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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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und begann mit ihr herumzualbern, wobei er sie zugleich dichter zu mir hin steuerte.
    Als Jaz wieder auftauchte, schlich er sich hinter mich, legte mir die Hände um die Taille und kitzelte mich. Ich fuhr zusammen. Er drehte sich zur Seite, als rechnete er mit einem Klaps, war sofort wieder da, alberte herum, packte mich um die Taille, zog mich am Haar und grinste. Ich spielte mit, drehte mich aus seinem Griff, schlug seine Hände zur Seite und lachte. Irgendwann packte er mich von hinten und zog mich an sich. Seine Hände glitten zu meinen Oberschenkeln und unter meinen Rock.
    »Hab ich erwähnt, wie heiß du heute Abend aussiehst?«, fragte er.
    »Oh, bitte«, sagte Tony. »Nehmt euch ein Zimmer, Leute!«
    Jaz legte beide Arme um mich und stützte das Kinn auf meinen Scheitel. »Genau das hab ich mir auch gerade überlegt. Euch ist es recht, wenn wir verschwinden, ja?«
    »Nur zu.«
    Jaz manövrierte mich durch eine Gruppe, den Arm um meine Taille und die Hand auf meinen Hintern gelegt. Sobald wir außer Sichtweite waren, nahm er sie weg und flüsterte: »Sorry. Und danke, dass du mir nicht wirklich eine geklebt hast. Ich hab ein Ablenkungsmanöver gebraucht.«
    Er öffnete die andere Hand. Auf der Handfläche lagen ein Führerschein und ein Schlüsselbund mit einem Anhänger in Form eines Einhornkopfs.
    »Von der Frau in Rot? Ach so. Deswegen hat Tony sie neben mich postiert … und deswegen hast du diese kleine Revue abgezogen. Du hast dabei die Hand in ihre Handtasche gesteckt, stimmts?«
    »Wir Zauberer haben vielleicht keine tollen Formelwirkerfähigkeiten, aber wenn es um Taschendiebstahl geht, sind wir unschlagbar.«
    Er führte mich in einen Raum, wo Sonny und Guy bei einem Schlüsseldupliziergerät warteten. Ich notierte mir die Adresse, und Jaz suchte sie mit MapQuest. Als Sonny mit den Schlüsseln fertig war, verschwand Jaz mit den Originalen. Er war nach wenigen Minuten zurück.
    »Okay?«, wollte Guy wissen.
    »Und das fragst du?«
    »Dreistes Miststück.« Guy lehnte sich auf seinem Stuhl zurück; sein Blick schien uns abzuschätzen. »Wie sieht es aus, Jasper, sollen wir mal prüfen, ob die Selbstsicherheit gerechtfertigt ist? Ihr drei macht den Job.«
    »Ohne Bianca?«
    »Meinst du, ihr schafft das?«
    »Und das fragst du?«
    »Sonny, nimm sein Ego an die Leine. Faith, hör auf das, was Sonny sagt. Jetzt holt euch Werkzeug und geht. Ihr habt neunzig Minuten. Dann haben Tony und Max für heute Feierabend, und die Damen gehen nach Hause.«

[home]
Hope
    Adrenalin
    W ir fuhren in einem clubeigenen Lieferwagen zur Adresse unseres Target. Ich wusste, es war nicht richtig, sie als »Target« zu bezeichnen; sie war eine Frau mit einem Namen, eine Frau, in deren Wohnung wir eindringen und deren Besitz wir stehlen würden, einfach weil sie an diesem Abend ausgegangen war und versucht hatte, sich an ihrem untreuen Ehemann zu rächen. Aber wie jeder andere verdeckte Ermittler würde ich mir bei diesem Auftrag die Hände schmutzig machen müssen.
    Die Mentalität der Gang zu übernehmen war einfacher, als es hätte sein sollen. Ich hatte wirklich zu viel Zeit mit Karl verbracht, und obwohl ich mit ihm oft über die moralische Bankrotterklärung des Diebstahls gestritten hatte, hatte ich ihn zugleich verstehen und akzeptieren gelernt. Karl war von einem Dieb aufgezogen worden, kannte kein anderes Leben und brauchte den Adrenalinstoß, um die weniger zivilisierten Bedürfnisse eines Werwolfs zu befriedigen.
    Auf der moralischen und intellektuellen Ebene wusste ich, dass das, was ich heute Nacht tun würde, falsch war. Aber auf der körperlichen und emotionalen? Ich konnte es kaum abwarten.
    Unser Target lebte in einem luxuriösen Appartementhochhaus. Aus Karls Lektionen wusste ich, dass das Einbrechen hier schwieriger sein würde als bei einem Einfamilienhaus. Der einzige ungefährliche Zugang war die Balkontür. Glücklicherweise erforderte das bei einer Wohnung im zweiten Stock weder viel Geschicklichkeit noch viel Werkzeug. Es half, dass der Balkon auf einen von Bäumen beschatteten Parkplatz hinaussah. Sobald wir unsere schwarzen Hosen und Kapuzenshirts angezogen hatten, würden wir unsichtbar sein.
    Jaz und Sonny einigten sich darauf, dass ich als Erste hinaufklettern und mich umsehen sollte, während sie Schmiere standen. Ich schaffte es ohne Mühe auf den Balkon zu kommen. Die Glastür war mit unseren Schlüsseln nicht zu öffnen, aber das Schloss war so primitiv, dass eine Kreditkarte dafür ausreichte.

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