Nacht der Dämonin / Magischer Thriller
Jaz stand.
»Sie wissen, was das ist?«, fragte Guy. »In der Regel meiden wir Schusswaffen. Man setzt sie nur allzu leicht falsch ein. Aber diese Waffe hier haben Ihre Gäste mitgebracht. Sie sollten wirklich die Sicherheitsvorkehrungen verschärfen, heutzutage kann man da gar nicht vorsichtig genug sein.«
»Was wollen Sie?«, fragte der Mann durch die zusammengebissenen Zähne.
»Wir haben schon alles, was wir wollen.« Guy hob die Schale, die er fast achtlos in einer Hand trug. »Aber bevor wir gehen, möchte ich Ihnen dazu gratulieren, dass Sie Ihre Tochter zu einem so philanthropisch eingestellten Menschen erzogen haben.«
Der Mann verzog verwirrt das Gesicht. »Was?«
»Philanthropisch. Das bedeutet …«
»Ich weiß, was das bedeutet.«
»Tatsächlich? Gehört habe ich da etwas anderes. Ihre Familie ist nicht gerade dafür bekannt, dass sie gern mit den weniger Glücklichen teilt, aber das wird sich bald ändern.«
»Was zum Teufel wollen Sie …«
»Morgen werden Sie eine kleine Mitteilung im
Miami Herald
finden, der zufolge Ihre Tochter beschlossen hat, die Hälfte ihrer finanziellen Geburtstagsgeschenke einem Projekt zu spenden, das sich der Ausbildung von Frauen in der Dritten Welt widmet.«
»Sie sind ja verrückt! Meine Tochter wird nichts dergleichen …«
»Oh, doch, das wird sie.« Guy hob die Schale. »Sie haben mein Wort, dass die betreffende Einrichtung bis zum Morgen die Hälfte des Geldes in dieser Schüssel erhalten haben wird … es sei denn natürlich, es wird gestohlen gemeldet.«
»Was?«
»Wenn Sie den Überfall anzeigen, kann ich das Geld ja nicht mehr spenden, oder? Aber die Pressemitteilung wird trotzdem erscheinen – in der steht, dass Ihre Tochter die Spende geplant hatte. In den Augen der Polizei wird es gar nicht gut aussehen, wenn Sie behaupten, jemand hätte das Geld ›gestohlen‹, das Ihre Tochter für einen guten Zweck spenden wollte. Am Ende glauben die noch, Sie hätten es genommen, vor allem wenn sie einen anonymen Hinweis darauf bekommen, dass Sie mit den Plänen Ihrer Tochter nicht sehr glücklich waren.«
»Sie … Sie können nicht …«, stotterte der Mann. »Jeder hat gesehen, dass Sie dieses Geld genommen haben. Ich habe über hundert Zeugen …«
»… einer fürchterlich danebengegangenen Showeinlage. Sie werden sich Ihren Gästen gegenüber tausend Mal entschuldigen und schwören, Sie würden dafür sorgen, dass diese Schauspieltruppe nie wieder irgendwo auftritt. Dann werden Sie Ihrer Tochter die Hälfte des Geldes geben – aus Ihrer eigenen Brieftasche – und ein ernsthaftes Gespräch mit ihr führen über die Verpflichtung der Reichen, die weniger Glücklichen zu unterstützen, weshalb Sie ja auch die Hälfte des Geldes in ihrem Namen gespendet haben.«
»Das ist doch vollkommen verrückt. Ich denke nicht daran …«
Guy beugte sich vor, während Jaz dem Mann den Pistolenlauf in den Rücken bohrte. »Oh, doch. Sie haben gesehen, zu was wir in der Lage sind, und das war nur ein Vorgeschmack. Glauben Sie mir, die vollständige Lektion wollen Sie gar nicht bekommen.«
Er sprach rasch hintereinander zwei Nebelformeln und ging dann mit langen Schritten zu dem Jag. Jaz und ich folgten ihm. Wieder ein Sprung auf die Motorhaube und ein paar Schritte übers Dach, und wir waren im Freien.
Guy rief Bianca an und sagte ihr, sie solle sich im Rider wieder mit uns treffen. Dann hielt Jaz den Rucksack auf, während Guy die Umschläge hineinschüttete.
»Partytime, Boss?«, fragte Jaz. Er griff sich eine Handvoll Umschläge. Guy schlug ihm auf die Finger, und Jaz ließ alle fallen bis auf einen, den er sich in die Tasche stopfte.
Guy lachte. »Yeah, jetzt ist Partytime.«
[home]
Hope
Tequila pur
W ir ließen unser Fluchtauto irgendwo stehen, stiegen um in ein anderes Auto und trafen auf dem Parkplatz hinter dem Rider wieder mit den anderen zusammen.
Jaz packte meine Hand und zog mich mit sich, als er hinter Sonny hertrabte und ihn einholte. Er legte seinem Freund den freien Arm um die Schultern.
»Partytime, Bro.«
Tony sah zu uns herüber. »Im Ernst?«
Jaz zeigte mit dem Daumen nach hinten, zu Guy. »Sagt der Boss.«
Bianca blieb zurück und ging neben Guy her. Jaz flocht die Finger in meine und schwenkte unsere Arme. Ich musste lachen – ich hätte mich nicht gewundert, wenn er angefangen hätte zu hüpfen.
»Weißt du, was das bedeutet, Faith? Partytime?«
»Ich habe keine Ahnung.«
»Es heißt, das Rider gehört uns. Offene
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