktioniert das nicht. Ich kriege die chaotischen Gedanken mit, alles, was negativ besetzt ist. Ärger, Kummer, Eifersucht … Aber das geht nur bei aktiven Gedanken. Es ist nicht so, als ob ich ihre Gehirne nach Geheimnissen durchwühlen könnte.«
    »Okay, okay. Und hast du irgendwas aufgefangen?«
    Er sah aus wie ein Kind, das auf sein Geschenk wartet. Ich zog es in die Länge und kostete seine Reaktionen aus.
    »Zwei von den Dreien sind verheiratet«, sagte ich.
    »Darf ich raten? Die Brünette mit Sicherheit …«
    »Tsss. Sorry. Geschieden und noch längst nicht drüber weg.«
    »Aber sie ist die Einzige, die einen Streifen am Ringfinger hat.«
    »Das liegt wahrscheinlich daran, dass die beiden anderen da vorsichtig sind und Selbstbräuner verwendet haben. Die Blonde in Blau fühlt sich nicht wohl. Sie wollte eigentlich gar nicht herkommen und glaubt außerdem, sie hätte die Tochter einer Freundin auf der Tanzfläche entdeckt. Die in dem roten Kleid, Michelle, die ist wild entschlossen, gründlich abzuheben und sich zu rächen. Ihr Mann ist die ganze Woche auf einem Kongress, und sie weiß, dass er seine Geliebte mitgenommen hat.«
    Als ich zum Ende kam, blieb Jaz stumm.
    »Wenn du mir nicht glaubst …«
    »Nein, Scheiße auch. Ich glaube dir. Ich bin einfach … sprachlos.« Er schüttelte den Kopf. »Heiliger Bimbam, das ist mal eine Begabung! Guy wird begeistert sein.«
    »Aber es ist nichts dabei, das wir verwenden könnten, außer vielleicht den Ehemann wegen der Geliebten zu erpressen – aber wenn die Frau sowieso schon Bescheid weiß …«
    »Zu kompliziert. Guy hält die Aktionen lieber kurz, und ich glaube, ich weiß auch, was wir mit dem hier anfangen sollen. Geh zurück zu Max und Tony, sag ihnen, ich bin auf dem Klo! Ich rede mit Bianca.«
     
    Während Jaz fort war, nahm Tony einen Anruf auf dem Handy entgegen. Ein einfaches »Yeah … yeah … okay … bis dann also!« Ich nahm an, dass der Anrufer Bianca oder Guy war und ihm erklärte, was zu tun sei. Danach wechselte er auf die andere Seite der Frau in dem roten Kleid

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