Nacht der Dämonin / Magischer Thriller
etwas Abstand zwischen sich und seine Fans brachte, um eingreifen zu können, falls jemand mich aufzuhalten versuchte. Aber niemand tat es.
Ich erreichte die Schüssel.
Ein Mann trat vor. »Was hast du …?«
Guy stieß ihn mit einer Formel zurück. »Ich weiß, sie ist wirklich schön. Aber wir müssen Sie bitten, die Artisten von weitem zu bewundern, im Interesse ihrer Sicherheit … und auch Ihrer Sicherheit.«
Ich hob die Schüssel vom Tisch. Jaz war jetzt direkt hinter mir. Das gehörte nicht zum ursprünglichen Plan, aber an Guys Gesichtsausdruck veränderte sich nichts.
Jetzt ging eine kleine Welle des Unbehagens durch die Gäste. Ich fing hier und da einen halb gefassten Gedanken auf, noch schwach und isoliert, nicht negativ genug, als dass ich mehr aufgeschnappt hätte als Fetzen von »Ist das hier …?« oder »Sollte nicht vielleicht irgendwer …?« oder »Was ist hier eigentlich …?«
Guy nahm die Schüssel mit einer Hand entgegen und streckte mir die andere hin, um mir ebenfalls auf das Auto zu helfen.
»Geld.« Seine Stimme hallte durch den großen Raum, als er die Schale hob. »Es regiert die Welt. Sagt man jedenfalls. Für Leute wie euch ist dies« – er riss einen der Umschläge auf und zog eine Handvoll Hunderterscheine heraus – »die Quelle eurer Macht. Eurer einzigen Macht.«
Ein unbehagliches Murmeln, während einige Gäste nach ihren Jacken- oder Handtaschen tasteten, wobei sie weniger an Geld dachten als an ihre Handys. Noch holte niemand eins heraus – sie hatten sich lediglich vergewissert, dass die Geräte da waren, wie Waffen, die sie schützen konnten, wenn sich das Ganze als etwas anderes herausstellen sollte als eine Vorführung.
»Wo ist das Geburtstagskind?«, rief Guy in die Menge.
Die Freunde des Mädchens traten auseinander.
»Es ist eine tolle Party, Süße. Aber wenn dein Daddy dich wirklich lieb hätte, würde er dir einen Selbstverteidigungskurs schenken statt eines Sportwagens. Weil das hier« – er warf die Geldscheine in die Luft – »dich nicht annähernd so gut schützen kann, wie du glaubst.«
Jetzt tauchten die Handys auf. Guy fuhr herum zu der Frau, die uns am nächsten stand und das Gerät gerade ans Ohr hob.
»Sie haben einen Anruf zu erledigen? Das ist ziemlich unhöflich, aber nur zu!«
Sie nahm das Gerät vom Ohr und betrachtete es stirnrunzelnd.
»Keine Verbindung? Schon praktisch, so ein Empfangsblocker. Garantiert immerhin, dass eine Vorstellung nicht durch lästige Klingeltöne gestört wird. Ich fürchte, Sie werden ins Freie gehen müssen, um das Ding zu verwenden. Aber ich würde Ihnen davon abraten. Meine Künstler mögen es nicht, wenn ihnen das Publikum wegläuft.«
Ein Mann setzte sich in Bewegung, auf die nächstgelegene Tür zu. Guy wartete, bis er nur noch zwei Schritte von ihr entfernt war, und schleuderte dann einen Energieblitz, der den Mann keuchend auf die Knie fallen ließ. Funken flogen.
Als eine Gruppe von Teenagern zum Haupteingang rannte, erschien vor ihnen eine Wolke aus rotem Rauch, die sich drehte und wand. Ein Dämonenkopf schoss aus dem Rauch hervor, und die jungen Leute wichen brüllend zurück. Einer der Mutigeren rannte zum nächsten Ausgang. Wieder eine rote Wolke. Dann streckte sich fauchend und geifernd ein riesiger Hundekopf vor. Stolperdrahtillusionen – Magierformeln, die aktiviert wurden, wenn jemand in die Nähe kam.
Guy beugte sich zu mir herunter. »Mord rufen!«
»Und des Krieges Hund entfesseln«, murmelte ich.
»Und es ist Krieg, Faith«, sagte er, fast unhörbar im Gebrüll und Geschrei, als an allen Türen neue Illusionen auftauchten. »Vergiss das nie! Es steht wir gegen die. Wir kriegen immer gesagt, wir sollten kein Aufsehen erregen, uns ruhig halten, uns den Frieden erkaufen, indem wir uns verstecken.« Er schaute mir in die Augen. »Versteckst du dich gern, Faith?«
Ohne meine Antwort abzuwarten, fuhr er herum und schwenkte die Arme; die nächste Formel brüllte er heraus. Funken sprangen in Bögen von seinen Fingerspitzen. Unter uns wirkte Max ebenfalls etwas, und Nebel begann durch den Saal zu wallen.
Eine Vision blitzte auf. Eine Schusswaffe, die aus einer Tasche gezogen wurde.
»Pass auf!«, schrie ich Guy zu, während ich mich herumdrehte, um die Quelle ausfindig zu machen. »Da!«
Der Mann hatte die Waffe noch nicht ganz gezogen, als Guy ihn mit einem Energieblitz erwischte. Als er stürzte, warf sich Jaz über ihn. Noch ein aufblitzender Energiestoß, diesmal
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